Heizöl – Versorgungsnöte rutschen wieder in den Fokus

03.11.22 • 10:40 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Während die Heizölpreise im Vortagesvergleich am heutigen Vormittag in der Schweiz und Österreich gefallen sind, stiegen sie in Deutschland um durchschnittlich 0,8 Cent pro Liter. Laut dem saudi-arabischen Geheimdienst steht ein Angriff des Irans auf Saudi-Arabien und den Irak unmittelbar bevor. In Frankreich konnten sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter einigen und den Streit an der Gonfreville-Raffinerie beenden.

Die Rohölpreise für WTI und Brent sind im Vortagesvergleich leicht gefallen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 88,88 Dollar, einem Minus von 0,49 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 95,16 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,38 Prozent. Leider musste der Euro im Vergleich zum Dollar ebenfalls Federn lassen und ist unter die psychologisch wichtige 0,98 Dollar Marke gefallen. Aktuell wird ein Euro mit 0,9780 Dollar, einem Minus von 0,37 Prozent, gehandelt. Negativ für die Heizölpreise am heutigen Vormittag ist, dass der ICE Gasoil Terminkontrakt den gestrigen Handel mit einem Plus von 0,64 Prozent bei 1.054,25 Dollar beendet hat. Im Tagesverlauf konnten die Preise allerdings wieder etwas sinken, da ICE Gasoil bereits wieder einen Teil dieser Gewinne abgeben musste. Die Heizölpreise profitieren somit nicht von den sinkenden Rohölpreisen, da diese durch den schwächelnden Euro ausgeglichen werden. ICE Gasoil musste zwar Teile seiner Gewinne wieder abgeben, steht im Vergleich zum Schlusswert des Dienstags allerdings immer noch im Plus. Allein von diesen Informationen ausgehend, besteht minimales Aufwärtspotential bei den heutigen Heizölpreisen.

Potentiell schlechte Nachrichten für die Ölpreise kommen aus dem mittleren Osten. Nachdem die Verhandlungen zur Rückkehr zum Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran gescheitert sind und es damit keine zusätzlichen Mengen iranischen Öls auf dem Weltmarkt geben wird, gibt es nun Anzeichen für eine Destabilisierung der Region durch den Iran. Der saudische Geheimdienst will ermittelt haben, dass ein unmittelbarer Angriff seitens des Irans auf Saudi-Arabien und den Irak bevorsteht. Grund hierfür soll es sein innerhalb des Landes von den Protesten zum Tod der Kurdin Mahsa Jina Amini, welche seit über einem Monat, trotz harter Gegenmaßnahmen des Regimes, nicht stoppen. Der Iran behauptet, dass die Unruhen im Land von ausländischen Akteuren, wie den USA, Israel, Saudi-Arabien und kurdischen Separatistengruppen für die Unruhen im Land verantwortlich sind. Bei vergangenen Konflikten mit beispielsweise Saudi-Arabien, hat der Iran Angriffe auf die Ölinfrastruktur des Landes priorisiert und teils starke Schäden verursacht. Allein diese Gefahr wird deshalb die Risikoaufschläge auf die Ölpreise erhöhen.

Positive Nachrichten für die Heizölpreise kamen dagegen aus Frankreich. Hier wurde gestern einer der verblieben zwei Streiks an den Raffinierungsanlagen des Landes beendet. Die Arbeiter an der seit mehreren Wochen bestreikten Gonfreville-Raffinerie kehrten gestern an die Arbeit zurück, dies teilte die Gewerkschaft CGT und der Betreiber TotalEnergies mit. Damit kann die Anlage, welche bis zu 240.000 B/T an Rohöl verarbeiten kann, wieder den Betrieb aufnehmen. Nun wird nur noch die Anlage in Feyzin bestreikt. Insgesamt dürfte sich damit sowohl die Situation in Frankreich selbst als auch in ganz Europa entspannen. Durch die Wiederaufnahme des Betriebs, benötigt Frankreich weniger Importe, womit sich der globale Bedarf verringert und damit die Käufe für alle anderen Länder günstiger werden.

Positive Nachrichten für die Heizölpreise im Osten Deutschlands kommen aus der PCK-Raffinerie in Schwedt. Die seit September unter Treuhandverwaltung stehende Raffinerie hat vom deutschen Staat die Möglichkeit erhalten bis zu 400 Mio. Euro in den Ausbau der Rostocker Pipeline zu stecken. Geplant ist eine zusätzliche Röhre, die zukünftig von Öl auf Wasserstoff umgestellt werden kann. Zusätzlich ist der Bau einer kleinen Wasserstoffherstellungsanlage, welche als Pilotprojekt für die Prüfung der Rentabilität einer solchen Anlage am Standort der Raffinerie dienen soll. Mit dem Ausbau der Pipeline wird die Raffinerie mittelfristig unabhängiger von russischen Rohöllieferungen und die Preise in der Region werden sich tendenziell entspannen.

In der D-A-CH-Region starten die Heizölpreise im Vortagesvergleich überwiegend niedriger in den Tag. In Österreich sanken die Heizölpreise um durchschnittlich 0,15 Cent pro Liter. In der Schweiz sind es sogar im Schnitt 0,8 Rappen weniger pro Liter Heizöl. Einzig in Deutschland tendieren die Preise im Schnitt um 0,8 Cent nach oben.

Die Heizölbestellungen stiegen im Vortagesvergleich um ca. 40 Prozent an. Hintergrund sind hier hauptsächlich die preislichen Verwerfungen auf dem deutschen Markt, nach den Feiertagen, Allerheiligen und der Reformationstag. Teilweise kam es so zu unterschieden von über zehn Euro pro 100 Litern Heizöl. Auch am heutigen Handelstag werden noch Verwerfungen erwartet, bis die über die Feiertage aufgebauten Bestände wieder auf dem Markt verkauft wurden. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wer nicht auf fallende Preise spekulieren kann und tanken muss, kann über eine Finanzierung nachdenken. Der doch nicht ganz unerhebliche Betrag, den eine Tankfüllung kostet, kann in bequemen Raten bezahlt werden. So bleiben Sie finanziell flexibel. HeizOel24 03.11.2022

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