Heizölpreisabwärtstrend intakt, aber wie lang?

06.03.24 • 10:49 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Der Heizölpreisabwärtstrend der letzten Tage ist noch aktiv und Interessenten können sich derzeit über Rückgänge von bis zu 0,75 Rappen bzw. Cent pro Liter freuen. Allerdings ziehen die Preise am Ölmarkt wieder an. Die schwachen Wirtschaftsdaten der letzten Tage aus den USA und China verschwinden dabei aus dem Fokus des Marktes, welcher jetzt den fortgeführten OPEC+-Förderkürzungen mehr Gewicht beimisst. Gestützt wird dies durch die potentiell angebotsverknappenden Neuigkeiten aus Venezuela. Hier könnten die USA gezwungen werden die pausierten Sanktionen wieder einzuführen. In der Türkei verweigert ein Hafenbetreiber derweil die Annahme russischer Schiffsimporte.

Der Euro konnte sich im Zuge verhaltener US-amerikanischer Wirtschaftsdaten minimal auf 1,087 Dollar steigern. Derweil zeigen die Ölpreise eine Trendumkehr und folgen einer moderaten Aufwärtsbewegung. Die Rohölsorten Brent und WTI notieren och bei den gestrigen Vormittagswerten von 82 bzw. 78 Dollar pro Barrel und ICE Gasoil steigt mit 817 Dollar pro Tonne unterhalb des gestrigen Wertes in den Handel. Dennoch sind damit Heizölpreissteigerungen im Laufe des Nachmittags wahrscheinlich.

Die USA hatten Venezuela letztes Jahr Sanktionserleichterungen gegen die Ermöglichung freier Wahlen gewährt. Das Südamerikanische Land konnte daraufhin seine Ölproduktion, welche 2020 auf rund 569.00 B/T sank in den letzten Monaten auf ca. 783.000 B/T steigern. Problematisch ist allerdings, dass der amtierende venezuelische Präsident Maduro bisher die wesentlichen Punkte der Vereinbarungen nicht umgesetzt hat und es wird davon ausgegangen, dass dies auch nicht mehr nachgeholt wird. Dies wiederum würde kurzfristig zu der wieder Einsetzung der ausgesetzten Sanktionen führen und damit das globale Rohölangebot stark verknappen.

Die Türkei hatte sich bisher nicht an den westlichen Sanktionen gegen russische Rohöllieferungen per Schiff beteiligt und seitdem Ukraine Krieg von günstigen Importen profitiert. Damit ist laut dem Betreiber des türkischen Mittelmeerhafens, Global Terminal Service (GTS), nun Schluss. Aus Angst vor der verschärften Verhängung von Sekundärsanktionen durch die USA, werden ab sofort keine aus Russland verschifften Produkte mehr angenommen, auch wenn es sich z. B. um Rohöl aus Kasachstan handelt, welches lediglich über einen russischen Hafen versandt wurde. Sollten weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen, könnte Russland Probleme bekommen sein Rohöl zu verkaufen und das globale Angebot würde sich verknappen.

In der DACH-Region setzen die Heizölpreise ihren bisherigen Abwärtskurs fort. In Österreich fällt das durchschnittliche Minus zum Vortag mit 0,05 Cent gering aus, während die Heizölliterpreise in der Schweiz im Schnitt um 0,75 Rappen und in Deutschland um 0,65 Cent sanken. In der Bundesrepublik liegt der durchschnittliche Literpreis damit nur noch knapp oberhalb der Ein-Euro-Marke und hat diese regional bereits vielfach unterschritten. Dies macht sich auch am Kaufverhalten der Heizölinteressenten bemerkbar, welche für diese Jahreszeit ungewöhnlich viele Bestellungen tätigen. -fr-

HeizOel24-Tipp:Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Auf der Seite Heizölpreise finden Sie dieses im Chart Heizöl Durchschnittspreis und wählen dann die Option „heute“. Hier erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Preis verhält und können rechtzeitig reagieren. HeizOel24

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