Heizölpreise steigen an

10.12.24 • 10:59 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Das bisherige Ausbleiben einer Ausweitung der Unruhen des syrischen Bürgerkrieges auf angrenzende Länder im Nahen Osten, sorgt für eine beginnende Auspreisung der Risikoaufschläge. Gleichzeitig verkündete China eine Lockerung seiner Fiskalpolitik im kommenden Jahr, was die Hoffnung des Ölmarktes auf eine steigende Ölnachfrage weckt.

Der Euro hält sich noch bei 1,05 Dollar und folgt einem leichten Abwärtstrend, während die Rohölpreise stagnieren und die Ölproduktpreise leicht steigen. Die Nordseerohölsorte Brent fiel auf 71 Dollar pro Fass, während sich die US-amerikanische Sorte WTI noch knapp bei 68 Dollar pro Fass hält. ICE Gasoil konnte sich derweil auf 664 Dollar pro Tonne steigern.

Der Sturz des syrischen Präsidenten al-Assad sorgte gestern für starke Preisanstiege. Es war für den Ölmarkt unklar, wie sich der Regierungssturz auf die Region auswirkt. Israel zerstörte gezielt militärische Güter der besiegten syrischen Armee und behauptet damit nur die eigene Sicherheit zu garantieren.
Währenddessen nehmen viele Staaten wie Katar direkten und manche Staaten wie die USA indirekten diplomatischen Kontakt zu der, in der westlichen Welt meist als Terrorgruppe eingestuften, Hayat Tahrir al-Sham (HTS) Miliz auf. Die HTS, ein ehemaliger Bestandteil von al-Qaida versucht seit Jahren sein Image im Westen zu verbessern. Der Ölmarkt preist aktuell ein sinkendes Eskalationsrisiko in der Region ein, da zum Beispiel die Arbeit in der syrischen Nationalbank und in dem dortigen Ölsektor wieder aufgenommen wurde.

China sorgt derweil für Ölpreisaufwärtsdruck. Der größte Ölimporteur und die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt will im kommenden Jahr seine Geldpolitik lockern, das erste Mal seit 14 Jahren. Ziel ist es den internen Konsum des Landes anzuregen, welcher seit der Coronapandemie und der seit Jahren anhaltenden Krise im Bausektor des Landes stark leidet.
Ökonomen wollten von China seit langem einen Fokus auf die eigenen Konsumenten und entsprechende politische Projekte, die Arbeitnehmer z. B. steuerlich entlasten sowie Sozialprogramme wie Renten fördern.
Bisher lag der Fokus der Politik allerdings auf dem Exportabhängigen Industriesektor Chinas. Dieser ist sehr erfolgreich, was allerdings z. B. im Sektor der erneuerbaren Technologien für z. B. Strafzölle sorgt, welche unter dem kommenden US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump vermutlich ausgeweitet werden.

Trotz der wieder sprunghaft angestiegenen Heizölpreise liegt die Nachfrage auf dem für diese Saison üblichen Niveau und die Anzahl der Preisvergleicher auf HeizOel24 ist weiterhin überdurchschnittlich hoch.
Gleichzeitig sank der durchschnittliche Füllstand in den letzten Wochen um knapp ein Prozent auf derzeit 63,3 Prozent. Die Menschen hoffen weiterhin auf einen starken Heizölpreisabwärtstrend, auch wenn sich z. B. durch die im kommenden Jahr steigenden CO2-Abgaben in Österreich und Deutschland aktuell nur zuverlässig preistreibende Faktoren vorhersagen lassen. Das milde Novemberwerter ermöglichte es zusätzlich vielen Heizölnutzern weniger Heizöl als üblich zu verbrauchen und damit den Kaufzeitpunkt hinauszuzögern.

Während die Heizölpreise in Österreich noch auf dem Vortagesniveau stagnieren, stiegen sie in der Schweiz und Deutschland deutlich an. Zwar liegt der Anstieg in der Schweiz heute Vormittag bei nur 0,05 Rappen pro Liter, allerdings stiegen sie im gestrigen Tagesverlauf um im Schnitt 0,95 Rappen an. In Deutschland müssen Heizölinteressenten heute Vormittag im Schnitt 0,25 Cent pro Liter mehr einplanen, nachdem die Preise gestern um im Schnitt 0,95 Cent zunahmen. Dennoch gibt es in der Bundesrepublik vor allem im Westen und Osten noch vereinzelte Angebote von rund 90 Cent pro Liter. -fr-

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