Heizölpreise leiden unter Rohstoffhortung

27.02.23 • 09:57 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich sind im Schnitt leicht gesunken, während sie in der Schweiz und Deutschland stark stiegen. China schließt weltweit Verträge für sehr große Mengen Flüssiggas ab. Russland hat seine Rohöllieferungen über den nördlichen Teil der Druschba-Pipeline an Polen überraschend eingestellt.

Die US-amerikanische Rohölsorte WTI konnte im Vortagesvergleich einen leichten Gewinn zum Handelsstart verzeichnen, hat allerdings bereits einen Teil der Gewinne abgegeben. Ein Fass WTI wird aktuell und mit 76,03 Dollar, einem Minus von 0,46 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 82,79 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,53 Prozent. Der Euro muss ebenfalls Verluste hinnehmen und wird aktuell mit 1,0547 Dollar, einem Minus von 0,02 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt startet mit deutlichem Plus in die neue Woche und wird aktuell mit 819,00 Dollar, einem Plus von 1,33 Prozent, gehandelt. Damit besteht für den heutigen Tagesverlauf deutliches Aufwärtspotential bei den Heizölpreisen.

Indirekt negative Neuigkeiten für die Heizölpreise kommen aus China. Das Reich der Mitte hat laut dem Analyseunternehmen BloombergNEF in den letzten zwei Jahren die meisten langfristigen Lieferverträge für Flüssiggas mit den USA geschlossen, einem der wichtigsten Rohstofflieferanten Europas für Öl und Gas seit dem Ukrainekrieg. Chinesische Konzerne, unterstützt vom dortigen Staat bilden teils Käufergruppen, um effektiver auf dem Weltmarkt einkaufen zu können. Z. B. hat Deutschland kaum Erfolg dabei gehabt Lieferverträge über nennenswerte Mengen Öl und Gas aus Katar zu schließen. Chinas Staatskonzern Sinopec schloß dagegen im letzten Jahr den größten Flüssiggasdeal der bisherigen Geschichte. Nachdem sich China von den Corona-Einschränkungen erholt, steigt der Ressourcenbedarf gewaltig. Nicht nur deckt das Land mit den gekauften Mengen den eigenen Bedarf, es etabliert sich auch als Zwischenhändler, welcher die erworbenen Mengen Gas und Öl z. B. nach Europa weiterverkauft. Sollten die europäischen Länder sich nicht schnellstmöglich zusammentun, um in wirtschaftliche Konkurrenz mit der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Erde zu treten, wird es in den nächsten Jahren wieder zu deutlich explodierenden Preisen kommen.

Das polnische Ölunternehmen PKN Orlen meldet, dass Russland die Öllieferungen über den nördlichen Teil der Druschba-Pipeline unerwartet eingestellt hat. Seitens der russischen Betreiber gibt es bisher keinen Kommentar. Zehn Prozent des in Polen verarbeiteten Rohöls wurden noch über die Pipeline importiert. Polen hat mit einem solchen Schritt gerechnet und sich bereits vorbereitet, so dass laut polnischen Aussagen keine Auswirkungen bei den Verbrauchern zu spüren sein werden. Die Einstellung fällt sowohl mit der Lieferung des ersten Leopard Panzers aus Polen an die Ukraine als auch mit dem Besuch des US-amerikanischen in Kiew zusammen. Da Deutschland für seine Raffinerien in Schwedt und Leuna Rohöl aus Kasachstan ab März teils über das russische Pipelinenetz importieren wird, könnte es hier kurzfristig für die Heizölpreise wieder spannend werden.

In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich in der Regel deutlich gestiegen. Einzig in Österreich können sich Heizölnutzer am heutigen Vortag über einen Rückgang von durchschnittlich 0,15 Cent pro Liter freuen. In Deutschland müssen Interessenten 0,8 Cent und in der Schweiz einen Rappen mehr pro Liter Heizöl zahlen. Die Anzahl der Bestellungen am vergangenen Wochenende sank leicht unter das Niveau der Vorwochenendes. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie können aufgrund Ihrer Arbeitszeiten nur nachmittags beliefert werden oder benötigen sofort Heizöl? Über den HeizOel24 Heizölrechner können Sie bei der Bestellung bestimmte Zeitfenster oder Expresslieferungen auswählen, passend für Ihren Bedarf! HeizOel24 27.02.2023

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