Rezessionsangst bremst Heizölpreisanstieg

14.03.23 • 10:48 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise sind in Österreich leicht und in Deutschland und der Schweiz erneut deutlich gestiegen. Die westlichen Sanktionen verschieben die Käufermacht für fossile Energien nach Asien. Eine potentiell zu hohe Inflation in den USA und eine zu niedrige Inflation in China sorgen für Abwärtsdruck bei den Ölpreisen.

Sowohl die Rohölsorten, der Euro als auch ICE Gasoil starten mit Verlusten in den Tag und haben wichtige psychologische Grenzen nach unten durchbrochen. Tendenziell besteht damit Abwärtspotential bei den heutigen Heizölpreisen, da der Euro die geringsten Verluste zu verzeichnen hat. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell unterhalb der psychologisch wichtigen 75 Dollar pro Fass Marke bei 73,47 Dollar, einem Minus von 3,91 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell unterhalb der psychologisch wichtigen 80 Dollar pro Fass Marke mit 79,48 Dollar gehandelt, einem Minus von 1,56 Prozent. Der Euro konnte sich gestern über die psychologisch wichtige 1,07 Dollar Marke kämpfen, wird aktuell allerdings nur noch mit 1,0696 Dollar, einem Minus von 0,33 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt ist wieder unter die psychologisch wichtige 800 Dollar Marke gefallen und wird aktuell mit einem Minus von 0,87 Prozent bei 797,25 Dollar gehandelt.

Mittelfristig schlechte Nachrichten kommen aus Asien. Die westlichen Sanktionen gegen Russland verschieben die Märkte. Öl was zuvor günstig nach Europa exportiert wurde, wird nun mit noch größeren Rabatten nach Asien verkauft. Nicht nur wurde Russlands Markt durch die Sanktionen eingeschränkt, es muss auch mit dem ebenfalls sanktionierten Iran um die Gunst der verbliebenen Käufer buhlen. Dies führt zu einem wirtschaftlichem Aufschwung Asiens. Asiatische Länder waren zuvor weit von den Produktionszentren abgeschnitten und mussten im Vergleich zum Westen Aufpreise auf ihr Öl zahlen. Mit Russlands verschobenem Markt, bieten nun alle Akteure dort günstiger an. Im Westen dagegen ist ein großer Produzent verschwunden und es muss daher hierzulande aus weiter entfernten Regionen zu höheren Preisen eingekauft werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass eine indische Raffinerie, welche 200.000 B/T Rohöl verarbeiten kann im Vergleich zu einer gleichwertigen europäischen Raffinerie rund eine Milliarde Dollar pro Jahr weniger für die gleiche Menge Rohöl ausgibt. Die Aufpreise für z. B. Saudi-Arabiens vorzeige Sorte Arab Light sind seit November 2022 um 3,35 Dollar pro Barrel günstiger geworden auf dem asiatischen Markt und um ca. zehn Cent in Europa gestiegen. Die Werte ändern sich allerdings relativ langsam, da der Markt davon ausgeht, dass der Ukraine-Krieg relativ bald endet und die Sanktionen verhältnismäßig schnell aufgehoben werden. Eine komplette Rückkehr zum für Europa positiven Vorkiegsstatus wird es dagegen sehr wahrscheinlich nicht geben.

Nachdem die Bankenpleiten in den USA die Ölpreise kurzeitig drastisch nach oben haben steigen lassen, kehrt sich der Effekt um und die Rezessionsangst kehrt zurück. Zusätzlich warten die Anleger gespannt auf die neuen US-amerikanischen Verbraucherinflationsdaten. Es wird ein Anstieg von 0,4 Prozent erwartet. Sollte die Inflation deutlich stärker steigen, würde dies die Ölpreise weiter belasten. Interessanterweise werden die Ölpreise nicht nur durch die zu starke Inflation in den USA belastet, sondern auch durch die zu schwache Inflation in China. Im Februar 2023 stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Februar 2022 nur um ein Prozent und lassen damit in den globalen Märkten erneut Zweifel an der Erholung der chinesischen Wirtschaft aufkommen. Damit wird auch davon ausgegangen, dass sich die chinesische Ölnachfrage nicht sehr erholen wird und entsprechenden Aufpreise werden wieder ausgepreist.

Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region sind im Vortagesvergleich gestiegen. In Österreich fällt der Anstieg mit durchschnittlich 0,1 Cent pro Liter Heizöl relativ gering aus. In Deutschland und der Schweiz sind die Heizölpreise um durchschnittlich 0,8 Cent bzw. Rappen pro Liter Heizöl gestiegen. Die Anzahl der gestrigen Bestellungen stieg im Vergleich zum Montag der Vorwoche um ca. 20 Prozent. -fr-

HeizOel24-Tipp: Ratenkauf, Lastschrift, Rechnung oder doch lieber Bar oder mit EC-Karte am Tankwagen? Wählen Sie bei der Bestellung Ihre bevorzugte Bezahlart. In jedem Fall erhalten Sie eine litergenaue Abrechnung und bezahlen exakt die getankte Menge. HeizOel24 14.03.2023

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