Heizölpreise vor ruhigem Sommer - Bewegung beim GEG?

26.05.23 • 13:08 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise in der DACH-Region starten bis zu 0,8 Cent bzw. Rappen je Liter tiefer in den Freitag und vollziehen damit die Börsenbewegung vom Vortag nach. Sowohl der seit Anfang Mai vorherrschende Seitwärtstrend als auch der bereits seit Oktober 2022 laufende Abwärtstrend sind damit bestätigt. Verbraucher können wieder gelassener auf die Ölpreisentwicklung schauen als zuletzt und die Nachfrage sinkt spürbar.

Die Ölpreise starten wenig verändert in den Freitag. Nach dem Kursrutsch von gestern herrscht vor dem langen Wochenende nur noch wenig Bewegung. Rund 76 Dollar je Barrel Nordseeöl (Brent), 72 Dollar je Barrel US-Öl (WTI) und 680 Dollar je Tonne Gasöl sind der Stand der Dinge. Am Montag wird an den internationalen Börsen in New York und London nur verkürzt gehandelt. Während hierzulande der Pfingstmontag begangen wird, der in der christlichen Kirche das Ende der Osterzeit markiert, feiern die US-Amerikaner den Memorial Day zum Gedenken an gefallene Soldaten (ursprünglich die des Bürgerkriegs) und Verstorbene. In Großbritannien gönnt man sich ebenfalls eine Auszeit, bezeichnet den Tag allerdings profan als „Spring Bank Holiday".

Global gesehen wird es mit dem der US-Schuldenstreit und möglichen Förderkürzungen der OPEC+ auch in der kommenden Woche zwei große Preisthemen am Ölmarkt geben. Ob es hierbei zu einem Richtungsentscheid kommt, ist allerdings fraglich. Unter dem Strich glichen sich preistreibende und preissenkende Faktoren zuletzt aus. Der Gasölpreis, also der Produktpreis für Heizöl und Diesel, ist auf die Linie der Rohölnotierungen eingeschwenkt - bei Brent geht es seit Mitte November in einer breiten Spanne zwischen 70 und 90 Dollar je Barrel seitwärts. Die Gasölpreise, die 2022 besonders stark vom russischen Angriff auf die Ukraine durcheinandergewirbelt wurden, haben sich auf Jahressicht halbiert und ebenfalls in ruhiges Fahrwasser zurückgefunden. Der deutliche Abwärtstrend mit hoher Volatilität läuft im Frühjahr 2023 zunehmend flach aus. Infolgedessen spricht vieles für ein ruhiges Sommergeschäft mit recht konstanten Heizölpreisen auf dem aktuellen Niveau bei knapp 90 Cent je Liter in Deutschland und gut einem Euro bzw. Franken in Österreich und der Schweiz.

Turbulent dürfte die kommende Woche in Deutschland werden, falls es das neue Gebäudeenergiegesetzt (GEG) aus dem Habeck´schen Wirtschaftsministerium im zweiten Anlauf in den Bundestag schafft. Nachdem die parlamentarische Debatte in dieser Woche kurzerhand verschoben wurde, wird die Zeit langsam knapp, das geplante Aus von Öl- und Gasheizungen noch vor der Sommerpause zu besiegeln. Während die Ampel-Koalition kurz vor der Zerreißprobe steht, beginnt die einseitige Wärmepumpenstrategie der Grünen offenbar zu bröckeln. Neben einem weniger strikten Zeitplan könnte es mehr Technologieoffenheit geben. Konkret meldet die Funke Mediengruppe, Habeck sei zu weitreichenden Nachbesserungen beim Heizungsgesetz bereit. Neben längeren Übergangsfristen für Bestandsimmobilien werden Holzpellets als Brennstoffalternative genannt.

Neben der Furcht vieler Hausbesitzer vor ausufernden Modernisierungskosten und dem Wertverlust von Bestandsimmobilien tauchten zuletzt immer wieder Zweifel an der zeitlichen Umsetzbarkeit auf. Auch der klimatische Nutzen ist umstritten. Durch den noch immer hohen Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken verursachte jede Kilowattstunde Strom 2022 laut Umweltbundesamt durchschnittlich 0,434 kg CO2. Zum Vergleich: Ein Liter Heizöl liefert ca. 10 kWh Energie und setzt bei der Verbrennung ca. drei kg CO2 frei. -ok-

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