Heizölpreis – Nach Angebotsschock überwiegen wieder Nachfragesorgen

13.10.22 • 09:13 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz steigen relativ neutral in den neuen Handelstag. Einzig in Deutschland können Heizölinteressenten aktuell ein Minus von durchschnittlich 0,75 Cent pro Liter einplanen. Am durch Polen verlaufenden nördlichen Arm der Druschba-Pipeline, welcher unter anderem die deutsche Raffinerie in Schwedt versorgt, ist ein Leck aufgetreten. Es wird im Zuge dessen befürchtet, dass die bis zu 1,0 Mio. B/T Rohöl aus Russland nun nicht mehr geliefert werden können. Frankreich und Deutschland erweitern ihre Energiekooperation. Im Gegenzug für mehr Stromlieferungen nach Frankreich, floss nun erstmals Gas direkt aus Frankreich nach Deutschland, über eine neue Pipelineanbindung.

Im gestrigen Tagesverlauf gaben die Rohölpreise für WTI und Brent weiter nach, konnten allerdings heute früh wieder minimale Gewinne machen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 87,26 Dollar, einem Plus von 0,18 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 92,58 Dollar gehandelt, ein Plus von 0,18 Prozent. Der Euro wird aktuell niedriger gehandelt als gestern Vormittag, startet allerdings auf dem Niveau des gestrigen Tagesschlusses in den Handel. Ein Euro wird aktuell mit 0,9705 Dollar gehandelt. Im Vergleich zum Handelsschluss vom Dienstag musste der ICE Gasoil Terminkontrakt deutliche Verlust hinnehmen, konnte den gestrigen Handel allerdings noch mit einem Plus von 4,98 Prozent bei 1.102,25 Dollar beenden. Tendenziell besteht damit etwas Abwärtspotential bei den Heizölpreisen. Aufgrund der positiven Vorzeichen bei der Entwicklung der Rohölsorten und ICE Gasoil, könnte sich der Markt allerdings entscheiden die niedrigen Werte als irrelevant und die Richtung als ausschlaggebend für die Heizölpreisbildung anzusehen.

Schlechte Nachrichten für die Rohölpreise kommen aus Polen. An dem nördlichen Arm der Druschba-Pipeline, welcher Polen und Deutschland mit bis zu einer Million Barrel Öl pro Tag versorgt, ist ein Leck nahe einer polnischen Stadt aufgetreten. Unter anderem die deutsche Raffinerie Schwedt, welche inzwischen vom deutschen Staat verwaltet wird, wird über die Pipeline versorgt. Sowohl Deutschland als auch Polen führen einen wirtschaftlichen Konflikt mit Russland, so dass das neue Leck, dessen Ursache noch ungeklärt ist, ebenfalls besorgt als möglicher Sabotagefall betrachtet wird. Im Zuge der Übernahme der Raffinerie durch den deutschen Staat ging man bereits davon aus, dass die russischen Öllieferungen ausfallen würden. Zeitlich passt das Leck allerdings nicht und auch wie dauerhaft die Beeinträchtigung durch den Schaden ist, ist noch unklar. Für die Ölpreise im Osten Deutschland wird diese Entwicklung allerdings im Minimum zu Risikoaufschlägen führen.

Gute Nachrichten, welche sich indirekt positiv auf die Heizölpreise auswirken, kommen aus Frankreich. Deutschland und Frankreich haben sich gegenseitige Unterstützung in der aktuellen Energiekrise zugesagt. Über eine Pipelineanbindung können nun bis zu 100 GWh pro Tag an Gas nach Deutschland transportiert werden. Dies repräsentiert weniger als zwei Prozent des deutschen Bedarfs, die deutsche Regierung sucht allerdings verzweifelt nach Alternativen zu russischem Gas und ist deshalb an jeder noch so kleinen Lösung stark interessiert. Im Gegenzug hat Deutschland Frankreich mehr Stromlieferungen zugesagt. Frankreich, historisch ein Energieexporteur, leidet aktuell an seinen veralteten Atommeilern, welche zu einem Großenteil aktuell nicht produzieren. Die Gaspreise ziehen die Heizölpreise mit nach oben, da Öl teils als Ersatz für Gas genutzt werden kann und damit auch das Angebot an Heizöl verknappt. Die neuen Liefermengen bringen zumindest eine geringe Entspannung und damit mögliche Preisnachlässe.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise ungefähr auf dem Niveau des Vortageshandelsschlusses in den neuen Tag. Während die Preise in Österreich nahezu stabil blieben, sanken sie in der Schweiz um im Schnitt minimale 0,05 Rappen. Einzig in Deutschland gibt es einen starken Nachlass von durchschnittlich 0,75 Cent pro Liter Heizöl.

Nachdem die Heizölpreise gestern kurzzeitig wieder anstiegen, griffen erneut mehr Heizölnutzer zu und füllten ihre Tanks auf. Im Vortagesvergleich wurden mehr als fünf Prozent mehr Bestellungen als am Vortag ausgelöst. Da die Preise heute früh vor allem in Deutschland gesunken sind, ist es zu erwarten, dass mehr Nutzer zugreifen. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist. Mit meX beobachten Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks bequem auf dem Smartphone und erhalten fortlaufend eine aktuelle Reichweitenprognose. HeizOel24 13.10.2022

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
92,27 €
Veränderung
-0,44 %
zum Vortag
92,27 €
/100l
Prognose
-0,38 %
zu morgen
Ø DE €/100l bei 3.000l | 06.03.2025, 09:20
$/Barrel +0,25%
Gasöl 668,00
$/Tonne +0,23%
Euro/Dollar 1,0797
$ +0,06%
US-Rohöl 66,56
$/Barrel +0,26%
Börsendaten
Donnerstag
13.10.2022
09:13 Uhr
Schluss Vortag
12.10.2022
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
92,56 $
pro Barrel
92,40 $
pro Barrel
+0,17%
Gasöl
1.093,50 $
pro Tonne
1.192,00 $
pro Tonne
-8,26%
Euro/Dollar
0,9693 $
0,9704 $
-0,11%
(konstant)
USD/CHF
0,9992 CHF
0,9973 CHF
+0,19%
(konstant)
Heizölpreis
Donnerstag
13.10.2022
09:13 Uhr
Schluss Vortag
12.10.2022
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
161,42 €
162,20 €
-0,48%
Österreich
173,25 €
173,25 €
0,00%
Schweiz
164,37 CHF
164,26 CHF
+0,07%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl konstant
Heizöl steigend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Heizölpreis auf Dreimonatstief!
05.03.25 • 09:48 Uhr • Fabian Radant
Nach den gestrigen Heizölpreisrückgängen von bis zu 1,85 Cent bzw. Rappen pro Liter, können sich Heizölkunden über weitere Rückgänge von im Schnitt 0,15 Cent freuen. Die gestern eingeführten Strafzölle gegen mehrere wichtigen Handelspartner der USA wirken sich positiv auf den Euro aus und vergünstigen damit die Importe der in Dollar gehandelten Ölprodukte. Eine stärker als erwartete Ölproduktion der Weiterlesen
Ölpreise sinken dank OPEC+
04.03.25 • 09:02 Uhr • Fabian Radant
Die Ankündigung der OPEC+, tatsächlich mit dem im April geplanten Beginn der Rücknahme der Förderquotenkürzungen zu beginnen, sorgt für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Zusätzlicher Abwärtsdruck entsteht durch die Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Exporte und die Einführung von Strafzöllen auf kanadische und mexikanische Importe in die USA.Der Euro stagniert weiterhin bei 1,04 Dollar, während die Ölpreise Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
030 7017120
Newsarchiv