Zinssorgen in den USA sorgen für Abwärtsbewegung der Ölpreise

03.01.24 • 12:01 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Der Ölmarkt hält sein Fähnchen nach dem Wind und die Preise fallen heute Vormittag, da die Hoffnung auf signifikante kurzfristige Zinssenkungen in den USA vergangen zu sein scheint. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass es im Nahen Osten zu keiner Eskalation des Konfliktes kommt und die entsprechenden Risikoaufschläge werden zumindest kurzfristig wieder ausgepreist. Als langfristiger preistreibender Faktor könnte sich China erweisen. Dort steigen die Rohölimporte wieder stark an, welche nach der Einführung der freiwilligen Zusatzkürzungen Russlands und Saudi-Arabiens letztes Jahr stark sanken.

Die Ölpreise stiegen am Wochenanfang aufgrund der möglichen Destabilisierung der Schifffahrtsroute über das Rote Meer stark an. Allerdings geht der Ölmarkt heute bereits wieder davon aus, dass eine Ausbreitung des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas auf die umliegenden arabischen Nationen unwahrscheinlich sei. Der Fokus des Marktes verlagert sich derweil auf die rapide schwindende Hoffnung der Märkte auf kurzfristige starke US-amerikanische Zinskürzungen. Im Zuge dessen gaben die Rohöl- und Ölproduktpreise einen großen Teil ihrer Gewinne der letzten Tage wieder ab, allerdings fiel auch der Euro auf 1,095 Dollar. Ein Fass der Rohölsorte Brent notiert derzeit bei 75 Dollar und WTI fiel mit 69,93 Dollar knapp unter die psychologisch wichtige 70 Dollar Marke. ICE Gasoil wird derweil mit 745 Dollar pro Tonne gehandelt. Da der Euro derzeit stagniert und die Ölpreise einem moderaten Abwärtstrend folgen, sind weitere Heizölpreissenkungen im Tagesverlauf wahrscheinlich.

China könnte wiederum kurzfristig wieder ein preistreibender Faktor werden. Nachdem die OPEC+ Schwergewichte Russland und China im Juni 2023 bekannt gaben die Ölexporte bzw. -produktion um insgesamt 1,3 Mio. B/T zu senken, fielen die Rohölimporte für die chinesischen Lagerkapazitäten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 zum zweiten Halbjahr von durchschnittlich 950.000 B/T auf 240.000 B/T und drückten damit auf die gestiegenen Ölpreise. Allerdings zeichnet sich ein Anstieg der Käufe für die Lagerbestände ab. Im November 2023 importierte China 10,33 Mio. B/T und dieser Wert stieg im November auf 11,85 Mio. B/T und dieser Trend scheint sich in den ersten Tagen des Januar 2024 fortzusetzen. Zumindest kurzfristig bildet sich damit ein preistreibender Faktor, es wird allerdings auf die Rohölpreise ankommen, ob China dauerhaft mehr Öl importieren wird.

Vorerst fallen die Heizölpreise allerdings. In Deutschland bildet sich die Preisspitze wieder zurück und Kunden zahlen im Vortagesvergleich durchschnittlich 0,8 Cent weniger pro Liter. In Österreich beträgt der Rückgang nur 0,1 Cent, allerdings stiegen die dortigen Heizölpreise auch nicht annährend so stark wie in Deutschland. In der Schweiz fielen die Heizölpreise dagegen um 0,7 Rappen pro Liter. -fr-

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