Ölpreise warten auf klare Richtungsimpulse

20.01.25 • 11:44 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Der Ölmarkt wartet auf den Amtsantritt des neuen US-amerikanischen Präsidenten. Dieser versprach im Wahlkampf eine Vielzahl Ölpreis drückender und steigender Maßnahmen und es bleibt abzuwarten, welche tatsächlich und kurzfristig umgesetzt werden. Zum Beispiel erhofft sich der Markt eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland und auf der anderen Seite wird eine durch die USA verursachte Eskalation im Nahen Osten befürchtet. Dort trat heute Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Kraft, was leicht Ölpreis drückend wirkt. Libyen kündigte derweil die ersten Ausschreibungen für den dortigen Ölsektor seit siebzehn Jahren an. In Deutschland positioniert sich Kanzlerkandidat Friedrich Merz wiederum freundlich gegenüber fossilen Energieträgern.

Der Euro startet mit 1,03 Dollar auf einem moderaten Aufwärtstrend in die Woche, während die Ölpreise einem leichten Abwärtstrend folgen. Die Nordseerohölsorte Brent hält sich noch bei 80 Dollar pro Fass, während die US-amerikanische Sorte WTI derzeit mit 77 Dollar pro Fass gehandelt wird. ICE Gasoil stagniert derzeit bei 757 Dollar pro Tonne.

Heute drücken zwei Ereignisse auf die Ölpreise. Zum einen trat der Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel in Kraft. Ziel ist den Austausch von palästinischen Gefangenen gegen israelische Geiseln zu ermöglichen. Wie lang der Waffenstillstand halten wird, ist allerdings unklar. Dieser startete verspätet, verschuldet von der Hamas, was zu weiteren palästinischen Toten führte. Dennoch wurden die aus ihren Verstecken kommenden Hamas-Kämpfer auf den Straßen gefeiert. Eine Entspannung in der Region sorgt am Ölmarkt für eine nachlassende Furcht vor einer Ausweitung des Konfliktes auf angrenzende Öl produzierende Länder.
Zum anderen tritt heute Donald Trump sein Amt als US-amerikanischer Präsident an. Trump versprach in seinem Wahlkampf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden zu wollen und der Ölmarkt hofft deshalb auf z. B. eine Lockerung der Sanktionen gegen den russischen Ölsektor. Auf der anderen Seite gab ein Sprecher des kommenden Präsidenten an, dass die USA unter Trump keine Regierungsbeteiligung der Hamas in Palästina akzeptieren würde. Dies könnte zu einer Destabilisierung des Nahen Ostens bzw. einer Ausweitung des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas auf angrenzende Länder sorgen.

Langfristig positiv für die Ölpreise wirkt Libyens Ankündigung, eine Ausschreibung für die Erschließung neuer Ölförderquellen durchführen zu wollen. Laut eigenen Angaben produziert das OPEC-Mitglied derzeit rund 1,4 Mio. B/T an Rohöl. Vor dem Sturz des Diktators Muammar Gaddafi 2011 lag der Wert noch bei 1,6 Mio. B/T. Das Land generiert ca. 95 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) über die Rohölförderung und ist daher massiv auf diese angewiesen. Durch die Ausschreibung sollen drei bis vier Milliarden Dollar generiert und neue Förderquellen erschlossen sowie Gelder für den Erhalt der bestehenden Produktionskapazitäten eingenommen werden.

Der deutsche CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will, sollte er gewählt werden, 50 neue Gaskraftwerke bauen. Hintergrund ist, dass die Windenergie in Deutschland zwar im Schnitt mehr als 25 Prozent der Stromerzeugung deckt, im Oktober und November 2024 aber nur 75 Prozent der normalen Werte an Strom generierte. Gasfreundliche Politik in der drittgrößten Wirtschaftsnation der Welt könnte sich potentiell auch positiv auf andere fossile Energieträger bzw. damit verbundene politische Entscheidungen und damit die Heizölpreise auswirken.

Während die Heizölpreise heute Vormittag in der Schweiz stagnieren, sanken sie in Österreich um durchschnittlich minimale 0,05 Cent pro Liter und stiegen in Deutschland um 0,25 Cent an. Dennoch gibt es besonders im Süden und Westen der Bundesrepublik regionale Abwärtsbewegungen. -fr-

HeizOel24-Tipp: Der Tankcheck geht mit einem digitalen Füllstandsmesser viel einfacher. Anstatt in den Keller zu gehen, reicht der Blick aufs Handy. HeizOel24

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