Heizölpreise bald noch tiefer? Öl-Prognosen drastisch gesenkt

11.04.25 • 11:29 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise gehen nach einer Woche der Extreme mit Abschlägen ins Wochenende. Neuerlich schwache Vorgaben von den Ölbörsen eröffnen den Weg zu Inlandsnotierungen, die ca. einen Cent bzw. Rappen tiefer liegen als gestern. Noch tiefere Preise werden aktuell durch die enorme Nachfrage, die im Wochenverlauf über den Heizölhandel hereinbrach, verhindert. Die Rohölpreise verharren im Bereich ihrer erreichten Vier-Jahres-Tiefs unterhalb von 65 Dollar je Barrel Brent bzw. bei ca. 60 Dollar je Barrel US-Öl. Gleichzeitig kann der Euro gegenüber dem US-Dollar stark zulegen. Die Lage an den Börsen bleibt fragil und die Aussichten auf weiter fallende Heizölpreise sind so gut, wie seit Jahren nicht.

Die durch die Rücknahme einiger Zölle ausgelöste Erholungsrallye vom Mittwoch währte nur kurz. Das von US-Präsident Trump ausgelöste Börsenbeben hat die Märkte weiter fest im Griff und die Kurse befinden sich im Rückwärtsgang. Nach dem Kursverfall bei Aktien und Öl geht am Freitag der US-Dollar auf Tauchstation. Mit Zugewinnen von rund zwei Prozent schraubt sich der Euro auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Ölimporte in den Euroraum werden dadurch zusätzlich günstiger. Brent Nordseeöl kostet am Freitagvormittag 63,45 Dollar, US-Rohöl notiert bei 60,20 Dollar je Barrel und das für den Heizölpreis ausschlaggebende Raffinerieprodukt Gasöl kostet 597 Dollar je Tonne. Insgesamt ist Öl damit so billig, wie zuletzt Anfang 2021. Entsprechend des heute veröffentlichten EIA-Monatsreports könnte dies bis auf Weiteres auch so bleiben. Die US-Energiebehörde EIA hat nämlich ihre Preisprognosen drastisch um bis zu 9,83 Dollar je Barrel gesenkt. 2025 erwartet man nun einen Rohölpreis für Brent in einer Spanne von durchschnittlich 66,33 Dollar im zweiten Quartal bis 64,00 Dollar im vierten Quartal. Bis Ende 2026 soll der Barrelpreis für Nordseeöl sogar auf 60 Dollar fallen.

Treffen die Börsenprognosen zu, und wird aus dem kurzfristigen Einbruch ein langfristiger Trend, können auch Heizölkunden mehr Gelassenheit walten lassen. Aktuell zumindest zeigt der hiesige Heizölmarkt Anzeichen einer Überhitzung. Neben den sprunghaft steigenden Lieferfristen driften die Preise je nach regionaler Angebotssituation zunehmend auseinander. Neben den Heizölhändlern, die das Öl zum Endkunden bringen, wurden auch der Großhandel und die Raffinerien von den plötzlichen Marktturbulenzen überrascht. Zwischen Hamburg, das als großer Seehafen und Raffineriestandort logistisch bevorzugt ist, und dem Großraum München zeigt sich kurzfristig eine Preisdifferenz von bis zu sechs Cent je Liter Heizöl. Der Heizöl-Run der laufenden Woche verhindert vorerst eine vollständige Umsetzung der Börsenvorgaben.

Für Heizölkunden, die sich bereits jetzt für die kommende Heizperiode bevorraten wollen, hat sich ein größeres Spekulationsfenster geöffnet als zunächst gedacht. Die Chancen auf ein Schnäppchen stehen so gut wie lange nicht und gemäß der aktuellen Entwicklung kann es sich sogar lohnen, noch einige Tage oder Wochen mit dem Kauf zu warten. /p>

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