Heizölpreis zieht erneut an - Herbstbevorratung hat begonnen

01.09.23 • 12:58 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreisentwicklung setzt ihren Zick-Zack-Kurs zum Start in den September fort. Nachdem das August-Finale gestern noch einmal einen Kursrutsch brachte, der zahlreiche Käufer in den Markt zog, geht es am 1. September direkt wieder aufwärts. Die Gasöl- und Heizölpreise ziehen bereits zum Tagesauftakt spürbar an und bei einem Plus von durchschnittlich einem Cent bzw. Rappen je Liter zeichnen sich weitere Preisanstiege ab. Der volatile Seitwärtstrend hat Bestand und die Sparmöglichkeiten für Heizölkunden bleiben im Vorfeld der Heizperiode eng begrenzt.

Der gestrige Abwärtstrend bei den Gasölpreisen begann vielversprechend, konnte sich jedoch neuerlich nicht lange halten. Nach einem Schlusskurs von 892 Dollar, nahe des Tagestiefs finden sich die Gasölpreise an der Londoner Rohstoffbörse ICE am Freitagvormittag bei 927 Dollar je Tonne wieder. Entsprechend drehen auch die nationalen Heizölpreise steil nach oben. Die Rohölpreise ziehen ebenfalls an, lassen es dabei aber neuerlich gemächlicher angehen. US-Rohöl (WTI) steigt auf gut 84 Dollar und verkürzt dabei den Abstand zum Nordseeöl (Brent), dass aktuel bei rund 87 Dollar gehandelt wird. Wenig Bewegung gibt es weiterhin am Devisenmarkt. Ein Euro kostet nahezu unverändert 1,085 Dollar. In Deutschland sind allerdings vor allem im Süden regionale Preisnachlässe möglich und in Österreich stagnieren die Heizölpreise derzeit noch auf dem Vortagesniveau. Die gestrige Nachfrage zog im Zuge der unerwarteten Preisnachlässe stark an und nahm erneut an Fahrt auf, als klar war, dass die Heizölpreise wieder steigen.

Der Ölmarkt tendiert nach kurzen Rückschlägen immer wieder nach oben. In Aussicht stehende preissenkende Faktoren sind in Bezug auf Volumen und Zeitpunkt meist vage. Die Verhandlungen zwischen Venezuela und den USA, zwecks der Aufhebung von Sanktionen gegen den venezuelischen Ölsektor laufen, sind allerdings bisher ebenso ergebnislos wie die Verhandlungen des Iraks mit der Türkei zwecks der Wiederaufnahme der Ölexporte aus Kurdistan. Einzig die Meldungen aus dem Iran sorgen heute für etwas Abwärtsdruck. Mit 3,15 Mio. B/T im August erreichte die iranische Ölproduktion fast das Niveau vor dem Beginn der US-amerikanischen Sanktionen. Rund 1,5 bis 2 Mio. B/T werden davon exportiert, überwiegend nach China.

Auch die schwächelnde chinesische Wirtschaft drückt weiterhin auf die Ölpreise, allerdings verschiebt sich der Fokus des Marktes auf die OPEC+ und dort besonders auf Saudi-Arabien und Russland. Das Förderbündnis hat sich seit letztem Jahr freiwillige Produktionskürzungen von 2,6. Mio. B/T auferlegt. Hinzu kommen Exportkürzungen Russlands in Höhe von 0,5 Mio. B/T und Produktionskürzungen Saudi-Arabiens in Höhe von einer Million Barrel. Russland hat seine Exportkürzungen vorerst nur bis September angekündigt und hier auch die Mengen auf 0,3 Mio. B/T reduziert. Experten gehen jedoch davon aus, dass Saudi-Arabien seine Kürzungen im Oktober beibehält und ggf. den Umfang erweitert, was sich bereits jetzt preissteigernd auswirkt.

Im Inland sind die Bewegungen des Ölmarktes weiterhin sofort spürbar und die hiesigen Heizölpreise folgen weitgehend den Börsenkursen für Gasöl. Abgesehen vom insgesamt hohen Ölpreisniveau ist dies ein absolut positives Zeichen für Verbraucher. Die Heizölpreise zeigen sich landesweit homogen und frei von regionalen Störfaktoren. Die nationale Nachfrage ist vollumfänglich vom Angebot gedeckt und Preisturbulenzen, wie sie in den letzten Jahren zu beobachten waren, sind in diesem Herbst nicht absehbar. Die Raffinerien arbeiten planmäßig, die Flusspegel gewährleisten durch ausreichende Niederschläge einen reibungslosen Transport und die Lieferketten haben sich auf den Wegfall der Pipielineversorgung aus Russland eingespielt. Kurzum: Der Markt funktioniert und gewährleistet eine sichere Versorgung.

Dass die Heizölpreise höher sind als in vergangenen Jahren, liegt neben höheren Ölpreisen nicht zuletzt am Staat, der über Steuern und CO2-Abgaben kräftig mitverdient. In Deutschland entfallen bei einem Liter Heizöl für 1,05 Euro derzeit rund 31 Prozent des Preises (6,135 Cent Energiesteuer, 9,5 Cent CO2-Abgabe und 16,8 Cent Mehrwertsteuer) direkt auf den Fiskus. Auch die versteckten Kosten wachsen rapide. So hat Deutschland unlängst eine drastische Anhebung der LKW-Maut beschlossen, die nicht nur Heizöllieferungen, sondern auch alle anderen Güter wie z.B. Lebensmittel verteuert, die per Diesel-LKW transportiert werden. Ab 1. Dezember 2023 erhöht sich die bestehende LKW-Maut um einen CO2-Aufschlag in Höhe von 200 Euro pro Tonne CO2. Rechnet man mit der Faustformel, dass 1.000 Liter Diesel drei Tonnen CO2 emittieren, verteuert sich der Liter Diesel für einen Spediteur auf dem Umweg über die LKW-Maut rechnerisch um 60 Cent pro Liter. Die Bundesregierung plant mit jährlichen Mehreinnahmen von 7,3 Mrd. Euro durch die zusätzliche CO2-Maut. Die Gesamteinnahmen sollen sich auf 15,2 Mrd. jährlich annähernd verdoppeln. Kosten, die unmittelbar beim Endverbraucher landen dürften. -ok-

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