Lieber abwarten? Heizölpreis erreicht bisher höchsten Stand des Jahres

09.02.24 • 12:51 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Öl- und Heizölpreise befinden sich vor dem Wochenende weiter im Aufwind und steigen damit den fünften Handelstag infolge. Heute Vormittag sehen wir noch die Nachwirkungen der gestrigen Ölpreisanstiege und Heizölnutzer müssen bis zu 1,50 Cent bzw. Rappen mehr pro Liter einplanen. Gleichzeitig haben die nationalen Heizölpreise ein neues Jahreshoch für 2024 erreicht. Die Nachfrage bleibt entsprechend schwach, da die anhaltend milde Witterung zudem auf den Verbrauch drückt.

Während der Euro mit 1,077 Dollar nahe des Vortageswert vom Vormittag stagniert, sinken die Ölpreise leicht, notieren allerdings weiterhin deutlich über den gestrigen Vormittagswerten. Die Nordseerohölsorte Brent konnte über die psychologisch wichtige 80 Dollar pro Fass Marke kämpfen und wird derzeit mit 81 Dollar gehandelt, während ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI derzeit 76 Dollar kostet. ICE Gasoil notiert derzeit bei 889 Dollar pro Tonne. Mit der schwachen Börsentendenz am Freitag könnten die Heizölpreise im Verlaufe des Tages tendenziell wieder leicht nachgeben. Insgesamt bleibt die jüngste Ölpreisentwicklung aber sehr ungünstig für Verbraucher.

Die ukrainischen Angriffe auf mehrere russische Raffinerien führen zu teilweise wochenlangen Produktionsausfällen. Da die Lagerkapazitäten Russlands begrenzt sind, ist jetzt bereits ein Anstieg der Rohölexporte zu erkennen und Experten gehen davon aus, dass Russland deshalb die Förderkürzungsvereinbarung der OPEC+ mindestens im Februar 2024 und eventuell darüber hinaus verletzen wird. Während dies für Abwärtsdruck bei den Rohölpreisen sorgt, handelt es sich hier um einen Preistreiber für Ölprodukte.

Chinas Konsumentenpreisindex (CPI) fiel im Januar 2024, verglichen mit dem Januar 2023, um 0,8 Prozent. Trotz des Anstiegs im Vergleich zum Dezember 2024 handelt es sich bei dem Jahresrückgang der Verbraucherpreise um den größten Rückgang der letzten 14 Jahre und erschüttert das Vertrauen der Märkte in die chinesische Wirtschaft. Neben den Verbraucherpreisen sank zusätzlich der Produzentenpreisindex (PPI) um 2,5 Prozent im Vorjahresvergleich und auch die Produzentenpreise fielen erneut. Insgesamt droht sich der deflationäre Druck in der Volksrepublik zu verfestigen und bedroht damit die dortige Volkswirtschaft, was sich negativ auf die Ölnachfrage und damit Ölpreissenkend auswirkt.

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mit durchschnittlichen Aufschlägen von gut einem Cent bzw. Rappen in den Tag gestartet. In der Schweiz zeigen sich zum Mittag, entsprechend der fallenden Börsentendenz bereits erste Abschläge. Abzuwarten bleibt, ob die beiden Nachbarstaaten nachziehen. Trotz des starken Preisanstiegs gibt es allerdings auch in Deutschland vor allem im Südwesten regionale Preisnachlässe. Durch die anhaltend geringe Nachfrage entsteht zunehmend Margendruck im Inland. Die Ware der letzen großen Bestellwelle im Dezember ist zwischenzeitlich ausgefahren und Händler buhlen um neue Aufträge. Ohne sinkende Ölpreise am Weltmarkt bleibt das Sparpotential allerdings eng begrenzt. Bei tendenziell sinkenden Lieferfristen können Kunden mit Heizölbedarf den Start der neuen Woche abwarten, um zu sehen ob sich die Spekulationsaussichten durch sinkende Ölpreise verbessern. -fr-

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