Heizölpreise für EU-Embargo auf Abwärtstrend
03.02.23 • 11:47 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant
Die Heizölpreise in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind größtenteils deutlich gesunken. Die Raffinerien in den USA melden, dass sie einerseits aufgrund von Wartungsarbeiten und andererseits zur Gewinnoptimierung die Auslastung im ersten Quartal 2023 zurückfahren. Der Ölmarkt reagiert stark verunsichert auf die aktuellen globalen Entwicklungen, was zu einem volatilen Verhalten der Preise führt.
Die Rohölsorten, der Euro und der ICE Gasoil Terminkontrakt sind im Vortagesvergleich erneut stark im Wert gefallen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 75,65 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,33 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 81,96 Dollar, einem Minus von 0,17 Prozent, gehandelt. Der Euro ist wieder unter die psychologisch wichtige 1,09 Dollar Marke gefallen und wird aktuell mit 1,0893 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,16 Prozent. ICE Gasoil wird aktuell mit 844,00 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,18 Prozent. Allerdings hat ICE Gasoil bereits wieder Teile der Verluste ausgleichen können. Damit ist es wahrscheinlich, dass die Heizölpreise heute wieder steigen.
Schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus den USA. Die dortigen Raffineriebetreiber haben angekündigt das erste Quartal 2023 für die teils seit 2020 aufgeschobenen Wartungsarbeiten zu nutzen. Zuerst aufgrund der Corona-Pandemie und dann aufgrund der Rekordmargen für die Raffinierung von Ölprodukten wurden die Wartungsarbeiten bestmöglich reduziert, was zu einem aktuell höherem Aufwand führt. Dies war in den letzten Wochen bereits den Berichten des US-amerikanischen Department of Energie (DOE) zu entnehmen, wurde allerdings auf eine ungewöhnliche lange Erholungsphase nach der dortigen vergangenen Kältewelle zurückgeführt. Neben den Wartungsarbeiten spielt allerdings auch die Marge eine Rolle. Diese lag für die Verarbeitung eines Rohölfasses (159 Liter) bei durchschnittlich 27 Dollar im vierten Quartal 2022. Aktuell liegt die Marge nur noch bei 21 Dollar. Mit der reduzierten Auslastung wollen die Raffineriebetreiber auch die Preise stabilisieren. Die reduzierte Auslastung führt zu einem geringeren globalen Angebot und damit steigenden Preisen.
Die Ölpreise sind erneut gefallen, da der Markt verunsichert ist. Die Rezessionen in z. B. der EU sorgen für eine sinkende Nachfrage und damit sinkende Preise. Die US-amerikanische Wirtschaft zeigt sich trotz der aggressiven Zinspolitik der dortigen Zentralbank (FED) bisher widerstandsfähig, was sich preistreibend auswirkt, der Markt fürchtet allerdings, dass sich dies ändern könnte. Zwar werden geringere Zinsanhebungen der FED erwartet, allerdings sagte diese, dass es trotz dessen weiterhin Zinsanhebungen und damit potentiell eine Überforderung der Wirtschaft auf absehbare Zeit geben wird. In anderen Staaten müssen die Zentralbanken das aktuelle Zins-Niveau der USA erst noch erreichen, womit noch größere Zinsschritte und damit Wirtschaftseinschnitte erwartet werden. China schwankt derweil seit Monaten zwischen Hoffnungsträger und Preisbremse. Zwar wurde über das Neujahr eine massive Ankurbelung des Reiseverkehrs gemessen, auf der anderen Seite ist der Markt nervös aufgrund der verhältnismäßig geringen Bestellmengen des Landes. Auch das kommende EU-Embargo und der potentielle Preisdeckel der G7 auf russische Ölprodukte sorgen für Verunsicherung und der Markt reagiert verängstigt und mit wechselnder Interpretation auf die potentiellen Auswirkungen.
In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich deutlich niedriger in den Handel gestartet. In Österreich sparen Heizölnutzer aktuell durchschnittlich 0,1 Cent pro Liter. In Deutschland liegt das Minus im Schnitt bei 0,95 Cent und in der Schweiz bei durchschnittlich 1,65 Rappen pro Liter Heizöl. Die Anzahl der gestrigen Bestellungen stieg im Vortagesvergleich um ca. 15 Prozent, liegt allerdings trotz niedrigerer Preise unter denen vom Dienstag. -fr-
HeizOel24-Tipp: Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Auf der Seite Heizölpreise finden Sie dieses im Chart Heizöl Durchschnittspreis und wählen dann die Option „heute“. Hier erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Preis verhält und können rechtzeitig reagieren. HeizOel24 03.02.2023
Börsendaten | Freitag 03.02.2023 11:47 Uhr | Schluss Vortag 02.02.2023 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 82,00
$
pro Barrel | 82,15
$
pro Barrel | -0,18% |
Gasöl | 835,50
$
pro Tonne | 846,75
$
pro Tonne | -1,33% |
Euro/Dollar | 1,0933
$
| 1,0907
$
| +0,24% (etwas fester) |
USD/CHF | 0,9133
CHF
| 0,9133
CHF
| 0,00% (konstant) |
Heizölpreis | Freitag 03.02.2023 11:47 Uhr | Schluss Vortag 02.02.2023 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 102,70 € | 103,72 € | -0,99% |
Österreich | 130,80 € | 131,08 € | -0,22% |
Schweiz | 114,23 CHF | 115,66 CHF | -1,23% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | leicht steigend | ||
Heizöl | leicht steigend | ||
alle Angaben ohne Gewähr |