Heizöl – anhaltende Zinsschritte drücken Preise

02.02.23 • 11:21 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich verbleiben ungefähr auf dem Vortagesniveau, während sie in Deutschland und der Schweiz stark gesunken sind. Die Ankündigung der US-amerikanischen FED sorgt für steigende Rezessionsangst und sinkende Heizölpreise. Die global agierende britische Firma Shell meldet eine Verdopplung des Jahresgewinns 2022 im Vergleich zu 2021.

Die Rohölsorten WTI und Brent sind im Vortagesvergleich stark im Preis gefallen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 76,71 Dollar, einem Plus von 0,04 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 83,12 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,07 Prozent. Der Euro hat stark zugelegt und wird aktuell mit 1,0995 Dollar, einem Plus von 0,03 Prozent, gehandelt. Damit hat der Euro die psychologisch wichtige 1,09 Dollar Marke durchbrochen und kratzt bereits an der 1,10 Dollar Grenze, hat aber deutlich an Fahrt verloren. Der ICE Gasoil Terminkontrakt musste im Vortagesvergleich heftige Verluste hinnehmen und hat die 900 Dollar Grenze nach unten durchbrochen. ICE Gasoil wird aktuell mit 858,75 Dollar, einem Minus von 2,61 Prozent, gehandelt, Tendenz fallend. Damit besteht im heutigen Tagesverlauf deutliches Abwärtspotential bei den Heizölpreisen.

Vor allem die Nachricht, dass die US-amerikanische Zentralbank (FED) helfen heute die Heizölpreise zu senken. Zwar hat die FED wie erwartet die Zinsen nur um 0,25 Prozent angehoben, der Vorsitzende der FED Jerome Powell gab allerdings an, dass es weitere Zinsanhebungen geben werde. Ziel der FED ist es die Inflation auf zwei Prozent zu begrenzen. Die Märkte hatten stattdessen darauf gehofft, dass ein Ende der Zinserhöhungen nah sei. Die Aussage der Weiterführung der Zinserhöhungen lässt dadurch die Angst vor einer Rezession steigen, welche wiederum Nachfragerückgänge begünstigt. Der Euro profitiert dagegen davon, dass davon ausgegangen wird, dass die EZB den Zinssatz um mindestens 0,5 Prozent erhöhen wird. Der Euro steigt damit im Wert gegenüber dem Dollar und da Rohöl in Dollar gehandelt wird, macht dies den Import hierzulande günstiger, damit die Produktionskosten und letztlich die Verbraucherpreise.

Nachdem vor kurzem die US-amerikanischen Unternehmen ihre Gewinnzahlen für das Jahr 2022 bekanntgaben und Steigerungen von 50 bis 300 Prozent vermelden konnten, hat nun Shell seine Zahlen für 2022 bekannt gegeben. Das Unternehmen hat ca. 40 Milliarden Dollar Gewinn im Jahr 2022 erwirtschaftet, ungefähr eine Verdopplung zum Vorjahr. Nur zu Zeiten der Wirtschaftskrise von 2008 erreichte das Unternehmen mit damals ca. 31 Milliarden Dollar ähnlich hohe Profite. Die Gewinne sind zum Beispiel auf höhere Öl und Gaspreise und hohe Raffineriemargen zurückzuführen. Die Rekordgewinne erhöhen den Druck auf die Regierungen wie Deutschland, welche bisher noch keine Übergewinnsteuern eingeführt haben.

In der D-A-CH-Region profitieren wir heute von massiv gefallenen Heizölpreisen. Ob weiteres Abwärtspotential besteht, werden wir zur Mittagszeit sehen, wenn die meisten Händler ihre Preise anpassen. Österreich führt seinen Seitwärtstrend weiterhin fort und reagiert mit einem Minus von durchschnittlich 0,05 Cent pro Liter Heizöl nur minimal auf die globalen Entwicklungen. In Deutschland sanken die Heizölpreise dagegen im Schnitt um 1,65 Cent und in der Schweiz um im Durchschnitt 1,9 Rappen pro Liter Heizöl. Trotz der massiven Preisrückgänge sank die Anzahl der gestrigen Bestellungen im Vortagesvergleich um ca. 25 Prozent. -fr-

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