Heizölpreise steigen leicht

05.01.23 • 10:52 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Während die Heizölpreise in Deutschland um durchschnittlich 0,4 Cent und in der Schweiz um 0,95 Rappen pro Liter gestiegen sind, können sich die Österreicher über einen verspäteten Rückgang freuen. Deutschland hat seit Anfang des Jahres die russischen Rohölimporte über die Druschba-Pipeline gestoppt. Es wird davon ausgegangen, dass Deutschland nach Fertigstellung aller geplanten LNG-Terminals über eine Überkapazität von fünfzig Prozent verfügen wird.

Nachdem die Rohölpreise und der ICE Gasoil Terminkontrakt im gestrigen Tagesverlauf weiter gefallen sind, beginnen sie den heutigen Tagesauftakt mit kleinen Gewinnen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell 73,69 Dollar, einem Plus von 0,67 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 78,63 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,68 Prozent. Der Euro startet mit minimalem Minus in den heutigen Tag, konnte sich allerdings wieder über die psychologisch wichtige 1,06 Dollar Marke kämpfen und wird aktuell mit 1,0608 Dollar, einem Minus von 0,04 Prozent. ICE Gasoil wird aktuell mit 856,00 Dollar, einem Plus von 1,56 Prozent, gehandelt.

Seit Anfang dieses Jahres hat Deutschland die russischen Rohölimporte per Pipeline gestoppt. Während vor kurzem die EU per Sanktionen den Import von russischem Rohöl per Schiff verbietet, haben einige Länder wie Deutschland nun zusätzlich auch auf die Lieferung per Pipeline verzichtet. Ziel ist es die russischen Einnahmen zu beschneiden und damit den Ukraine-Krieg für das Land zu erschweren. Deutschland bezog bisher über die Druschba-Pipeline russisches Rohöl und versorgte zwei seiner fünfzehn Raffinerien hauptsächlich mit russischem Öl. Die betroffenen Raffinerien befinden sich in den ostdeutschen Städten Leuna und Schwedt und bezogen hauptsächlich russisches Rohöl zur Verarbeitung und Versorgung der Region. Schwedt lieferte bisher ca. 90 Prozent der Ölprodukte wie Kerosin und Heizöl für Berlin und Brandenburg, während die Raffinerie in Leuna laut dem Betreiber TotalEnergies unter anderem den Großteil der Benzinversorgung der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sicherstellt. Ab jetzt sollen die Raffinerien über die Häfen im deutschen Rostock und polnischen Danzig mit per Tanker geliefertem Rohöl versorgt werden. Dies allein reicht nicht aus, weshalb Deutschland auch aus Kasachstan Rohöl per Pipeline importieren will. Problematisch hier ist allerdings, dass Kasachstan teils die russische Pipeline-Infrastruktur zur Lieferung nutzen muss. Russland hat der Nutzung zwar zugestimmt, wie an z. B. der Nordstream-1-Pipeline zu sehen war, nutzt das Land die Liefermengenreduktion und Abschaltung als Druckmittel. Mit der im Februar kommenden Sanktionierung russischer Ölproduktlieferungen per Schiff, könnten daher die Heizölpreise mittelfristig deutlich anziehen.

Potentielle indirekt positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Deutschland. Nachdem bereits im letzten Monat Meldungen aufkamen, welche von einer Überkapazität der geplanten deutschen Flüssiggasterminals ausgehen, kam nun heraus, dass das für die Planung zuständige deutsche Wirtschaftsministerium mit falschen Zahlen bei der Planung gearbeitet haben zu scheint. In den angrenzenden Nachbarländern Belgien, Niederlande Polen und Frankreich existieren aktuell acht Terminals, welche Flüssiggas wieder in den gasförmigen Zustand umwandeln und in das deutsche Netz einspeisen können. Das Bundeswirtschaftsministerium ging bei seiner Planung für die in Deutschland aktuell angestrebten acht schwimmenden und drei an Land befindlichen Anlagen davon aus, dass die acht im Auslandbefindlichen Anlagen maximal 40 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas (LNG) regasifizieren können. Auf der anderen Seite geht das Ministerium von einem jährlichen deutschen Bedarf von 95 Milliarden Kubikmetern aus. Basierend auf einer Auswertung der Zahlen des Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI), welches die europäische Gasinfrastruktur überwacht, ist diese Zahl allerdings viel zu niedrig angesetzt. Nach Auswertung der AGSI verarbeiten die ausländischen acht Terminals durchschnittlich 70 Milliarden Kubikmeter LNG pro Jahr mit einer Maximalkapazität von 96 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Deutschland scheint dagegen von den Zahlen aus den Corona-Jahren auszugehen. Hier wurden nur 38 bzw. 33 Milliarden Kubikmeter pro Jahr eingespeist, da der Bedarf durch die Pandemie eingebrochen ist. Unklar ist, wie viel des maximal durch die ausländischen Terminals verarbeiteten LNG in Deutschland ankommt. Sobald die aktuell geplanten elf LNG-Anlagen in Deutschland in Betrieb gehen, kann das Land 73 Milliarden Kubikmeter pro Jahr verarbeiten. Das ist, verglichen mit den bisher aus Russland importierten Mengen, eine Überkapazität von rund 50 Prozent. Insgesamt sichert dies dennoch die Versorgungssicherheit Deutschlands und macht das Land unabhängiger von seinen Nachbarn, was zu reduzierten Gaspreisen führen kann.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise wieder. Einzig in Österreich können sich Interessenten über einen Rückgang von durchschnittlich 0,3 Cent pro Liter freuen. In den letzten Monaten hinkte Österreich den preislichen Entwicklungen immer ein bis zwei Tage hinterher. In Deutschland stiegen die Heizölpreise dagegen im Schnitt um 0,4 Cent und in der Schweiz um durchschnittlich 0,95 Rappen pro Liter Heizöl.

Das Bestellvolumen am gestrigen Tag übertraf, das des Vortages um rund das doppelte. Der starke Preisverfall mit den sich wieder ankündigen Preisanstiegen, trieb die Heizölnutzer zum Kauf. Aktuell kann man noch auf weitere kurzzeitige Preisrückgänge hoffen, spätestens ab Februar ist es allerdings wahrscheinlich, dass die Heizölpreise wieder steigen. -fr-

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