Heizölpreis stürzt ab – Bevorratungswelle rollt an

05.10.23 • 09:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Mit kräftigem Rückenwind vom Weltmarkt setzen die Heizölpreise ihren Sturzflug am Donnerstag ungehindert fort. Die Rohöl- und Gasölpreise sind um über zehn Prozent auf 86 Dollar je Barrel Brent bzw. 880 Dollar je Tonne Gasöl gefallen. Beim Heizöl beträgt das Minus seit Wochenbeginn nunmehr zwei Cent je Liter in Österreich, sechs Cent in Deutschland und acht Rappen in der Schweiz. Der Preisverfall scheint sich im Tagesverlauf fortzusetzen und liefert Heizölkunden eine ungeahnt günstige Einkaufschance zum Start in die Heizperiode. Innerhalb kürzester Zeit sind die Preise zurück auf dem Niveau von Anfang September und nehmen die August-Stände ins Visier. Die Nachfrage zieht stark an.

Die Börsen befinden sich im Korrekturmodus und die Ölpreise sind in den letzten Tagen förmlich abgestürzt. Rohöl (Brent) verbilligte sich seit Ende September von knapp 97 Dollar auf nunmehr 86 Dollar je Barrel. Das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl fällt nach dem Erreichen der 1.000-Dillar-Marke auf nunmehr 880 Dollar zurück. Ein kleiner Wehrmutstropfen beleibt der Euro, der mit einem Gegenwert vom nur noch 1,05 US-Dollar auf die Parität zusteuert und auf den tiefsten Stand seit Dezember 2022 gefallen ist. Ölimporte in den Euro-Raum werden dadurch tendenziell teurer.

Mit der JMMC-Sitzung der OPEC+ und den US-Lagerbestandsdaten des DOE gab es gestern gleich zwei Faktoren, die den Preisverfall an den Börsen unterstützten. Beide lieferten keine neuen Negativ-Schlagzeilen, was der Markt wohlwollend zur Kenntnis nahm und keinen Anlass sah, die aufgrund der heißgelaufenen Kurse und steigender Konjunkturrisiken eingeleitete Korrektur zu stoppe. Im Gegenteil: Es ging weiter kräftig abwärts und die Ölpreise stürzten bis zum Abend regelrecht ab.

Nachdem gestern die Meldungen der möglichen Lockerungen des russischen Dieselexportverbots und der überraschend starke US-amerikanische Arbeitsmarkt für Abwärtsdruck sorgten, führte vor allem die massiv gesunkene Benzinnachfrage in den USA zu weiteren Abwärtsbewegungen. Die dortige saisonale Benzinnachfrage befindet sich auf einem 22-Jahrestief. Hintergrund sind zum einen extreme Unwetter aber vor allem der Anstieg der Benzinpreise um rund 30 Prozent im dritten Quartal. Unterstrichen wurde dies vom Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE). Während vom Ölmarkt Benzinbestandsaufbauten von 0,3 Mio. Fass erwartet wurden, stiegen sie um 6,5 Mio. Fass an. Dem daraus resultierenden Preisdruck konnten auch die moderaten Rohöl- und Dieselbestandsabbauten von 2,2 Mio. bzw. 1,3 Mio. Fass nicht entgegenwirken.

Die letzten drei Monate wurden die Ölpreise von der stabilen Nachfrage angetrieben, welche trotz der hohen Inflation und Zinsen global gesehen nicht nachgab. Wie die letzten Tage ersichtlich, werden die Folgen der künstlich hochgehaltenen Ölpreise sichtbar, dennoch entschied sich das Ölförderkartell OPEC+ in seinem gestrigen Meeting für eine Beibehaltung der freiwilligen Förderkürzungen. Die beiden defacto Führer des Bündnisses, Russland und Saudi-Arabien, wollen Ihre freiwilligen Kürzungen ebenfalls beibehalten. Ob die Entscheidung der OPEC+ sinnvoll ist, kann in Frage gestellt werden. In den letzten Monaten strauchelte nur Europa offensichtlich wegen der hohen Energiepreise. Inzwischen sind die Anzeichen für eine aufgrund der hohen Ölpreise einbrechenden Nachfrage allerdings auch in den USA und Asien spürbar. Die asiatischen Rohölimporte fielen im September mit 25,05 Mio. Fass auf den niedrigsten Stand des Jahres und das obwohl sich die starken Preisanstiege seit Juli erst in den Oktoberzahlen bemerkbar machen werden. In China und Australien stiegen die Benzinpreise seit Juni um 12 bzw. 21 Prozent. In Indien, wo die Preise pro Liter über die letzten zehn Jahre bei durchschnittlich 80 Rupien pro Liter lagen, wird der Liter Benzin derzeit mit rund 97 Rupien gehandelt und hält dieses Niveau seit April 2023. Besonders ist dies, da der indische Staat die Raffineriepreise deckelt und dennoch gezwungen ist die Preise massiv steigen zu lassen. Offen ist, wie die OPEC+ auf die einbrechende Nachfrage reagieren wird. Sie können entweder die Produktion und Exporte wieder hochfahren und über das höhere Volumen mehr Einnahmen generieren und einen weiteren Preiseinbruch verhindern oder durch weitere Erhöhungen kurzfristig die Preise immer wieder hochdrücken.

Mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt kommt mit der Steilvorlage vom Weltmarkt endlich Bewegung ins Geschehen. Mit dem Kursrutsch sind schlagartig die Käufer zurück und die im September ausgebremste Bevorratungswelle nimmt wieder Fahrt auf. Bereits gestern schnellte die Kaufaktivität im Internet auf den höchsten Stand seit sechs Monaten und der Wert dürfte in den nächsten Tagen noch übertroffen werden. Nun kommt es darauf an. Wie weit die Korrektur am Ölmarkt trägt und wie groß die Abwärtsspielräume sind, die sich für den hiesigen Heizölmarkt daraus ergeben. Aktuell werden die Abschläge beim Gasöl zügig und abgesehen von den Wechselkursverlusten durch den schwachen Euro vollumfänglich an den Endverbrauchermarkt weitergegeben. Aufgrund der sprunghaft steigenden Zahl von Bestellungen und der voranschreitenden Jahreszeit dürfte die Transportlogistik als limitierender Faktor jedoch demnächst zunehmend eine Rolle spielen. -fr-

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