Heizöl – kaum regionale Preisunterschiede

20.06.23 • 12:10 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Bei den Ölpreisen am Weltmarkt herrscht nach dem jüngsten Anstieg wenig Bewegung. Sie können das erhöhte Niveau halten. Die hiesigen Heizölpreise geben besonders in Deutschland und der Schweiz leicht, um 0,5 Cent bzw. Rappen je Liter, nach, während sie in Österreich stagnieren. Der Irak und die Türkei haben die Gespräche zur Wiederinbetriebnahme der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline aufgenommen. Die Rohölexporte und -produktion im Iran befindet sich jeweils auf dem höchsten Stand seit 2018. Die chinesischen Zinssenkungen konnten das Vertrauen des Ölmarktes in die dortige Nachfrage nicht wiederherstellen.

Während der Euro bei 1,09 Dollar verharrt, fällt ICE Gasoil um 13 Dollar pro Tonne auf derzeit 728 Dollar. Die US-amerikanische Rohölsorte WTI konnte ihre Vortagesgewinne nicht halten und startet mit 71 Dollar pro Fass in den Handel. Brent startet derweil mit leichten Gewinnen in den Tag und notiert aktuell bei 76,20 Dollar pro Fass. Aufgrund der stabilen Rohölpreise dürfte das Abwärtspotential bei den Ölprodukten begrenzt sein, so dass weitere nennenswerte Preisrückgänge aktuell unwahrscheinlich sind.

Nachdem gestrigen Preisanstieg sorgen heute Neuigkeiten aus dem Irak und Iran für leichten Abwärtsdruck auf die Ölpreise. Im ersteren Land steht seit März 2023 die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline, durch welche normalerweise rund 450.000 B/T an Rohöl auf den Weltmarkt gelangen, aufgrund eines Streits zwischen der Türkei und dem Irak still. Gestern soll es Gespräche zwischen den beiden Ländern gegeben haben, um eine Wiederinbetriebnahme vorzubereiten. Der Iran hat derweil im Mai dieses Jahres mit 1,5 Mio. B/T so viel Rohöl exportiert wie seit 2018 nicht mehr. Auch die Förderung liegt mit drei Mio. B/T auf dem höchsten Stand seit 2018. Zusätzlich gehen Marktexperten davon aus, dass die prekäre Wirtschaftslage des Landes eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran begünstigen könnte. Sollte dies ggf. geschehen und erfolgreich verlaufen, könnte der Iran deutlich mehr Rohöl exportieren und damit den Weltmarkt entlasten, die mehrmaligen Verhandlungen in den letzten Jahren sind allerdings alle gescheitert.

China reduzierte zwei weitere Zinssätze um jeweils 0,1 Prozent. Dieser Wert liegt unter den von den Märkten erhofften 0,15 Prozent. Ziel der Zinssenkungen ist es die Wirtschaft des Landes anzukurbeln, welche sich teils schlecht und teils gar nicht von den Pandemie-Einschränkungen erholt. Vor allem der Ölsektor ist von der geringen Anhebung enttäuscht. Es wird davon ausgegangen, dass die geringe Zinssenkung keinen nennenswerten Einfluss auf die ölnachfrage haben wird, was den globalen Nachfragerückgang wieder in den Vordergrund rückt und sich preisdrückend auswirkt.

Die Heizölpreise in der DACH-Region starten mit geringen Abweichungen zu den Vortageswerten in den Handel. Während sich die Notierungen in Österreich kaum verändert zeigen, fallen sie in der Schweiz um durchschnittlich 0,3 Cent. In Deutschland, wo der Anstieg in den letzten Tagen am höchsten ausfiel gibt es mit einem landesweiten Rückgang um 0,5 Cent je Liter Heizöl die größte Korrektur. Mit einer Preisspanne von durchschnittlich 90,2 Cent in Nordrhein-Westfalen und 93,9 Cent je Liter Heizöl in Mecklenburg-Vorpommern zeigen die Heizölpreise weiterhin nur geringe regionale Unterschiede. In den Heizöl-Hochburgen Bayern und Baden-Württemberg pendeln die Literpreise um 92 Cent. Trotz des jüngsten Anstiegs über die psychologisch wichtige 90-Cent Marke können sich Heizölkunden im Vergleich zum Vorjahr weiterhin sehr günstig bevorraten. Das Preisniveau ist nicht mehr höher als vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022. Heizölinteressenten sollten daher prüfen, ob sich die Spekulation auf fallende Preise lohnt, oder stattdessen eine stressfreie Bevorratung in den Sommermonaten sinnvoll ist. -fr-

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