Mittelfristiger Aufwärtstrend der Heizölpreise wird wahrscheinlicher

22.06.23 • 12:25 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz starten auf dem Vortagesniveau in den Handel. Die US-amerikanische Zentralbank bekräftigt, dass die Märkte sehr wahrscheinlich mit weiteren Zinsanhebungen in diesem Jahr rechnen müssen. Steigende Soja- und Kornpreise werden die Biokraftstoffproduktion in den nächsten Monaten wahrscheinlich einschränken und stützen damit die Ölpreise. Nach den Förderquoteneinschränkungen der OPEC+ belegen neuste Zahlen einen Rückgang der US-amerikanischen Öl- und Gasförderaktivität.

Die gestrigen Aufwärtsbewegungen der Preise der Rohölsorten Brent und WTI sowie ICE Gasoil sind vorerst beendet. Der Euro verharrt stabil bei 1,09 Dollar, während die Tonne ICE Gasoil derzeit bei 740 Dollar notiert, mit einer leichten untertägigen Abwärtstendenz. Die Rohölsorten tendieren inzwischen ebenfalls nach unten sind liegen mit einem Preis von 76,81 Dollar pro Fass Brent bzw. 72,27 Dollar für WTI deutlich über den gestrigen Vormittagswerten. Diese Preissteigerungen fanden gestern noch in der Geschäftszeit statt. Damit ergibt sich zum aktuellen Zeitpunkt kein eindeutiger Richtungsimpuls für die Heizölpreise. Während die Aufschläge in einigen Regionen bereits eingepreist wurden und leichte Abwärtsbewegungen wieder möglich sind, müssen die Händler in anderen Regionen noch nachziehen, so dass es regional große Unterschiede geben wird.

Die Verkettung der globalen Märkte ist auch für die Heizölpreise faszinierend. Seit Monaten sorgen die Schwierigkeiten an den Finanzmärkten für Abwärtsdruck, da höhere Zinsen die Nachfrage nach Ölprodukten senken. Die gestrigen Anstiege liegen wiederum daran, dass die Notierungen für US-amerikanische Sojabohnen und Korn jeweils auf ein Mehrmonatshoch gestiegen sind. Dadurch wird erwartet, dass global weniger dieser Produkte als erwartet geerntet wird, was einen negativen Effekt auf die Bioölproduktion hat. Dies wiederum senkt das dortige Angebot, wodurch mittelfristig der Bedarf an fossilen Brennstoffen als Alternative steigen wird. Dem gegenüber steht die erneute Bekräftigung der US-amerikanischen Notenbank, die Zinsen 2023 sehr wahrscheinlich noch, um insgesamt weitere 0,5 Prozent zu steigern.

Mittelfristig preistreibende Faktoren sind die Förderaktivitäten der OPEC+ sowie der USA. Saudi-Arabien der größte Produzent der OPEC+ hat für den kommenden Juli eine Produktionskürzung von einer Million Barrel angekündigt. Dies allein hat den Ölmarkt relativ kalt gelassen, da es eine zeitlich sehr limitierte Aktion ist und erwartet wurde, dass die Nachfrage weiter sinkt. Die OPEC+ hat seit Ende 2022 allerdings die Förderquoten um insgesamt 3,66 Mio. B/T reduziert, um den Preisverfall zu stoppen. Von der US-amerikanischen Schieferölproduktion kommen allerdings schlechte Nachrichten. Während die OPEC+ mit den Förderkürzungen versucht die Preise zu stabilisieren und anzutreiben, wurde die USA immer als Gegenpol gesehen, der die Aktionen des Förderkartells mit steigender Produktion abfedert. Die US-amerikanischen Förderunternehmen haben ihre Öl- und Gasförderung auf den niedrigsten Stand seit dem Beginn des Ukraine-Krieges zurückgefahren. Es wird erwartet, dass die Produktionsaktivität weiter sinkt, da die Margen weit unter die Werte des Kriegsbeginns gefallen sind. Die Unternehmen wollen für eine mögliche Intensivierung der Förderaktivität die Preisentwicklung für Öl und Gas abwarten.

Die Heizölpreise in der DACH-Region starten stabil in den Handel. In Deutschland stiegen sie im Schnitt um minimale 0,05 Cent und in der Schweiz um geringfügige 0,15 Rappen pro Liter an. Österreich zeigt Aufschläge von bis zu 0,2 Cent je Liter. Auch wenn die Heizölpreise im Schnitt gleichbleiben, gibt es vor allem im Westen Deutschlands regionale Abwärtsbewegungen. Heizölinteressenten sollten deshalb besonders im Westen und Süden die Preise prüfen, wenn sie Heizöl benötigen. Insgesamt bleiben die Preisdifferenzen innerhalb des Bundesgebiets allerding gering und es zeigt sich ein homogenes Bild. Die Anzahl der Heizölbestellungen entwickelt sich nach dem schwachen Wochenauftakt wieder nach oben. Das Niveau bleibt allerdings gering und der Markt zeigt erste Anzeichen einer sommerlichen Absatzflaute. Mit Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland in die Ferien gestartet. In zwei Wochen folgen dann Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bayern und Baden-Württemberg bilden traditionell das das Schlusslicht. Hier beginnen die Sommerferien erst in über vier Wochen, Ende Juli. Bis zum Beginn der herbstlichen Hauptbevorratungszeit im September winkt dem Heizölhandel nun eine Durststrecke. Insbesondere, wenn sich der aktuell sichtbare Aufwärtstrend der Heizölpreise mittelfristig fortsetzt – wonach es vermutlich leider aussieht – könnten viele Verbraucher bis zum Schluss als Zuschauer an der Seitenlinie verharren. Andersherum könnte ein plötzlicher Ölpreisrutsch am Weltmarkt jederzeit eine neue Kaufwelle auslösen. Der Spielraum für sommerliche Händlerrabatte, die sich aus dem inländischen Preiswettbewerb ergeben, ist bereits jetzt eng begrenzt. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24

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