Heizölpreis schaukelt aufwärts

16.06.23 • 12:41 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise beschließen die Woche nach starkem Auf und Ab mit einer Tendenz nach oben. Im Zuge gegensätzlicher Preisimpulse am Weltmarkt zeigten sich die Heizölpreise auch untertägig sehr volatil und drehten im Wochenverlauf mehrfach die Richtung. Unter dem Strich steht beim bundesdeutschen Durchschnittspreis ein Anstieg von gut drei Cent im Wochenverlauf. Die Nachfrage zieht gleichzeitig an.

Zwar hat der Euro nach dem gestrigen Zinsentscheid der EZB gegenüber dem Dollar stark an Wert gewonnen und wird mit 1,09 Dollar gehandelt, auf der anderen Seite haben sowohl die Rohölsorten Brent und WTI mit 75,88 bzw. 70,80 Dollar pro Fass die psychologisch wichtigen Marken von 75 Dollar bzw. 70 Dollar überwunden und ICE Gasoil hat sich mit weitem Abstand über die psychologisch wichtige 700 Dollar pro Tonnen Marke gekämpft und notiert derzeit bei 726,25 Dollar. Ein im Verhältnis zum Dollar starker Euro macht den Einkauf hierzulande günstiger, da Rohöl in Dollar gehandelt wird. Leider hat sich der Aufwärtskurs des Euros bereits stark abgeschwächt, während die Rohöl- und Ölproduktpreise sich weiterhin auf einem starken Aufwärtstrend befinden. Damit sind weitere Preiserhöhungen im heutigen Tagesverlauf wahrscheinlich.

Nachdem Neuigkeiten aus China bis Anfang dieser Woche eher preisdrückend ausfielen, gibt es diese Woche gleich mehrere preistreibende Neuigkeiten. Zum einen die überraschenden Zinssenkungen der chinesischen Zentralbank und zum anderen die nun von der chinesischen Regierung gewährten zusätzlichen Rohölimportquoten. Mit der jüngsten Anhebung der Importquoten kann das Land rund 20 Prozent mehr Rohöl als im Vorjahr importieren, was einem Anstieg von rund 236 Mio. Barrel entspricht. Dies facht die globale Nachfrage stark an und stützt die Ölpreise.

Die Probleme um die Rohölversorgung der deutschen PCK-Raffinerie in Schwedt gehen in die nächste Runde. Kurz nach dem Beginn des Ukraine-Krieges hat der deutsche Staat die PCK-Raffinerie unter Treuhandverwaltung gestellt und dem russischen Hauptanteilseigner und Staatskonzern Rosneft damit quasi enteignet. Rosneft klagt seit Oktober 2022 gegen diesen Zustand, während der deutsche Staat im April 2023 ein Gesetz verabschiedet hat, dass einen Verkauf der unter Treuhandverwaltung stehenden Rosneft-Anteile ermöglichen soll. Hintergrund ist, dass ohne die Rohöllieferungen aus Russland die Raffinerie nur aus Deutschland nicht ausreichend mit Rohöl versorgt werden kann. Über den polnischen Ostseehafen in Danzig, der kommt sporadisch Öl über eine Pipeline nach Schwedt. Außerdem ist Rohöl aus Kasachstan im Gespräch, um die entstandene Lücke aufzufüllen. Problematisch hierbei ist, der Lieferweg über die Drushba-Pipeline, die über russisches Gebiet verläuft. Polen drängt nun auf eine schnelle Umsetzung des Verkaufs der Rosneft Anteile an der PCK-Raffinerie. Interessant ist dabei, dass einer der größten Interessenten an den russischen Anteilen der polnische Staatskonzern Naftowy Orlen SA ist.

In der DACH-Region stagnieren die Heizölpreise in Österreich auch heute, während sie in der Schweiz und Deutschland deutlich, um 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter anstiegen. Mit Bayern und Baden-Württemberg stieg in zwei weiteren Bundesländern der durchschnittliche Literpreis auf über 90 Cent. Trotz der generellen Preisanstiege sollten sich Interessenten ihre regionalen Heizölpreise genau anschauen, da es auch heute gelegentliche dem Trend entgegenlaufende Abwärtsbewegungen gibt.

In der neuen Woche kommt es nun darauf an, dass sich der Seitwärtstrend bei den Heizölpreisen bestätigt. Mit einem aktuellen 3.000-Liter-Durchschnittspreis von knapp 91 Cent je Liter droht in Deutschland abermals ein Ausbruch aus dem seit Ende April bestehenden Trendkanal. Hoffnungen, dass der Heizölpreis nach unten abdreht und bald Preise von 85 Cent je Liter möglich sind, haben sich in den vergangenen Wochen mehrfach zerstreut. Offenbar sehen dies auch viele Kunden so, denn nach einer Phase des Abwartens Ende Mai steigt die Kaufaktivität nun wieder deutlich an. -fr-

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