Heizöl Herbstaussichten: Gefangen im Seitwärtstrend

23.08.23 • 13:00 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise gleichen zum Tagesstart die gestrigen Verluste größtenteils aus. Mit Aufschlägen von ca. einem Cent bzw. Rappen je Liter vollziehen die Inlandsnotierungen die Börsenbewegung vom gestrigen Nachmittag nach. Als treibende Kraft fungierten hier die global weiterhin niedrigen Öllagerbestände. Heute Mittag geraten die Ölpreise allerdings bereits wieder unter Druck. Die Nachfrage nach Heizöl stieg gestern an. Saisonal bedingt nutzen Kunden bereits kleine Rückschläge zum Kauf.

Die Öl- und Heizölpreise haben sich mit einer Aufwärtskorrektur vom gestrigen Preisrutsch erholt, es könnte im Tagesverlauf allerdings zu kleinen Preisrückgängen kommen. Nach zwischenzeitlich knap unter 900 Dollar je Tonne konnte sich ICE Gasoil auf 912 Dollar pro Tonne hochkämpfen. Auch wenn die Gasölnotierungen am Mittwochmittag erneut einen Anlauf in Richtung 900-Dollar-Marke nehmen, bleibt die relative Stärke des Vorprodukts für Heizöl und Diesel auffällig. Die beiden Rohölsorten Brent und WTI, welche aktuell mit 83 bzw. 79 Dollar pro Fass gehandelt werden, zeigen sich in deutlich schwächerer Verfassung und sind auf den niedrigsten Stand seit einem Monat gerutscht. WTI hat hierbei die psychologisch wichtige 80 Dollar Marke durchbrochen und folgt einer vergleichsweise starken Abwärtsbewegung. Dies macht Hoffnung, dass auch die bis dato stabilen Gasölpreise über kurz oder lang den Weg gen Süden einschlagen.

Goldman Sachs sieht auch in den kommenden Monaten ähnliche Ölpreise wie im August. In einer aktuellen Analyse verweist die US-Bank auf den Einfluss der sinkenden globalen Ölbestände und vermutet, dass Brent zum Jahresende mit durchschnittlich 86 Dollar pro Fass gehandelt wird. Dies wären rund vier Prozent mehr als heute und liegt im Bereich des August-Hochs. Seit Ende Juni sanken bspw. die Rohölbestände in den USA und Asien um 21 bzw. 11 Mio. Barrel. Im August sanken die weltweiten Bestände um rund 80 Mio. Barrel, verglichen mit dem Juli 2023. Die freiwilligen Förderkürzungen der OPEC+ verstärken diesen Abbau. Dem gegenüber stehen höhere iranische Ölexporte sowie eine potentielle Wiederaufnahme der kurdischen Ölexporte, welche die Fehlmengen durch die OPEC+ allerdings nur eingrenzen und nicht ausgleichen.

Spannend wir es in der zweiten Wochenhälfte zudem an der Zinsfront. Ab Donnerstag Tagen die Notenbanken der EU, USA, Japan und England in den USA und debattieren über die weitere Finanzpolitische Ausrichtung. Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Rede der US-amerikanischen Notenbank (Fed). Es ist nicht klar, ob die USA ihre Zinsen auf dem aktuellen Niveau halten, diese ggf. erhöhen oder bereits Zinssenkungen für die Zukunft in Aussicht stellen. Die ersten beiden Fälle dürften den Dollar stärken und – da Öl in Dollar gehandelt wird – kurzfristig die Preise erhöhen, bevor möglicherweise die Nachfrage abgewürgt wird und die Ölpreise fallen.

Unter dem Strich ist auch in Richtung des vierten Quartals mit einem relativ knappen Rohölangebot zu rechnen, das von der OPEC+ geschickt begrenzt wurde. Bei den Produkten (ins. Heizöl, Diesel) sind weiterhin die Einflüsse des EU-Embargos auf Lieferungen aus Russland spürbar, das die Warenströme rund um den Globus verändert hat. Nachfrageseitig zeigten sich die Ölpreise zuletzt aufgrund der noch immer fragilen Konjunkturaussichten auf dem erreichten Niveau gedeckelt.

Für Heizölkunden heißt das übersetzt, dass sie bis auf Weiters mit der aktuellen Preissituation vorliebnehmen müssen. Spekulationsbemühungen erhielten in den letzten Wochen regelmäßig einen Dämpfer. So auch gestern: Die Heizölpreise gaben deutlich nach, konnten allerdings kein dauerhaftes Abwärtsmomentum aufbauen und sind wieder auf das Vortagesniveau angestiegen. In Österreich werden die untertägigen Weltmarktbewegungen vom Heizölhandel weiterhin ausgeblendet und es gab erneut nur minimale preisliche Veränderungen. Die Heizölpreise in Deutschland und der Schweiz zeigen sich volatiler, kommen per Saldo allerdings ebenso wenig vom Fleck. -fr-

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