Heizöl mit massiven Preisnachlässen

12.10.22 • 10:32 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Nachdem die Heizölpreise in der Schweiz und Deutschland im gestrigen Tagesverlauf massiv gefallen sind, stoppt dieser Trend heute früh mit leichten Aufpreisen von 0,05 Rappen pro Liter in der Schweiz und 0,3 Cent pro Liter in Deutschland. In Österreich setzt der Abwärtstrend erst verspätet am heutigen Vormittag ein. In China ist in Folge der vergangenen Feiertagswoche die Zahl der Coronafälle wieder gestiegen und die Regierung reagiert mit entsprechenden Eindämmungsmaßnahmen. Experten gehen davon aus, dass dies den bereits eingeschränkten Bedarf an Rohöl in China weiter senkt und damit das globale Angebot entlastet. Der gewählte aber noch nicht amtierende Premierminister des Iraks Mohammed al-Sudani will die OPEC+ bitten ihre Entscheidung der Förderquotenkürzungen für den Irak zu überdenken.

Die Rohölpreise für WTI und Brent sind im Vergleich zu gestern Vormittag erneut gefallen, konnten zum heutigen Handelsstart allerdings einen Teil der Verluste wieder ausgleichen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 89,18 Dollar, einem Plus von 0,61, gehandelt und startet damit dennoch unterhalb der psychologisch wichtigen 90 Dollar pro Fass Marke in den neuen Handelstag. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 94,32 Dollar, einem Plus von 0,55 Prozent, gehandelt und ist damit ebenfalls unter eine psychologisch wichtige Marke, in diesem Fall 95 Dollar pro Fass, gefallen. Der Euro konnte dagegen an Wert gegenüber dem Dollar im Vortagesvergleich gewinnen und die psychologisch wichtige 0,97 Dollar Marke knacken. Ein Euro wird aktuell mit 0,9725 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,2 Prozent. Der ICE Gasoil Terminkontrakt musste dagegen wie die Rohölsorten Gewinne abgeben und ist unter die psychologisch wichtige 1.200 Dollar Marke gefallen. Den gestrigen Handelstag beendete ICE Gasoil mit 1.192,00 Dollar, einem Minus von 6,98 Prozent. Damit werden zum einen die Importe von Rohöl in die EU günstiger und zum anderen besteht deutliches Abwärtspotential für Ölprodukte, wie Heizöl, sowohl bei Importen als auch bei heimisch produzierten Produkten.

Schlechte Nachrichten, die sich allerdings positiv auf die Heizölpreise auswirken, kommen aus China. Im Reich der Mitte war die vergangene Woche eine Feiertagswoche mit traditionell vielen Reisen. Seitdem erhöhen sich besonders in den ländlichen Gebieten die Fallzahlen, aber auch in den Millionen Metropolen wie Shanghai seit mehreren Tagen im zweistelligen Bereich. Für uns im Westen wären 28 Fälle bei am Beispiel von Shanghai 25 Mio. vernachlässigbar. China fährt dagegen eine Null Covid Politik und hat in mehreren Millionenstädten und anderen Gebieten die Eindämmungsmaßnahmen wie Lockdowns und Massentestungen verstärkt. Insgesamt sollen aktuell rund 197 Mio. Menschen in 36 chinesischen Städten von den Eindämmungsmaßnahmen betroffen sein. Experten gehen davon aus, dass es in der Vorwoche rund 180 Mio. betroffene Chinesen waren. Damit wird die Nachfrage nach Öl beim größten Rohölimporteur der Welt wahrscheinlich weiter sinken. Damit wird theoretisch weniger Angebot auf dem Weltmarkt benötigt und zumindest ein Teil der tatsächlichen Produktionskürzungen der OPEC+, welche aus der Förderquotensenkung resultieren, ausgeglichen.

Mittelfristig potentiell positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus dem Irak. Der Premierministerkandidat Mohammed al-Sudanni gab an, dass sich der Irak die mit den für November durch die OPEC+ vereinbarten Förderquotenkürzungen nicht leisten könne. Laut dem Beschluss würde die aktuelle Quote von 4,65 Mio. B/T um 220.000 B/T auf 4,43 Mio. B/T gekürzt werden. Al-Sudani geht allerdings davon aus, dass die aus den Kürzungen resultierenden höheren Preise nicht die Verluste aus den entgangenen Verkäufen decken würden. Das Land braucht diese Einnahmen laut ihm allerdings aktuell dringend für den Wiederaufbau, nachdem das Land lang mit dem Islamischen Staat und anderen Milizen kämpfen musste. Auf der anderen Seite bleibt offen, wie hoch die reale Kürzung aufgrund des OPEC+ Beschlusses ausfallen würde. Der Irak hatte die aktuell gültige Quote z. B. um 120.000 B/T im August verfehlt und nur durchschnittlich 4,53 Mio. B/T gefördert, basierend auf dem OPEC-Monatsbericht aus dem September 2022. Al-Sudani und sein Bündnis haben im Oktober 2021 die Wahlen gewonnen, konnten aufgrund von Aufständen der Anhänger seines damaligen Konkurrenten noch keine neue Regierung bilden. Den Beschluss der OPEC hat deshalb der noch im Amt befindliche vorherige Premierminister Mustafa al-Khadhimi mitgetragen. Al-Sudani will nach seiner Regierungsbildung die OPEC+ um eine Anpassung der Quoten nach oben bitten.

Nachdem es im gestrigen Tagesverlauf zu massiven Preisnachlässen im Vortagesvergleich kam, befinden sich die Heizölpreise in der D-A-CH-Region wieder auf leichtem Aufwärtstrend. Einzige Ausnahme bildet Österreich. Hier gab es gestern keinen Preissturz, dafür können sich Heizölinteressenten heute Vormittag übe einen durchschnittlichen Nachlass von 0,9 Cent pro Liter Heizöl freuen. In der Schweiz verharren die Heizölpreise im Vortagesvergleich mit einem Plus von 0,05 Rappen ungefähr auf der Stelle. Auf der anderen Seite sanken die Preise gestern noch um durchschnittlich 11,65 Rappen pro Liter Heizöl. In Deutschland kam es heute bereits wieder zu einer Aufwärtskorrektur von durchschnittlich 0,3 Cent pro Liter Heizöl, aber auch hier sanken die preise gestern im Vergleich zum Vortag um durchschnittlich 7,9 Cent pro Liter.

Im Angesicht der drastisch gesunkenen Preise, wurden gestern ca. 40 Prozent mehr Bestellungen ausgelöst als am Vortag. Die Preise sind zwar weiterhin deutlich teurer als noch am Montag der vergangenen Woche, allerdings ist aktuell nicht davon auszugehen, dass dieses Niveau kurzfristig wieder erreicht wird. Damit sind die aktuellen Preise sehr attraktiv und werden entsprechend von den Heizölkäufern genutzt. Im Schnitt sind die Tanks in der D-A-CH-Region zu 56,5 Prozent gefüllt und die Anzahl der Tanks mit einem Füllstand von zehn Prozent oder weniger sind um ein Prozent gesunken und auch in den anderen Kategorien unter dreißig Prozent gab es Rückgänge. Dafür sind die Kategorie 40 bis 50 Prozent Füllstand bzw. die Kategorie 90 bis 100 Prozent Füllstand jeweils um einen Prozentpunkt angestiegen. Das heißt, dass das Interesse an einer vollständigen Betankung trotz der hohen Preise steigt, da die Heizölnutzer inzwischen mehr und mehr davon ausgehen, dass die Preise weiter steigen und sie auch in den kommenden Sommermonaten keinen besseren Preis bekommen werden. Gleichzeitig gibt es ebenso viele Nutzer, die diese Hoffnung weiterhin hegen. -fr-

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