Heizölpreise – Anstieg zeichnet sich ab

22.12.22 • 11:11 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Während die Heizölpreise im Vortagesvergleich in Deutschland minimal um 0,05 Cent pro Liter stiegen, blieben sie in Österreich konstant und fielen um im Schnitt 0,55 Rappen in der Schweiz. Die Kältewelle in den USA rollt los und verspricht den Reiseverkehr und die Rohölförderung einzuschränken. Damit sinken Angebot und Nachfrage wobei der stärkere Einfluss voraussichtlich auf der Angebotsseite zu finden sein wird. Die EU-Sanktionen auf russische Rohölexporte per Schiff scheinen zu greifen. Laut Bloomberg sind die Exporte um 54 Prozent eingebrochen, ohne das die Förderung rückläufig zu sein scheint.

Die Rohölsorten WTI und Brent haben im Vortagesvergleich deutlich zugelegt und steigen bereits weiter. Ein Fass der US-amerikanischen WTI wird aktuell mit 78,60 Dollar, einem Plus von 0,26 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 82,45 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,21 Prozent. Der Euro konnte ebenfalls zulegen und wird aktuell mit einem Plus von 0,46 Prozent mit 1,0655 Dollar gehandelt. Leider konnte der ICE Gasoil Terminkontrakt ebenfalls stark zulegen und ist heute Vormittag weiter am Steigen. ICE Gasoil wird aktuell mit 898,50 Dollar, einem Plus von 0,81 Prozent, gehandelt. Tendenziell ist deshalb heute mit steigenden Heizölpreisen zu rechnen.

Potentiell positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus den USA. Die erwartete Kältewelle ist angekommen und sorgt teilweise für Temperatureinbrüche von über 20 Grad Celsius innerhalb eines Tages. Dies fällt mit den dortigen Feiertagen zusammen, für welche eine starke Reisewelle von über 100 Mio. Menschen vorausgesagt wurde. Es ist zu erwarten, dass das teils extrem kalte Wetter viele Menschen kurzfristig an der Reise hindert und damit im Bereich der Kraftstoffe für einen Nachfrageeinbruch sorgt, welcher preissenkend wird. Auf der anderen Seite wird der Bedarf z. B. an Heizöl stark steigen und damit preissteigernd wirken. In mehreren Bundesstaaten wurde schon der Notstand ausgerufen und es wird erwartet, dass die Fördergebiete in Texas und Louisiana negativ betroffen werden. Auf der anderen Seite haben sich die Betreiber der Anlagen seit der Kältewelle aus dem Februar 2021 etwas vorbereitet, wie gut bleibt wiederum abzuwarten. Zusätzlich wirkt der Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) preistreibend. Er zeigt sowohl einen starken Rückgang der Rohölbestände. Hier wurde vom Markt ein minimaler Rückgang von 0,3 Mio. Barrel erwartet und laut DOE liegt der Rückgang bei 5,9 Mio. Barrel. Als auch einen Anstieg der Nachfrage nach Benzin und Mitteldestillaten wie Diesel von 1,0 Mio. B/T. Dieser Anstieg spricht für eine starke Feiertagsreisesaison, vorausgesetzt das Wetter wird nicht zu einschränkend.

Die Sanktionen der EU gegen Importe von russischem Rohöl per Schiff zeigen ihre Wirkung. Die vergangene Woche ist die erste komplett Sanktionierte und laut Berichten der Nachrichtengruppe Bloomberg sind die russischen Schiffsexporte um 54 Prozent eingebrochen. In der vergangenen Woche wurden ca. 1,86 Mio. B/T Rohöl per Schiff exportiert, zuvor waren es ca. 3,46 Mio. B/T. Allerdings operierte der wichtige russische Exporthafen Primorsk aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt. Statt der täglich im Schnitt abgewickelten 686.000 B/T waren es in der vergangenen Woche nur ca. 260.000 B/T. Es bleibt abzuwarten, ob die Exporte mit Beendigung der Wartungsarbeiten wieder steigen. Länder wie China, die sich nicht an den Sanktionen oder dem Preisdeckel beteiligen profitieren wiederum auch davon und die russischen Rohölsorten fallen im Preis, während die Förderung stabil zu bleiben scheint. Tendenziell kann dies zu sinkenden Heizölpreisen führen.

Aus Deutschland gibt es indirekt schlechte Nachrichten für die Heizölpreise. Der Ausbau der Windenergie geht nur schleppend voran und die Ziele der Bundesregierung zur Selbstversorgung und Klimaneutralität rücken weiter in die Ferne. Gleichzeitig bleibt damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas und verteuert mit dem hochbleibenden Bedarf sowie der Notwendigkeit der Importe das Heizöl. Mit dem Ende der vierten Ausschreibungsrunde im Jahr 2022 wurden zum dritten Mal in Folge nicht alle Kapazitäten vergeben. Die Bundesnetzagentur schreibt jährlich eine bestimmte Anzahl an Megawatt (MW) aus, für die sich Interessenten bewerben können. Den Zuschlag bekommt der günstigste Anbieter. Leider funktioniert das System nicht. Verglichen mit dem Jahr 2021 wurden ursprünglich 1.000 MW mehr ausgeschrieben, mit insgesamt 5.158 MW. Erfolgreich vermittelt werden, konnten allerdings nur ca. 3.200 MW. Von den 27 Ausschreibungsrunden seit der Einführung des Systems 2017 sind 19 unterzeichnet worden. Dies bedeutet die angestrebten Kapazitäten des Bundes konnten nicht gebaut werden und das bereits Jahre vor der aktuellen Regierung. Hintergrund sind zum einen die negative Stimmung, die gegen grüne Energien geschürt wird und andererseits die massiven Hürden bei den Voraussetzungen, wie viel zu lange Genehmigungsverfahren und eine Flut an Gutachten. Verglichen mit der Vereinfachung z. B. bei den Flüssiggasterminals, welche teils in ein paar Monaten genehmigt und gebaut wurden, kann es bei Wind- und Solaranlagen 10 Jahre und länger bis zur Inbetriebnahme dauern.

Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region reagieren heute Vormittag verhalten auf die globalen Neuigkeiten. In Deutschland stiegen sie im Durchschnitt minimal um 0,05 Cent pro Liter Heizöl. In Österreich verharren sie auf dem Niveau des Vortages und in der Schweiz sind sie mit im Schnitt 0,55 Rappen sogar etwas gefallen. Das Bestellvolumen stieg im Vergleich zum Mittwoch leicht um ca. fünf Prozent. Die minimalen Aufwärtsbewegungen der letzten Tage machen die Heizölinteressenten nervös, da niemand wieder bei einem Preisschock wie letzter Woche zum Kauf gezwungen sein will. -fr-

HeizOel24-Tipp: In den aktuellen Zeiten sprunghafter Heizölpreiskorrekturen nach oben und unten helfen Ihnen automatisierte Möglichkeiten den optimalen Kaufzeitpunkt zu finden. Mit dem HeizOel24-Preisalarm setzen Sie bequem einen Wunschpreis, zu dem Sie kaufen wollen und eine Obergrenze, zu der Sie notgedrungen noch bestellen, um sich vor weiter steigenden Preisen zu schützen. Sobald einer der beiden Werte erreicht wurde, werden Sie automatisch informiert! HeizOel24 22.12.2022

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
92,27 €
Veränderung
-0,44 %
zum Vortag
92,27 €
/100l
Prognose
-0,46 %
zu morgen
Ø DE €/100l bei 3.000l | 06.03.2025, 09:26
$/Barrel +0,19%
Gasöl 667,50
$/Tonne +0,15%
Euro/Dollar 1,0799
$ +0,07%
US-Rohöl 66,53
$/Barrel +0,21%
Börsendaten
Donnerstag
22.12.2022
11:11 Uhr
Schluss Vortag
21.12.2022
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
83,34 $
pro Barrel
82,28 $
pro Barrel
+1,29%
Gasöl
901,50 $
pro Tonne
899,00 $
pro Tonne
+0,28%
Euro/Dollar
1,0651 $
1,0605 $
+0,43%
(etwas fester)
USD/CHF
0,923 CHF
0,9255 CHF
-0,27%
(etwas schwächer)
Heizölpreis
Donnerstag
22.12.2022
11:11 Uhr
Schluss Vortag
21.12.2022
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
122,15 €
122,10 €
+0,04%
Österreich
136,17 €
136,15 €
+0,01%
Schweiz
129,78 CHF
130,48 CHF
-0,53%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht steigend
Heizöl leicht steigend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Heizölpreis auf Dreimonatstief!
05.03.25 • 09:48 Uhr • Fabian Radant
Nach den gestrigen Heizölpreisrückgängen von bis zu 1,85 Cent bzw. Rappen pro Liter, können sich Heizölkunden über weitere Rückgänge von im Schnitt 0,15 Cent freuen. Die gestern eingeführten Strafzölle gegen mehrere wichtigen Handelspartner der USA wirken sich positiv auf den Euro aus und vergünstigen damit die Importe der in Dollar gehandelten Ölprodukte. Eine stärker als erwartete Ölproduktion der Weiterlesen
Ölpreise sinken dank OPEC+
04.03.25 • 09:02 Uhr • Fabian Radant
Die Ankündigung der OPEC+, tatsächlich mit dem im April geplanten Beginn der Rücknahme der Förderquotenkürzungen zu beginnen, sorgt für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Zusätzlicher Abwärtsdruck entsteht durch die Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Exporte und die Einführung von Strafzöllen auf kanadische und mexikanische Importe in die USA.Der Euro stagniert weiterhin bei 1,04 Dollar, während die Ölpreise Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
030 7017120
Newsarchiv