Heizöl: Preise ausgeglichen - Bevorratung auf üblichem Niveau

15.11.23 • 12:45 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Im Zuge leicht sinkender Ölpreise am Weltmarkt und einem kleinen Kurssprung bei Euro und Franken am gestrigen Nachmittag bewegen sich die Heizölpreis am Mittwochvormittag abwärts. Je nach Region können Kunden mit einer Preisermäßigung von 0,4 bis 1,0 Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl rechnen. Die Heizölpreise tendieren damit wieder in Richtung Drei-Monats-Tief. Die teils sehr hohe Nachfrage der letzten 14 Tage geht auf ein für die Jahreszeit übliches Niveau zurück. Gleiches gilt für den Bevorratungsstand der privaten Haushalte mit Heizöl. Nach dem saisonal bedingten Erreichen der Höchststände in den Verbrauchertanks auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau geht es nun in die Verbrauchsphase und die Tankvorräte nehmen wieder ab. Ab Ende November soll der Winter Fahrt aufnehmen.

An den Börsen warten sowohl Rohöl als auch ICE Gasoil auf Richtungsimpulse. Einen solchen gab es gestern am Devisenmarkt. Die neuesten Inflationsdaten aus den USA waren rückläufig und deuten auf ein Ende der Leitzinserhöhungen bzw. sogar -senkungen hin. Gerüchte über eine mögliche Senkung der US-amerikanischen Zinsen im Frühling 2024 sorgten für ein Zweieinhalbmonatstief beim Dollar. Euro und Franken sprangen in die Höhe und verbuchten ein Kursplus von gut einem Prozent, das sich auch positiv auf die Importpreise für Öl auswirkt und von dem Verbraucher in der DACH-Region heute profitieren. Im Mittwochshandel zeigt sich Gasöl mit 810 Dollar pro Tonne etwas schwächer. Die Rohölsorten Brent und WTI verharren im Bereich von 82 bzw. 78 Dollar pro Barrel. Die Heizölpreisentwicklung wird im Tagesverlauf seitwärts- bis leicht abwärtsgerichtet erwartet.

Die mittelfristigen Aussichten für den Ölpreis sind weiterhin durchwachsen und von der geoökonomischen Unsicherheit geprägt. Die geopolitischen Faktoren rund um die Kriegshandlungen im Gazastreifen nehmen dagegen weiter ab. Marktbeobachter rechnen allerdings nicht mit einem durchgreifenden konjunkturbedingten Nachfrageeinbruch und die Internationale Energieagentur (IEA) stimmt in ihrem neusten Bericht tendenziell mit dem jüngsten OPEC+-Bericht überein. Sowohl IEA als auch OPEC+ erwarten für das letzte Quartal 2023 eine starke Ölnachfrage trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in vielen großen Industrienationen. In Verbindung mit den neusten chinesischen Wirtschaftsdaten, sorgt dies heute ebenfalls für verhaltene Unterstützung für die Ölpreise. Chinas wirtschaftliche Erholung bleibt auch weiterhin hinter den Erwartungen zurück – Schuld sind zum Beispiel der strauchelnde Immobiliensektor und die hohe Jugendarbeitslosigkeit – wird aber voraussichtlich das Wachstumsziel von fünf Prozent in diesem Jahr erreichen. Die neusten Zahlen zum Wachstum der Einzelhandelsumsätze und der Industrieproduktion übertrafen die Erwartungen für den Oktober dieses Jahres.

Die Heizölpreisentwicklung in der DACH-Region zeigt weiterhin eine unterschiedliche Entwicklung. Während die Inlandspreise in Österreich in den letzten zehn Tagen linear um rund zehn Cent abgestürzt sind, verzeichnen Deutschland und die Schweiz seit Wochenbeginn eine deutliche Stabilisierung. Das Minus seit dem 5. November beträgt hier nur sieben Cent bzw. Franken je Liter. Nichtsdestotrotz profitieren Verbraucher in allen drei Ländern von Heizölpreisen, die sich in unmittelbarer Nähe des Drei-Monats-Tiefs bewegen. Auch innerhalb Deutschlands ist das Preisgefüge weitgehend homogen. Die niedrigsten Heizölpreise mit rund 1,02 Euro je Liter sind aktuell im Emsland, Rheinland und Ruhrgebiet anzutreffen. Tendenziell hochpreisig zeigt sich ein Streifen von Freiburg über Stuttgart bis Nürnberg mit rund 1,10 Euro je Liter. Eher günstig sind wiederum Berlin und München mit ca. 1,05 Euro je Liter Heizöl. Die Unterschiede sind dabei eher auf den regionalen Wettbewerb der Heizölhändler zurückzuführen als auf großräumige Warenverfügbarkeiten oder Logistikprobleme. Eine wesentliche Rolle bei der Preisgestaltung kommt den Lieferfristen zu. Überall dort, wo die Wege weit sind und wenige Händler auf hohe Nachfrage treffen muss bereits mit einer Lieferung im kommenden Jahr kalkuliert werden. Ab 1. Januar 2024 steigt der CO2-Preis um 3,2 Cent auf 12,7 je Liter Heizöl. Inklusive Mehrwertsteuert beträgt die Erhöhung also knapp vier Cent und schraubt die Staatsquote im Heizölpreis auf über ein Drittel. Der Anteil von CO2-Peis, Energie- und Mehrwertsteuer am deutschen Heizölpreis 2024 beläuft sich auf ca. 35 Cent. -ok-

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