Heizöl – PCK-Raffinerie unterversorgt

10.01.23 • 11:40 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise stagnieren heute Vormittag in Österreich und sind in der Schweiz um 0,7 Rappen bzw. in Deutschland um 1,55 Cent pro Liter gefallen. Indiens Ölnachfrage ist auf dem höchsten Stand seit neun Monaten und es wird aktuell von einem durchgängigen Wachstum im Jahr 2023 ausgegangen. Die Rohölversorgung der deutschen PCK-Raffinerie in Schwedt ist aktuell nicht gesichert, wodurch potentiell eine Unterversorgung der Bundesländer Berlin und Brandenburg möglich ist.

Die Rohöl- und ICE Gasoil-Preise sind im Vortagesvergleich gefallen, während sich Letzterer bereits wieder erholt. Der Euro dagegen konnte eine weitere psychologisch wichtige Marke bei 1,07 Dollar durchbrechen. Tendenziell sollten die Heizölpreise damit unter den gestrigen verbleiben. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 74,25 Dollar, einem Minus von 0,79 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 79,22 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,73 Prozent. Der Euro wird aktuell mit 1,0739 Dollar, einem Plus von 0,05 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt wird aktuell mit 879,00 Dollar, einem Minus von 0,17 Prozent, gehandelt.

Während die Ölnachfrage in China, den USA und Europa weiterhin unter verschiedenen Krisen leidet, steigt sie in Indien auf den höchsten Stand seit neun Monaten. Im Dezember wurden in Indien ca. 4,6 Mio. B/T an Kraftstoffen verbraucht, einem Plus von 4,0 Prozent zum Vormonat bzw. 3,1 zum Vorjahresdezember. Vor allem Diesel legte im Vorjahresvergleich mit 6,5 Prozent auf rund 1,82 B/T stark zu. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Wachstumstrend beim drittgrößten Ölverbraucher der Welt im gesamten Jahr 2023 hält. Steigender Bedarf zieht auch immer global die Preise mit nach oben, so dass Indien sich vorerst als preistreibender Faktor für Öl etabliert.

Negative Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus der PCK-Raffinerie in der deutschen Stadt Schwedt. Die dortige Raffinerieauslastung ist, nach Inkrafttreten des EU-Embargo auf Rohöllieferungen per Schiff und dem freiwilligen Verzicht Deutschlands auf russische Rohöllieferungen per Pipeline, auf durchschnittlich 52,5 Prozent gefallen. Normalerweise versorgt die Raffinerie nahezu den gesamten Bedarf Berlin und Brandenburgs an z. B. Benzin und Heizöl. Eigentlich sollte die Versorgung über Lieferungen aus Kasachstan sowie die Häfen im deutschen Rostock und polnischen Danzig abgesichert werden, dies ist allerdings bisher nicht geschehen. Aus Kasachstan kann noch kein Öl bezogen werden, da die nötigen Verträge fehlen. Unter anderem muss Russland der Nutzung von Teilen des russischen Pipeline-Netzes zustimmen. Russland hat bereits signalisiert, dass dies akzeptabel ist, allerdings hatte es bereits mehrfach die Drosselung von Pipelinekapazitäten als Druckmittel eingesetzt, was die kasachischen Rohöllieferungen bereits im Vorfeld unzuverlässig macht. Die Lieferungen über den polnischen Hafen werden wiederum von der dortigen Regierung ausgebremst. Deutschland hat die größtenteils in russischem Besitz befindliche Raffinerie unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur gestellt und damit zumindest temporär enteignet. Für Russland geht dies bereits zu weit, während Polen, vor Vertragsunterzeichnung für Lieferungen über den Danziger Hafen, eine dauerhafte Enteignung fordert. Das entstehende Loch sorgt bereits jetzt für steigende Preise in der Region und durch die dorthin abgezogenen Produkte verteuert sich Heizöl tendenziell im gesamten europäischen Raum.

Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region sind zum Tagesauftakt im Schnitt stark gefallen, einzig in Österreich verblieben sie auf dem Vortagesniveau. In der Schweiz können sich Heizölinteressenten über einen Rückgang von im Schnitt 0,7 Rappen und in Deutschland sogar über durchschnittlich 1,55 Cent pro Liter Heizöl freuen.

Die Anzahl der gestrigen Bestellungen lag gestern etwas über der Anzahl der Bestellungen des vergangenen Wochenendes. Besonders im Osten Deutschlands ist die Nachfrage aufgrund der steigenden Preise hoch, während im Rest der D-A-CH-Region aktuell etwas aufgeatmet werden kann. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Auf der Seite Heizölpreise finden Sie dieses im Chart Heizöl Durchschnittspreis und wählen dann die Option „heute“. Hier erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Preis verhält und können rechtzeitig reagieren. HeizOel24 10.01.2023

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