Ölpreis – Markt wartet Notenbanktreffen ab

24.08.23 • 12:37 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Öl- und Heizölpreise behalten den Seitwärtstrend der letzten Wochen bei. Trotz hoher Volatilität es gibt es seit Anfang August kaum nachhaltige Bewegungen. Die nationalen Heizölpreise folgen am Donnerstag den globalen Ölpreisen, die am Mittwoch leicht nachgaben und verzeichnen Abschläge zwischen 0,1 und 0,4 Cent bzw. Rappen je Liter. Die Nachfrage zeigt sich im Vergleich zur Vorwoche leicht belebt, aber weit entfernt von einer etwaigen Bevorratungswelle. International gesehen hält der Ölmarkt den Atem an. Die Börsen warten auf den Start des jährlichen Notenbanktreffens in Jackson Hole und erhoffen sich Aufschlüsse über die globale Geldpolitik.

Die Heizölpreise starten auf dem Vortagesniveau in den Handel, haben allerdings kurzfristiges Abwärtspotential. Während der Euro bei 1,08 Dollar verharrt, geben die Rohöl- und Produktpreise im Bestehenden Seitwärtstrend leicht nach. ICE Gasoil fiel auf 902 Dollar pro Tonne und die Rohölsorten Brent und WTI werden für rund 82 bzw. 78 Dollar pro Fass gehandelt.

Die Heizölpreise stiegen zwischen Mitte und Ende Julis 2023 deutlich, um rund 15 Cent bzw. Rappen je Liter an und halten sich seitdem konstant auf diesem Niveau. Ursächlich sind höhere Ölpreise am Weltmarkt, die durch das in den Vordergrund getretene Angebotsdefizit gestützt werden. Die Teuerung zeigte sich dabei weniger am Rohöl- als vielmehr am Dieselmarkt und betrifft damit auch Heizöl. Die knappe Marktentwicklung beim Diesel ist nicht zuletzt auf Verschiebungen im globalen Handel zurückzuführen, die durch die Exportsanktionen gegen Russland entstehen. Beim Rohöl zeigt die künstliche Angebotsverknappung durch die OPEC+ Wirkung. Die Exportmengen der USA reichen nicht aus, um den Bestrebungen des Kartells einen gewichtigen Gegenpol zu setzen. Die Nachfrageseite bleibt derweil durch Konjunkturflaute und Zinsphantasien geschwächt. Das Hauptaugenmerk lag in den letzten Wochen auf der chinesischen Wirtschaft, welche sich schlechter als erwartet erholt. Allerdings sieht es auch in westlichen Industriestaaten nicht gut aus. Die Wirtschaft der USA stagniert und Großbritannien und Japan zeigen bereits eine leichte Rezession. Deutschland, der einstige Wirtschaftsmotor der EU, strauchelt allerdings am meisten. Nach den neusten Zahlen des US-amerikanischen Unternehmens S&P Global fiel neben dem verarbeitenden Gewerbe nun auch der Servicesektor in eine Kontraktion und mögliche Rezession. Beide Sektoren zusammen stellen ca. zwei Drittel der deutschen Wirtschaft dar. Allen Nationen gemein ist, dass das verarbeitende Gewerbe unter der aktuellen globalen Wirtschaftslage leidet.

Um, ähnlich wie vor der Corona-Pandemie, einen schlagkräftigen Gegenpol zur wiedererstarkten Marktmacht der OPEC+ aufzubauen, prüfen die USA nun offenbar auch Möglichkeiten abseits der eigenen Ölförderung. Der Blick richtet sich auf Venezuela. Die USA hatten 2019 begonnen den venezuelischen Ölsektor mit Sanktionen zu belegen. Hintergrund war die Abkehr des Landes von der Demokratie. Vier Jahre später ist die Ölproduktion des ölreichsten Landes der Welt von 1,5 Mio. auf rund 750.000 B/T gefallen und ein Regimewechsel ist nicht absehbar. Die USA gehen dennoch auf das Land zu und wollen gegen Zugeständnisse für eine demokratische Wahl die Sanktionen lockern. Dies würde wiederum dem Land ermöglichen die Fördermengen deutlich zu erhöhen und damit positiv bzw. preissenkend auf die Ölpreise zu wirken.

Kurzfristig preissteigernd wirkt sich gestern Nachmittag der erneute Abbau der US-amerikanischen Rohölbestände aus. Das US-amerikanische Department of Energy (DOE) gab die offiziellen Zahlen bekannt, welche mit einem Rückgang von 6,1 Mio. Barrel fast bei dem dreifachen der Markterwartung von einem Minus von 2,4 Mio. Barrel liegen. Dem gegenüber stehen wiederum moderate Aufbauten bei den Destillat- und Benzinbeständen. Insgesamt überwiegt allerdings der preistreibende Effekt, da die Produktbestände weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau liegen.

In Bezug auf die Frage der globalen Konjunkturaussichten blicken die Börsen heute gespannt auf die US-amerikanische Kleinstadt Jackson Hole. Hier startet am heutigen Donnerstag das jährliche Treffen der wichtigsten Notenbanken, das bis einschließlich Samstag abgehalten wird. Unter anderem die im Zuge der Inflation stark gestiegenen Zinsen sorgen für einen spürbaren Wirtschaftsabschwung. Die Teuerung hält sich wiederum hartnäckig. Mit Spannung wird deshalb die Rede des Oberhaupts der US-amerikanischen Notenbank zum Thema der zukünftigen Zinsentwicklung erwartet. Auch EZB-Cefin Lagrde -fr-

HeizOel24-Tipp: Der Tankcheck geht mit einem digitalen Füllstandsmesser viel einfacher. Anstatt in den Keller zu gehen, reicht der Blick aufs Handy. HeizOel24

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
92,25 €
Veränderung
-0,46 %
zum Vortag
92,25 €
/100l
Prognose
-0,37 %
zu morgen
Ø DE €/100l bei 3.000l | 06.03.2025, 09:16
$/Barrel +0,33%
Gasöl 668,25
$/Tonne +0,26%
Euro/Dollar 1,0803
$ +0,11%
US-Rohöl 66,61
$/Barrel +0,33%
Börsendaten
Donnerstag
24.08.2023
12:37 Uhr
Schluss Vortag
23.08.2023
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
83,52 $
pro Barrel
83,07 $
pro Barrel
+0,54%
Gasöl
912,25 $
pro Tonne
907,00 $
pro Tonne
+0,58%
Euro/Dollar
1,0852 $
1,0862 $
-0,09%
(konstant)
USD/CHF
0,8806 CHF
0,8776 CHF
+0,34%
(etwas fester)
Heizölpreis
Donnerstag
24.08.2023
12:37 Uhr
Schluss Vortag
23.08.2023
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
104,72 €
104,84 €
-0,11%
Österreich
124,03 €
124,09 €
-0,04%
Schweiz
116,80 CHF
116,80 CHF
0,00%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl konstant
Heizöl konstant
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Heizölpreis auf Dreimonatstief!
05.03.25 • 09:48 Uhr • Fabian Radant
Nach den gestrigen Heizölpreisrückgängen von bis zu 1,85 Cent bzw. Rappen pro Liter, können sich Heizölkunden über weitere Rückgänge von im Schnitt 0,15 Cent freuen. Die gestern eingeführten Strafzölle gegen mehrere wichtigen Handelspartner der USA wirken sich positiv auf den Euro aus und vergünstigen damit die Importe der in Dollar gehandelten Ölprodukte. Eine stärker als erwartete Ölproduktion der Weiterlesen
Ölpreise sinken dank OPEC+
04.03.25 • 09:02 Uhr • Fabian Radant
Die Ankündigung der OPEC+, tatsächlich mit dem im April geplanten Beginn der Rücknahme der Förderquotenkürzungen zu beginnen, sorgt für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Zusätzlicher Abwärtsdruck entsteht durch die Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Exporte und die Einführung von Strafzöllen auf kanadische und mexikanische Importe in die USA.Der Euro stagniert weiterhin bei 1,04 Dollar, während die Ölpreise Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
030 7017120
Newsarchiv