Öl- und Heizölpreise auf Richtungssuche

16.11.23 • 11:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in der DACH-Region sind uneinheitlich in den Tag gestartet. In Deutschland und der Schweiz geht es rund 0,5 Cent bzw. Rappen hinauf, in Österreich geht es in ähnlicher Größenordnung abwärts. Damit bleibt die Gelegenheit zur Bevorratung vergleichsweise attraktiv. Entsprechend der Jahreszeit geht die Zahl der Käufe allerdings leicht zurück, da viele Haushalte bereits über einen vollen Tank verfügen. Am Weltmarkt zeigen sich derweil unterschiedliche Impulse. Rohöl gibt leicht nach, Gasöl steigt leicht. Insgesamt verharren die Ölpreise auf dem Status Quo.

Während die Rohölsorten Brent und WTI einer Abwärtsbewegung folgen und auf 80 bzw. 76 Dollar pro Fass gefallen sind, warten der Euro und ICE Gasoil auf Richtungsimpulse. Der Euro notiert derzeit bei 1,084 Dollar und eine Tonne Gasöl wird derzeit mit 820 Dollar gehandelt.

Aus Fernost gibt es weiter wechselhafte Signale. Während Chinas besser als erwarteten Werte für die Entwicklung im Einzelhandel und die Industrie im Oktober 2023 gestern für Auftrieb an den Märkten sorgten, drückt heute der Immobiliensektor auf die Ölpreise. Dieser gerät seit den 2020 eingeführten Regulierungen der Regierung, um die durch den Sektor verursachte Verschuldung zu begrenzen, immer mehr ins Straucheln. Die Unsicherheit der Chinesen, bezogen auf das Lohnwachstum und die hohe Jugendarbeitslosigkeit sowie die Nichteinhaltung der Ziele zur Fertigstellung der gekauften Wohneinheiten, führt dazu, dass große Anschaffungen wie Eigentumswohnungen und Häuser den vierten Monat in Folge rückläufig sind. Der Immobilienmarkt Chinas ist für über zwanzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich und ein großer Treiber der chinesischen Wirtschaft und Ölnachfrage.

Für Abwärtsdruck bei den Dieselpreisen auf dem Weltmarkt könnte dagegen ein anderer Impuls sorgen. Es zeichnet sich ab, dass Russland seine Exportverbote auf Kraftstoffe demnächst aufheben könnte. Der russische Vizepremierminister soll sich heute mit den größeren Ölproduzenten treffen und voraussichtlich über eine Aufhebung sprechen. Sollte sich diese Information bewahrheiten, würde sie preissenkend wirken. Mittelbar könnte dies auch die hiesigen Heizölpreise entlasten, da es sich bei Diesel und Heizöl um dasselbe Raffinerieprodukt, nämlich Gasöl, handelt. Das steigende Weltmarktangebot würde wiederum prinzipiell auf die Preise drücken, auch wenn Westeuropa selbst keinen russischen Diesel mehr importiert.

Preistreibend wirkt sich dagegen der gestern Nachmittag veröffentlichte Doppel-Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) aus. In der Vorwoche gab es aufgrund einer administrativen Umstellung keine Veröffentlichung. Der nun vorliegende Datensatz für die letzten beiden Wochen zeigt relativ geringe Abbauten bei den Ölprodukten zur Vorwoche auf. Vergleicht man die Werte allerdings mit denen von vor zwei Woche zeigt sich eine starke und stabile Ölnachfrage der USA. Zwar zeigt der Bericht auch sehr starke Rohölaufbauten, was normalerweise preisdrückend wirkt, allerdings wird dies auf eine Änderung der Berechnung des DOE zurückgeführt und inkludiert nun Stoffe, die dem Rohöl in der Produktion beigemischt werden.

Die Gasölpreise und auch die Heizölpreise in Deutschland zeigen sich in der laufenden Handelswoche mit einer relativen Stärke gegenüber den Rohölpreisen. In den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, den USA und China, steigt der Ölproduktverbrauch trotz verschiedenster Rücksetzer auf Jahressicht an, aber auch im heimischen Markt gibt es am Jahresende zusätzlich zur Nachfrage Preistreiber wie die steigende CO2-Abgabe und die Mauterhöhungen in Deutschland. Im Schnitt müssen Heizölinteressenten heute ein Plus von 0,5 Cent pro Liter einplanen und in jedem Bundesland kostet der Liter Heizöl wieder mehr als 1,05 Euro, mit vereinzelten regionalen Ausnahmen. In der Schweiz stagniert der Preis in den letzten Tagen dagegen nahezu und Interessenten müssen nach einem neutralen Tagestart mit einem Plus von 0,5 Rappen pro Liter am Mittag rechnen. Österreich wiederum preist langsam den starken Preisrückgang der letzten Woche ein und Kunden können sich über ein Minus von 0,5 Cent pro Liter freuen. -fr-

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