Heizölpreis bricht ein - Jahresendrallye läuft

10.11.23 • 10:54 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die laufende Woche brachte einen ungeahnt heftigen Absturz der Ölpreise. Die beiden Rohölsorten Brent und WTI fielen rund sechs Prozent und können sich aktuell stabilisieren. Beim Rohöl deutet sich ein Ende der Talfahrt an. Das für die Heizölpreise ausschlaggebende Raffinerieprodukt Gasöl befindet sich dagegen mit einem Wochenminus von zehn Prozent weiter unter Druck. Je nach Land und Region sind die Heizölpreise die günstigsten seit zwei bis drei Monaten. Die unerwartet günstige Kaufgelegenheit sorgt noch einmal für einen Kundenansturm.

Der Abwärtsdruck auf die Rohölpreise nimmt nach der ausgeprägten Konsolidierung langsam ab, existiert allerdings noch. Heute belasten weiterhin Nachfragesorgen den Markt, die neben den globalen Konjunkturaussichten auch eine saisonale Komponente beinhalten. Der Markt fokussiert sich bereits auf den Jahresbeginn 2024 und damit auf das nachfrageschwache erste Quartal, das häufig die niedrigsten Ölpreise eines Jahres bringt. Auch 2023 Jahr läuft es nicht mehr ganz rund für die großen Förderländer. U.a. wurde bekannt, dass China seine Importe aus Saudi-Arabien für Dezember reduziert hat. Importierte das Land im Oktober noch ca. 50 Mio. Barrel aus Saudi-Arabien, werden es im November nur noch 47 Mio. und im Dezember 46 Mio. Barrel. Die sinkenden Margen für Ölprodukte und die aufgebrauchten Exportquoten Chinas sorgen für den Abwärtstrend. In Amerika zeigen sich die Verbraucher zeitgleich ungewohnt Preissensibel. Die hohen Benzinprise der letzten Wochen haben den Pro-Kopf-Verbrauch auf den niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre gedrückt. Angebotsseitig unterstützt wird die Abwärtsbewegung schlussendlich aus dem Nahen Osten. Die Händler am Ölmarkt sehen aktuell kaum noch signifikanten Zeichen für die Ausweitung des Konfliktes über den Gazastreifen hinaus und preisen deshalb weiter die Risikoaufschläge aus. Saudi-Arabien reagiert derweil verärgert auf den starken Preisverfall und verurteilt die Spekulanten am Ölmarkt. Der größte Rohölproduzent der OPEC+ hatte zuletzt regelmäßig seine monatlichen Exportquoten gesenkt, um die Preise zu stützen, läuft damit aber zunehmend ins Leere.

An der Londoner Rohstoffbörse hält der Stabilisierungstrend der Rohölpreise an. Brent und WTI haben sich im Bereich von 80 bzw. 75 Dollareingependelt und bestätigen damit die psychologisch wichtigen Unterstützungsmarken. Spannend wird es unterdessen beim Gasöl. Der am Mittag anstehende monatliche Kontraktwechsel an der Börse könnte einen neuen Abwärtsimpuls setzen, denn der auslaufende November Kontrakt, der aktuell bei 813 Dollar je Tonne Gasöl notiert, wird durch den Dezember-Kontrakt abgelöst, der lediglich 783 Dollar je Tonne kostet. Je nachdem in welche Richtung sich die Kurslücke schließt, sind also weitere Abwärtsspielräume für die nationalen Heizölpreise gegeben. Zu viel erwarten sollte Verbraucher allerdings nicht, denn die starke Backwardation-Konstellation (Folgekontrakte sind billiger als der aktuelle Frontmonat) ist am Markt natürlich bekannt und somit größtenteils eingepreist. Abzulesen ist dies an den heimischen Heizölpreisen, die im Wochenvergleich bereits beachtliche sechs bis acht Cent bzw. Rappen je Liter nachgegeben haben. Die 3.000-Liter-Lieferung Heizöl verbilligt sich dadurch um bis zu 240 Euro bzw. Franken. In der Schweiz werden mit knapp 1,14 Franken je Liter die niedrigsten Heizölpreise seit Ende Juli erreicht und in Deutschland rückt im Norden und Osten bei größeren Abnahmemengen die Ein-Euro-Marke in greifbare Nähe. Der deutschlangweite Durchschnittspreis für die 3.000-Liter-Standard-Partie beträgt kurz vor dem Wochenende 1,05 Euro. Kunden in Österreich müssen mit 1,27 Euro je Liter Heizöl rechnen. Die überraschend günstige Preisentwicklung bringt zugleich in großer Zahl die Käufer zurück an den Markt und sorgt zum Jahresende noch einmal für einen Kundenansturm. Mit steigenden Lieferfristen ist zu rechnen und Kunden in Deutschland und Österreich, die der CO2-Preiserhöhung zum Jahreswechsel zuvorkommen wollen, sollten sich beeilen. Heizöl - wie auch andere fossile Brenn- und Kraftstoffe - verteuert sich, inkl. Mehrwertsteuer um knapp vier Cent je Liter. Für die Höhe der Abgabe zählt der Liefertermin und aktuell liegen die Durchschnittslieferfristen bereits bei ca. vier Wochen. -ok-

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