Heizöl vs. Rohöl – erneute Entkopplung?

15.12.22 • 09:50 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Im Vortagesvergleich blieben die Heizölpreise in der Schweiz stabil, während sie in Deutschland und Österreich um im Schnitt 0,2 bzw. 0,35 Cent pro Liter stiegen. Der Bericht des DOE bestätigt die Ölbestandsanstiege des API und erzeugt damit eine leichte Abwärtsbewegung der Rohölpreise. Russland wird voraussichtlich keine harte Reaktion auf den kürzlich eingeführten Preisdeckel verkünden.

Die Rohölkurse starten mit leichtem Minus in den neuen Handelstag. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 76,65 Dollar, einem Minus von 0,96 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 82,15 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,79 Prozent. Der Euro musste leider auch Federn lassen und hat etwas an Wert gegenüber dem Dollar verloren. Ein Euro wird aktuell mit 1,0658 Dollar, einem Minus von 0,24 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt steigt derweil weiter und hat seit Beginn der Woche mehr als 100 Dollar zugelegt. Aktuell wird ICE Gasoil mit 925,75 Dollar, einem Plus von 0,33 Prozent, gehandelt.

Potentiell preissenkende Neuigkeiten bietet der des US American Petroleum Institute (API). Dieser zeigt unerwartet hohe Aufbauten der Rohölbestände auf. Der Markt hat hier einen Rückgang von 3,1 Mio. Barrel erwartet, laut API gab es allerdings einen Zuwachs von 7,8 Mio. Barrel. Bei den Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört, kam es laut API statt den erwarteten Aufbauten von 2,0 Mio. Barrel zu einem Aufbau von 3,9 Mio. Barrel. Nur bei den Benzinbeständen fielen die Aufbauten mit 0,9 Mio. Barrel deutlich geringer als die erwarteten 2,6 Mio. Barrel aus. Der gestern Nachmittag veröffentlichte Bericht des US-amerikanischen Department of Energie (DOE) bestätigt den Bericht zu großen Teilen. Die tatsächlichen Aufbauten der Rohölbestände der US betragen sogar 10,2 Mio. Barrel, während die Destillate nur um 1,4 Mio. Barrel anstiegen. Die Benzinvorräte übersteigen mit 4,5 Mio. Barrel wiederum sowohl die Erwartungen des API und des Marktes. Hintergrund scheint eine schwächere Nachfrage sowie eine mit einem Minus von 3,4 Prozent deutlich gefallene Raffinerieauslastung zu sein.

Positiv ist ebenfalls, dass der verabschiedete Preisdeckel auf russische Öllieferungen per Schiff, welcher durch die G7, Europa und Australien eingeführt wurde und bei aktuell 60 Dollar pro Fass liegt, vorerst keine negative Reaktion Russlands ausgelöst hat. Noch ist die offizielle Antwort nicht verkündet worden, aus internen Quellen gibt es allerdings Informationen, welche eine abwartende Reaktion vorhersagen. Es soll scheinbar vorerst abgewartet werden, wie sich der Preisdeckel auswirkt. Anfang dieses Monats kostete ein Fass der russischen Ural-Sorte in Europa bereits nur 43 Dollar. Eine angekündigte Preisuntergrenze wird es vorerst scheinbar auch nicht geben und solange in den Verträgen keine Obergrenze erwähnt wird, soll der Handel nicht unterbunden werden.

In der D-A-CH-Region steigen die Produktpreise derweil leicht. Diese haben sich erneut von den Rohölpreisen entkoppelt und Preisen unteranderem die kalten Temperaturen und das Angebotsdefizit ein. In der Schweiz starten die Heizölpreise stabil in den Tag. In Deutschland stiegen sie um durchschnittlich 0,2 Cent und in Österreich um im Schnitt 0,35 Cent pro Liter Heizöl.

Das Bestellvolumen ließ im Vortagesvergleich um ca. 15 Prozent nach. Rezessionen und Angebotsdefizit stechen sich weiterhin gegenseitig aus und der Markt richtet sein Augenmerk bei kleinsten Ankündigungen jeweils in die eine oder andere Richtung, was die Preisentwicklung weiterhin sehr volatil gestaltet. Die aktuell sehr kalten Temperaturen steigern die Nachfrage nach Heizenergie wieder deutlich und bremsen damit die Preisrückgänge beim Heizöl aus. -fr-

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