Heizölpreise mit geringer Abwärtsbewegung

04.07.23 • 13:00 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise starten am heutigen Tag weicher in den Handel. Mit Verlusten von bis zu 0,5 Cent je Liter in Deutschland und Österreich und bis zu einem Rappen in der Schweiz vollziehen die Inlandsnotierungen die gestrigen Verluste an den Ölbörsen nach. In den USA wird heute feiertagsbedingt nur eingeschränkt gehandelt, was nachhaltige Preisänderungen unwahrscheinlich macht. In Deutschland wurde ein neuer Entwurf des GEG dem Parlament zur Abstimmung vor der Sommerpause vorgelegt. Zeitplan und Inhalt sind weiterhin höchst umstritten, jedoch enthält das Heizungsgesetzes und enthält positive Anpassungen für Heizölnutzer.

Die Rohöl- und Produktpreise können sich im Vergleich zu den gestrigen Schlusskursen leicht festigen. ICE Gasoil schafft es im Tagesverlauf wieder über der psychologisch wichtigen 700-Dollar-Marke zu notieren. Die Nordseesorte Brent kostet aktuell rund 75,50 und die US-amerikanische Sorte WTI bei 70,70 Dollar pro Fass. Der Euro konnte sich wiederum auf die 1,09 Dollar kämpfen. Damit besteht am heutigen Vormittag noch minimales Abwärtspotential für die Heizölpreise.

Saudi-Arabien und Russland haben verkündet im kommenden August 1,5 Mio. B/T weniger Rohöl auf dem Ölmarkt zu verkaufen. Ziel der Verknappung ist es die Ölpreise zu stützen. Dem gegenüber stehen massive Aufbauten der chinesischen Ölreserven über die letzten Monate. Diese könnten es China ermöglichen seine Rohölimporte im August stark zu senken und damit ein Gegengewicht zu den gedrosselten Exporten zu schaffen. Nachdem gestrigen Verfall der Rohölpreise könnten diese in den kommenden Tagen also wieder anziehen.

Saudi-Arabien hat verkündet, seine freiwillige Förderquotenkürzung von einer Million Fass Rohöl pro Tag für den Juli 2023 auf den August 2023 auszuweiten. Russland will ebenfalls seine Exporte im August um 500.000 B/T senken. Dies stellt zusammen rund 1,5 Prozent des globalen Rohölbedarfs dar. Die Ankündigung Saudi-Arabiens ging im letzten Monat aufgrund der zahlreichen Zinsanhebungen und schlechten globalen Wirtschaftsdaten unter. Diese sind wiederum bereits eingepreist und die Verlängerung hat bereits dazu geführt, dass die Rohölsorten zum Handelsstart wieder an Wert gewinnen. Ziel der beiden Länder ist es die Preise wieder nach oben zu treiben.

Dem gegenüber stehen Daten zu den chinesischen Rohölimporten aus dem Juni 2023. China ist dafür bekannt Produkte zu günstigen Weltmarktpreisen einzukaufen, um in Zeiten steigender Preise auf ein Puffer zurückgreifen und ggf. auch die globalen Preise lenken zu können. Von Januar bis Mai 2023 hat das Reich der Mitte durchschnittlich 11,13 Mio. B/T an Rohöl importiert, einem Plus von 6,2 Prozent zum Vorjahresvergleichszeitraum. Für den vergangenen Juni soll der Wert sogar auf 12,5 Mio. B/T gestiegen sein. Es wird spekuliert, dass China damit die vorhergenannten Produktionskürzungen von Saudi-Arabien und Russland abfangen und die Importe im kommenden August stark zurückfahren kann. Als größter Rohölimporteur der Welt und einer der Hauptabnehmer russischen Rohöls, hätte dies einen stark preissenkenden Einfluss. Dieser wird sich allerdings zeitlich verzögert manifestieren. Die Absicht Saudi-Arabiens und Russlands, die Exporte zu senken, steht fest, auch wenn die tatsächliche Umsetzung noch offen ist. Ob China tatsächlich die aufgebauten Reserven anzapfen wird, ist dagegen offen.

Das von der deutschen Bundesregierung geplanten Gebäudeenergiegesetzes (GEG) liegt im momentan finalen Entwurf vor. Ungeachtet der Kritik aus Verbänden und Opposition in Bezug auf widersprüchliche und strittige Inhalte soll das Heizungsgesetz noch in dieser Woche – und damit vor der zweimonatigen Sommerpause – im Eiltempo den Bundestag passieren. Auch wenn das Gesetzt ab 2024 zunächst nur für Neubaugebiete gelten soll und Zugeständnisse für Öl- und Gasheizungen enthält, sind die Zweifel an Klima-Nutzen und wirtschaftlicher Verhältnismäßigkeit nicht ausgeräumt.

In der DACH-Region treten die Heizölpreise in Österreich auch heute auf der Stelle, während sie in Deutschland um durchschnittlich 0,3 Cent und in der Schweiz um 0,5 Rappen pro Liter gefallen. Das Interesse, bei den auch weiterhin auf Jahressicht günstigen Preise von rund 89 Cent pro Liter, an Heizölkäufen ist weiterhin hoch. Bereits jetzt ist absehbar, dass die heutige Anzahl der Bestellungen der hohen Anzahl vom Vortag entsprechen dürfte. Mit weiterhin vielen leeren Tanks spricht sich fast ein Drittel der HeizOel24-Community für einen Heizölkauf zum jetzigen Zeitpunkt aus. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24

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