Heizölpreise sinken minimal

06.01.23 • 11:09 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In der Schweiz, Deutschland und Österreich sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich leicht gesunken. Mit im Schnitt 0,6 Rappen pro Liter in der Schweiz am stärksten, gefolgt von Deutschland mit einem Minus von 0,1 Cent. China erwartet, dass sich die Anzahl der Reisen zum kommenden Neujahrsfest im Vorjahresvergleich von 1,05 Milliarden auf 2,1 Milliarden verdoppelt. Deutschland will bis 2026 ca. 1,9 Milliarden Euro in E-Fuels investieren.

Die Rohölpreise sind im Vortagesvergleich leicht gesunken. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 73,55 Dollar, einem Minus von 0,55 Prozent, gehandelt. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte Brent wird aktuell mit 78,48 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,51 Prozent. Der Euro musste dagegen herbe Verluste einstecken und ist deutlich unter die psychologisch wichtige 1,06 Dollar Marke gefallen. Ein Euro wird aktuell mit 1,0526 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,06 Prozent. Der ICE Gasoil Terminkontrakt wird aktuell mit 860,00 Dollar, einem Minus von 0,03 Prozent, gehandelt. Der im Vortagesvergleich stark gesunkene Euro und minimal gestiegene Gasoil Terminkontrakt werden einen Heizölpreissteigernden Effekt im Tagesverlauf haben.

Negative Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus China. Das Land leidet zwar weiterhin an einer eingeschränkten Nachfrage nach Ölprodukten in der Wirtschaft und im privaten Sektor, allerdings steht die Neujahrsfestreisesaison vor der Tür und von offizieller chinesischer Seite werden ca. 2,1 Milliarden Reisen erwartet. Dies entspricht einer Verdopplung der Reisen des Vorjahres. Bereits jetzt liegt das Niveau der gebuchten Flugreisen bei 73 Prozent der Anzahl aus 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Diese sehr hohe Reiseaktivität wird den Ölbedarf des Landes kurzzeitig massiv erhöhen und damit die globalen Ölpreise ebenfalls.

Mittel- bis langfristig positive Neuigkeiten für Heizölnutzer kommen aus Deutschland. Die Bundesregierung will bis 2026 insgesamt ca. 1,9 Milliarden Euro in die Entwicklung und die Infrastruktur von E-Fuels stecken. Dabei handelt es sich um einen Prozess, welcher vereinfacht gesagt im ersten Schritt Wasser in seine chemischen Bestandteile zerlegt und im zweiten Schritt den so gewonnen Wasserstoff mit unter anderem Kohlenstoff verbindet. Hierzu wird sehr viel Strom benötigt. Das Verfahren ist demnach nur dann klimaneutral, wenn der Strom vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und der Atmosphäre die gleiche Menge C02 entzogen wird, wie bei der Verbrennung der E-Fuels freigesetzt wird. Der Vorteil wiederum ist, dass keine Umrüstung der vorhandenen Anlagen nötig sein soll. Als Übergangstechnologie und einen Energieüberschuss für die Produktion vorausgesetzt, sind E-Fuels damit aktuell sehr vielversprechend. Damit können z. B. aktuelle Fahrzeuge theoretisch klimaneutral weiterbetrieben und die aktuellen rund fünf Millionen Heizölheizungen in Deutschland müssen nicht kurzfristig ersetzt werden. Die Freigabe der Mittel durch die EU-Kommission steht allerdings noch aus.

Der Preissprung der Heizölpreise Ende Dezember hat sich inzwischen wieder zurückgebildet. Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region starten mit leichtem Minus in den neuen Tag. In Österreich stagnieren die Heizölpreise auf dem Vortagesniveau. In Deutschland können sich Interessenten über einen Rückgang von durchschnittlich 0,1 Cent und in der Schweiz über durchschnittlich 0,6 Rappen pro Liter Heizöl freuen.

Das Bestellvolumen stieg im Vortagesvergleich leicht um ca. fünf Prozent an. Zwar sind die gestrigen Preisrückgänge bei weitem nicht so stark wie an den Vortagen, die Hoffnung der Heizölnutzer bleibt allerdings, dass sich ein anhaltender Abwärtstrend bildet. Der schwächelnde Euro und die stabilen Preise für ICE Gasoil und die Rohölsorten Brent und WTI bieten allerdings kurzfristiges Aufwärtspotential. Wie weit dies genutzt wird, ist unklar, da der saudische Staatskonzern Saudi Aramco für Februar auch für Europa teils starke Preisnachlässe bekanntgegeben hat. Da dies allerdings erst in einigen Wochen relevant wird und unter anderem mit der neuen Runde EU-Sanktionen zusammenfällt, ist tendenziell heute eine Aufwärtsbewegung der Heizölpreise wahrscheinlich. -fr-

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