Schwieriges Marktumfeld: Heizölpreis strebt in Richtung Jahreshoch

21.08.23 • 13:02 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise ziehen zum Wochenstart deutlich an. Mit Aufschlägen von bis zu einem Cent bzw. Rappen je Liter orientieren sich die Notierungen zum oberen Rand des eingeschlagenen Seitwärtstrends, der gleichzeitig das höchste Niveau des letzten halben Jahres darstellt. Selbstauferlegte Förderkürzungen der OPEC+ stehen den globalen Rezessionsängsten gegenüber und geben zum Wochenstart den Ton an. Experten erwarten bereits eine Dieselknappheit wie im letzten Jahr und zusätzlich bahnen sich Probleme für die Gasversorgung in der kommenden Heizsaison an.

Die Öl- und Heizölpreise starten fest in die Woche und weitere Preiserhöhungen sind aktuell wahrscheinlich. Der Euro stagniert weiterhin bei 1,08 Dollar, während die Rohölsorten im Vergleich zu Freitagvormittag an Wert zulegen konnten. WTI wird mit rund 82 Dollar pro Fass gehandelt und Brent konnte sich auf die psychologisch wichtige 85 Dollar pro Fass Marke kämpfen. ICE Gasoil befindet sich wie die Rohölsorten ebenfalls auf Aufwärtskurs und notiert derzeit bei ca. 928 Dollar pro Tonne.

Experten warnen vor einem weiteren sich abzeichnenden preistreibenden Faktor. Die Rohölpreise stiegen im vergangenen Monat um ca. zehn Prozent, während die Gasölpreise (Heizöl, Diesel) um rund 30 Prozent anzogen. Marktteilnehmer gehen daher von einer potentiellen Dieselknappheit ab September 2023 aus, die der aus 2022 ähneln wird. Besonders Europa könnte dies hart treffen, da die Lagerbestände bereits jetzt unter dem Niveau des historischen Durchschnitts liegen.

Auch beim Gas trübt sich die Stimmung kurzfristig ein. Die Heizsaison rückt näher und in Australien zeichnet sich ein Streik ab, welcher zu einem temporären Ausfall von rund zehn Prozent der globalen Flüssiggasversorgung (LNG) führen könnte. Dies sorgte unter anderem in Europa für steigende Preise, da ein Preiskampf um das verbliebene Angebot erwartet wird. Am 24. August soll das Ergebnis der Mitgliederabstimmung der Gewerkschaft vorliegen und damit das Ergebnis ob ab dem 2. September gestreikt wird. Da Öl in einigen Industrien als Ersatz für Gas genutzt werden kann, wird dies unter anderem die Heizölpreise wie im letzten Jahr mit nach oben ziehen.

Mit Blick auf die DACH-Region entwickeln sich die Heizölpreise am Montag uneinheitlich. In Österreich und der Schweiz zeigt sich nach festem Beginn eine leichte Abwärtskorrektur am Mittag. In Deutschland bleiben die Preisaufschläge von rund einem Cent gegenüber Freitag jedoch erhalten. Im Schnitt kostet der Liter Heizöl in Deutschland nun 1,06 Euro und nährt sich rasant dem aktuellen Halbjahreshoch von 1,07 Euro an, was empfindlich auf die Nachfrage drückt. Über weite Strecken des Sommers war Heizöl deutlich günstiger für rund 90 Cent je Liter zu haben und erscheint aktuell daher sehr teurer, da zudem die psychologisch wichtige Ein-Euro-Marke überschritten wurde. Problematisch bleiben die Aussichten angesichts der eingangs geschilderten Weltmarktentwicklung und der näher rückenden Heizperiode. In Amerika zeichnet sich zudem eine aktive Hurrikansaison ab, die die Ölpreise ihrerseits durcheinanderwirbeln könnte. Am Wochenende traf mit "Hilary" erstmals seit 1939 die Westküste bei San Diego und Los Angeles, was für die Ölindustrie allerdings glimpflich verlief. Mit "Franklin", "Gert" und "Emily" stehen nun allerdings gleich drei Tropenstürme in der typischen Hurrikanzone am Golf von Mexiko parat.

Unter dem Strich haben sich die Aussichten auf sinkende Öl- und Heizölpreise auf der Angebotsseite deutlich verschlechtert. Heizölkunden, die auf fallende Notierungen spekulieren, müssen ihre Hoffnungen auf die schwachen Konjunkturaussichten stützen. Besonders China sendet immer wieder negative Signale an die globale Wirtschaft. -fr-

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