Heizölpreise auf Richtungssuche

25.03.25 • 09:45 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Noch vollziehen die Heizölpreise den gestrigen Aufwärtstrend des Ölmarktes nach und Interessenten müssen bis zu 0,15 Cent bzw. Rappen mehr pro Liter einplanen. Dennoch halten sich die Ölpreis treibenden und senkenden Faktoren aktuell die Waage, so dass derzeit unklar ist, wohin sich der Heizölpreis im Tagesverlauf entwickeln wird. Die neuen US-amerikanischen Zölle gegen Venezuela sorgen für Aufwärtsdruck. Derweil sorgen die angekündigten Ausnahmen bei den kommenden Zöllen sowie die Verlängerung der Übergangszeit für Rohölexporte aus Venezuela in die USA für Abwärtsdruck. Zusätzlich deutet sich an, dass die OPEC+ die graduelle Förderquotenerhöhung auch im Mai fortsetzt.

Der Euro fiel auf 1,07 Dollar während sich die Rohölsorten Brent und WTI auf 73 bzw. 69 Dollar pro Fass steigerten. ICE Gasoil fiel im Vergleich zu gestern Vormittag minimal auf 672 Dollar pro Tonne.

Der US-amerikanische Präsident Donald Trump sorgt für Ölpreisaufwärtsdruck. Er verkündete neue Strafzölle in Höhe von 25 Prozent gegen alle Länder die venezuelisches Öl kaufen. Auch Käufe über Drittanbieter sind betroffen. Die Zölle werden zusätzlich auf andere ggf. bestehende Zölle erhoben. Hauptkäufer des venezuelischen Rohöls ist bisher China und es ist unklar, wie die USA die Sanktionen umsetzen wollen.
Begrenzt wird der Aufwärtsdruck wiederum durch die Verlängerung des Übergangszeitraums für den Stopp der venezuelischen Rohölexporte durch den US-amerikanischen Konzern Chevron. Die USA profitieren demnach noch bis zum 27.03.25 von den venezuelischen Rohölexporten und sind natürlich nicht von den eigenen Strafzöllen betroffen.

Die wankelmütige Zollpolitik Donald Trumps sorgt auch weiterhin für Verunsicherung am Ölmarkt. Die für den 02.04.25 geplanten Zölle auf Automobilimporte in die USA wurden relativiert. Es wurde angekündigt ggf. „eine große Menge“ an Handelspartnern von den Sanktionen auszunehmen. Während die Zölle generell als Ölnachfragesenkend gesehen werden, sorgte die Ankündigung von zahlreichen Ausnahmen für Entspannung und damit Aufwärtsdruck bei den Ölpreisen.

Derweil heißt es aus internen Kreisen des Ölförderkartells OPEC+, dass die graduelle Rücknahme von Förderquotenkürzungen auch im kommenden Mai fortgeführt wird. Im April soll die Rücknahme mit 138.000 B/T beginnen und im Mai um zusätzliche 135.000 B/T erweitert werden. Dies sorgt für Abwärtsdruck bei den Ölpreisen.

Der Heizölpreisaufwärtstrend der letzten Tage hat die Nachfrage leicht unter das Jahreszeit übliche Niveau gedrückt, während die Anzahl der Interessenten auf HeizOel24 weiterhin weit über dem Vierfachen des jahreszeitüblichen Niveaus liegt. Die steigenden Temperaturen in Europa drücken zusätzlich auf die Kauflaune der Heizölnutzer.
Kurzfristig dürften die Heizölpreise um das aktuelle Niveau herum schwanken. Anfang Februar wird sich dann zeigen wie die neuen Zölle der USA ab dem 02.04.25 aussehen werden und kurz darauf am 05.04.2025 dürften wir erfahren, ob die OPEC+ tatsächlich die Förderquoten anheben wird. Die aktuellen Prognosen für beide Punkte deuten darauf hin, dass die Ölpreise sinken könnten.
Heute können Heizölnutzer in Österreich dennoch von der intakten Korrektur des dortigen überhöhten Preises profitieren und sich über einen Rückgang von im Schnitt 0,1 Cent pro Liter freuen. Interessenten in der Schweiz und Deutschland müssen derweil Aufschläge vom im Schnitt 0,05 Rappen bzw. 0,15 Cent einplanen. -fr-

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