Doppelter Preisschreck: Höhere Heizölpreise und CO2-Gebühr

14.12.23 • 12:56 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die Ölpreise sind auf Erholungskurs und starten fester in den Donnerstag. Die Reporte von OPEC und DOE sowie die Ergebnisse der FOMC-Sitzung geben den Öl-Notierungen ordentlich Auftrieb. Dieser ist auch deutlich bei den Heizölpreisen zu spüren. Bis zu zwei Cent bzw. Rappen je Liter steigt der Preis für den flüssigen Brennstoff.

Die Ölpreise erholen sich von ihren deutlichen Verlusten der Vortage, gestützt von den gestrigen Daten des Department of Energy (DOE), dem optimistischen OPEC-Monatsbericht und Ausgang der Federal Open Market Committee (FOMC)-Sitzung. Im frühen Handel notierte der Brent-Preis pro Barrel bei 74,70 DU-Dollar (+ 44 Cent), der Preis für ein Fass WTI stieg auf 69,80 US-Dollar (+ 33 Cent) an.

Die zaghaften Versuche der Öl-Notierungen, sich in der ersten Hälfte des Mittwochhandels aufzurappeln, scheiterten an der preisdrückenden Marktlage. Die jüngsten US-Inflationsdaten ließen die Vermutung zu, dass eine Zinssenkung durch die Fed nicht vor dem Frühsommer erfolgen würde. Zudem drückte der bearishe Bericht des API, der starke Benzinaufbauten meldete, auf die Stimmung an den Börsen. Immer wieder fielen Brent und WTI auf ihre Tagestiefs zurück, bis Unterstützung durch die Veröffentlichung des OPEC-Monatsberichts kam. Die Erdölorganisation zeigte sich hinsichtlich der Nachfrageentwicklung im Jahr 2024 optimistisch und prognostiziert ein starkes Nachfragewachstum. Laut OPEC sollte die globale Ölnachfrage nächstes Jahr mit 2,25 Millionen Barrel/Tag robust bleiben. Auch die Nachfrage nach dem eigenen Öl korrigierte sie um 0,19 Millionen Barrel/Tag für dieses Quartal nach oben. Mit den offiziellen US-Bestandsdaten des DOE bekamen die Ölpreise weiteren Auftrieb. Das DOE teilte mit, dass die Rohölvorräte um 4,3 Millionen Barrel zurückgegangen sind, was die Erwartungen weit übertraf. Die Abbauten wurden durch einen Rückgang der Importe verursacht. Als am Abend noch die Ergebnisse des FOMC bekanntgegeben wurden, hatten die Ölpreise genug Rückenwind, um ihre Verluste wieder wettzumachen. Dass die US-Notenbank Fed keine Änderung am aktuellen Zinsniveaus vornehmen würde, war erwartet. Eingepreist wurde jedoch die überraschende Aussage von Fed-Chef Jerome Powell, dass die Zinsen im nächsten Jahr in drei Schritten auf 4,6 Prozent gesenkt werden könnten.

Gleichzeitig nehmen die geopolitischen Spannungen im Roten Meer zu. Die jemenitischen Houthi-Rebellen griffen erneut Handelsschiffe an, darunter die Ardmore Encounter auf ihrem Weg zum Suez-Kanal. Das Rote Meer ist eine äußerst wichtige Handelsroute, insbesondere für den internationalen Ölhandel. Die Meerenge von Bab al-Mandab, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet, ist eine strategisch entscheidende Passage. Sie kontrolliert den Zugang zum Suezkanal, der wiederum den Seeweg zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer ermöglicht. Die Sicherheit und Stabilität dieser Handelsroute sind von globaler Bedeutung, da Störungen oder Spannungen in der Region erhebliche Auswirkungen auf den Weltenergiemarkt hätten.

Zu dem sprunghaften Anstieg der Heizölpreise kommt für deutsche Kunden nun auch noch die erneute CO2-Erhöhung ab Januar dazu. Diese wurde gestern kurz vor Jahresende prompt noch einmal erhöht. Von 30 Euro auf 45 Euro, anstatt der geplanten 40 Euro, pro Tonne CO2-Ausstoß. Das bedeutet für Öl/Gas-Heizer und Autofahrer einen tieferen Griff ins Portemonnaie. Als Richtwert geht es um diese Erhöhungen ab 2024:

Heizöl: + 3,95 Cent/Liter zzgl. MwSt.
Erdgas: + 3,0 Cent/m³ zzgl. MwSt.
Benzin: + 3,5 Cent/Liter zzgl. MwSt.

Für die Bewältigung der Haushaltskrise für das Jahr 2024 hat sich die Ampel-Koalition gestern geeinigt. Um die Milliardenlücken zu schließen, sollen Klima- und Transformationsfonds sowie Sozialleistungen gekürzt werden, wie die Fördermittel für den Kauf von Elektroautos. Eine höhere CO2-Bepreisung und eine Plastikabgabe für Hersteller sollen zusätzlich Geld in die Kasse fließen lassen. Das trifft vor allem Verbraucher, die mit fossiler Energie heizen und Pendler, die auf das Auto angewiesen sind. Auch in Österreich steht die nächste Erhöhung der CO2-Abgabe an. Von 35 Euro geht es ab Januar ebenfalls auf 45 Euro pro Tonne CO2. Bis 2025 soll der Preis im Zuge der ökosozialen Steuerreform schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen. Mit dem starken Anstieg heute, sind die Preisabschläge der vergangenen Tage in Deutschland und Österreich hinfällig. Heizöl hat wieder das Preisniveau vom Wochenauftakt erreicht.

HeizOel24-Tipp: Informationen überall und schnell verfügbar – das geht mit der HeizOel24 App. So checken Sie auch unterwegs die Heizölpreisentwicklung und kaufen Heizöl, wenn der Preis passt. HeizOel24 14.12.2023

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