Heizölpreise bewegen sich leicht abwärts

31.10.22 • 12:39 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind im Vortagesvergleich gesunken. Mit einem Rückgang von durchschnittlich 2,65 Rappen pro Liter profitieren die Schweizer am meisten, abgeschlagen auf Platz zwei folgt Deutschland mit einem Rückgang von durchschnittlich 0,35 Cent pro Liter. Laut dem CEO des spanischen Raffineriebetreibers Repsol wird es in mehreren Ländern Europas mit hoher Wahrscheinlichkeit über den kommenden Winter zu Engpässen bei der Versorgung mit Diesel kommen. Nach der Wiederwahl des chinesischen Präsidenten Xi Jingping wird davon ausgegangen, dass die wirtschaftsschädigende null Covid Politik noch mindestens bis 2024 fortgeführt wird.

Die Rohölsorten WTI und Brent starten jeweils mit einem deutlichen Minus in die neue Handelswoche. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 87,32 Dollar, einem Minus von 1,33 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 95,14 Dollar gehandelt, einem Minus von 1,21 Prozent. Leider startet auch der Euro im Verhältnis zum Dollar schwächer in den Handel. Ein Euro wird aktuell mit 0,9935 Dollar, einem Minus von 0,26 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakte beendete dagegen den Handelstag am vergangenen Freitag mit einem Plus von 2,07 Prozent bei 1.133,50 Dollar. Allerdings hat ICE Gasoil heute Vormittag bereits wieder einen Teil der Gewinne abgeben müssen, so dass Aufpreise bei Heizöl im Tagesverlauf aktuell unwahrscheinlich sind. Signifikantes Abwärtspotential gibt es wiederum aufgrund des schwächeren Euros aktuell auch nicht.

Schlechte mittelfristige Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Europa. Laut Josu Jon Imaz, dem Vorstandschef des spanischen Raffineriebetreibers Repsol, sinken die Mitteldestillatsbestände einiger europäischer Länder langsam auf null. Deshalb erwartet er in den kommenden Monaten einen Anstieg der Diesel- und damit der Heizölpreise. Als Gründe nennt er die Streiks an den französischen Raffinerien und dem kommenden Wegfall russischer Diesellieferungen. Verstärkt wird diese Annahme von Herrn Imaz durch Aussagen von Analysten der Investmentbank Goldman Sachs. Diese warnten bereits vor einem Anstieg der Dieselpreise über den Winter, da besonders an der Nordostküste der USA die Dieselbestände auf einem sehr niedrigen Niveau notieren. Ursprüngliche Exporte nach Europa wurden deshalb aus anderen Teilen der USA dorthin umgeleitet. Zusätzlich problematisch ist, dass in den USA dem dortigen Repräsentantenhaus eine Gesetzesvorlage für ein Benzinexportverbot vorgelegt wurde. Diesel und Heizöl werden dort zwar nicht erwähnt, allerdings ist die Lage in Amerika, trotz der Probleme an der US-amerikanischen Nordostküste, bei den Benzinbeständen deutlich angespannter als bei den Destillaten. Sollte die Gesetzesvorlage allerdings umgesetzt werden, könnte ein zweites, die Destillate umfassendes Gesetz, theoretisch schnell folgen.

Für die Heizölpreise positive Nachrichten kommen wiederum aus China. Nachdem Xi Jingping erneut zum Präsidenten Chinas gewählt wurde. Wird davon ausgegangen, dass die Null Covid Strategie des Landes beibehalten wird. Dies sieht man unter anderem daran, dass die Anzahl von Anti-Corona-Maßnahmen betroffenen Menschen, wie Lockdowns, aktuell rund 232 Mio. Personen verteilt auf 31 Städte. Der Einkaufmanagerindex (PMI) in China ist trotz eines höher als erwarteten Wirtschaftswachstums, sowohl im Dienstleistungssektor als auch der Industrie im Oktober 2022 überraschend jeweils unter die 50 Punkte Marke gefallen. Ein PMI unter 50 gibt an, dass die Wirtschaftsleistung im entsprechenden Sektor im Vormonatsvergleich geschrumpft ist. Rückläufige Im- und Exportzahlen unter anderem bei Ölprodukten, entspannen derweil weiterhin die globale Angebotssituation, da mehr für die restlichen Länder der Welt übrigbleibt. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass China seine null Covid Strategie mindestens bis 2024 fortführt.

In der D-A-CH-Region starten wir vorerst mit sinkenden Heizölpreisen in den Tag. Mit einem Rückgang von durchschnittlich 0,05 Cent pro Liter bleibt die Veränderung in Österreich nahezu irrelevant. In Deutschland macht sich die Anpassung nach unten mit im Schnitt 0,35 Cent pro Liter Heizöl schon eher bemerkbar. Am meisten profitieren aktuell die Schweizer mit einem Rückgang von durchschnittlich 2,65 Rappen pro Liter Heizöl.

Die Anzahl der Bestellungen war am vergangenen Wochenende aufgrund des heutigen und morgigen Feiertages in der Mehrzahl der deutschen Bundesländer sehr gering. Die meisten Heizölinteressenten in den dortigen Bundesländern nutzen das verlängerte Wochenende und die hohen Temperaturen, um sich zu erholen. Sollten die Preise zur Mittagszeit weiter sinken, werden wir wahrscheinlich wieder einen Anstieg der Bestellungen sehen. Aktuell sieht es allerdings nach einer Seitwärtsbewegung aus. -fr-

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