Heizölpreise ziehen an – Kältewelle erhöht Nachfrage

11.02.25 • 12:23 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die Ölpreise trotzen Trumps Zollpolitik und nehmen weiter Fahrt auf. Die Versorgungsknappheit am Ölmarkt dominiert das Börsenparkett. Die Nordölsorte Brent nähert sich der 77-USD-Marke – ein Plus von über zwei Prozent gegenüber der Vorwoche. Trotz des Preisanstiegs für Heizöl bleibt die Nachfrage belebt. Die kalten Temperaturen zwingen zum Nachtanken.

Die Ölpreise haben zum Wochenstart kräftig zugelegt und damit die jüngsten Zolldrohungen aus Washington weitgehend ignoriert. Nach mehreren Wochen mit Verlusten legten die Rohölpreise an den US-Börsen um fast zwei Prozent zu – der stärkste Anstieg seit fast einem Monat. Statt sich von der Unsicherheit um neue Handelskonflikte verunsichern zu lassen, reagierten die Märkte stärker auf die zurückgehende Fördermenge in Russland, die das Angebot verknappte.

Zum Jahreswechsel hatten verschärfte Sanktionen gegen Russland bereits für Unruhe auf dem Ölmarkt gesorgt, da sie die Verfügbarkeit von Rohöl verknappten. Gleichzeitig trieb die saisonal hohe Nachfrage nach Treibstoffen die Preise nach oben. Doch mit der turbulenten Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump kamen die Ölpreise schnell wieder unter Druck. Die Furcht vor einer globalen Konjunkturabschwächung – und damit auch einer geringeren Ölnachfrage – belastete die Märkte.

Jetzt sorgt Trump erneut für Spannungen: Nachdem er vergangene Woche Einfuhrzölle auf Waren aus China verhängt hatte, folgte gestern die Ankündigung neuer Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA. Länder wie Kanada, Brasilien, Mexiko und Südkorea werden davon besonders betroffen sein. China hat bereits mit Gegenmaßnahmen reagiert – unter anderem mit Zöllen auf US-Ölimporte.

Trotz der drohenden Handelskonflikte bleibt das fundamentale Marktumfeld ausgeglichen. Während Unsicherheiten die Nachfrage bremsen könnten, stützt das knappe Angebot weiterhin die Preise. Eine Pattsituation zwischen bullischen und bärischen Kräften.

Die Aufwärtsbewegung an den Börsen führt bei den Inlandspreisen fort. Verbraucher in Deutschland zahlen heute durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter mehr. Besonders teuer ist Heizöl in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind diese bereits wieder bei der Ein-Euro-Marke. In Österreich und der Schweiz sind die Aufschläge im Mittel marginal und Ölheizer kaufen zu ähnlichen Konditionen wie gestern. Die gestiegene Nachfrage setzt den Trend der Vorwoche fort – ein klarer Effekt der sinkenden Temperaturen, die Heizungen auf Hochtouren laufen lassen. Laut Wetterbericht sind in den kommenden Tagen Schnee und Frost zu erwarten. Wer nur noch geringe Vorräte hat, sollte rasch nachbestellen. Ein leerer Tank bei klirrender Kälte ist nicht nur unangenehm, sondern kann durch kurzfristige Notlieferungen auch teuer werden.

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