Ölpreise überraschend stark - Spread zwischen Brent und WTI wieder größer

Am Ölmarkt sind weiterhin kräftige Preisaufschläge zu verzeichnen. Der Montag war besonders im späten Handel von steigenden Kursen geprägt. Ein Trend, der sich am Dienstagvormittag fortsetzt. Eine Tonne Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) kostet aktuell 927 Dollar. Am Freitag waren es kurzfristig unter 900. Das Euro/Dollar-Verhältnis blieb seit gestern weitgehend konstant und hat sich bei 1,33 Dollar für einen Euro eingependelt. Entsprechend sind auch die inländischen Heizölpreise um rund 3 % gestiegen.

Bis dato ist die Preissteigerung ärgerlich, aber nicht weiter dramatisch. Sowohl das Gasöl an der Börse, als auch der Heizölpreis beim hiesigen Händler befinden sich seit Anfang Juli in einem seitwärts bis leicht fallenden Trendkanal. Nach dem Test der unteren Grenze wird in dieser Woche etwas überraschend die obere Begrenzungslinie angesteuert. Erst wenn der Heizölpreis darüber hinausläuft ist erhöhte Vorsicht vor einer weiteren Dynamisierung der Preisentwicklung geboten. Kunden sollten sich in Bezug auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis 85 Cent je Liter Heizöl als Warnmarke merken. Aktuell liegt das Niveau bei 83,5 Cent. In Österreich spielt sich selbiges Szenario auf dem gewohnten, rund zehn Cent höheren Preisniveau ab. Kunden in der Alpenrepublik sollten entsprechend die 95-Cent-Marke im Auge behalten. In der Schweiz fällt der übergeordnete Trendkanal (noch) etwas steiler. Ein Franken je Liter sollte nicht überschritten werden, um die aktuelle Tendenz nicht zu gefährden.

Zu den Ursachen der festen Börsenentwicklung gibt es wenig Konkretes. Auffällig ist vor allem, dass sich der Spread (Preisabstand) zwischen europäischem Rohöl (Brent Crude Nordseeöl) und US-Rohöl (WTI, Light Sweet Crude Oil) wieder erhöht hat. Nach Differenzen von über 20 Dollar je Barrel Ende letzten Jahres waren die beiden Ölsorten im Juli Preisgleich. Nun liegen wieder rund drei Dollar dazwischen.

Förderausfälle entlang der bekannten Unruherde im Nahen Osten und kleinere Probleme am Nordseeölfeld Ekofisk werden als Begründung herangezogen. In den USA gilt die Ölversorgung dagegen weiter als sehr komfortabel. Die Benzinbestände markieren ein 24-Jahres-Hoch. Jetzt zum Ende der sommerlichen Fahrsaison doppelt bemerkenswert. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 109,90 $, Gasöl ca. 927 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 0,90 € / 100 l gegenüber gestern. Schweiz: + 0,80 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,330 (nahezu unveränd.)
Franken/US Dollar: ca. 1,078 (nahezu unveränd.)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis zeigt wenig Aufwärtsambitionen
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise leicht abwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Ölpreis-Tendenz zeigt in dieser Woche eine überraschend starke Aufwärtsdynamik. Kunden sollten genau beobachten, ob sich hierbei um eine vorübergehende Erscheinung handelt, und die Preise rasch wieder fallen, oder ob der Trend anhält. www.heizoel24.de - 13.08.2013