Heizölpreise halten am Vormittag den Atem an

11.10.22 • 11:15 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise blieben größtenteils stabil in Österreich und der Schweiz. In Deutschland gaben sie dagegen mit durchschnittlich 0,9 Cent pro Liter nach. Bei den andauernden Streiks in Frankreich wird die französische Regierung langsam nervös und könnte möglicherweise eingreifen und die Streiks beenden. In den USA sind viele Regierungsangehörige sehr verärgert über Saudi-Arabiens Beteiligung an den Förderquotenkürzungen der OPEC+ und der damit zumindest indirekten Finanzierung von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine.

Die Rohölpreise für WTI und Brent sind im Vortagesvergleich im Wert gesunken. Im Vergleich zum Vortagesschluss sind die Verluste gering, im Vergleich zum Handelsauftakt am gestrigen Montag sind sie allerdings signifikant. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 90,75 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,08 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 95,88 Dollar, einem Minus von 0,2 Prozent, gehandelt. Allerdings ist auch der Euro im Vergleich zum Dollar eingebrochen und hat die psychologisch wichtige 0,97 Dollar Marke unterschritten. Ein Euro wird aktuell mit 0,9680 Dollar, einem Minus von 0,26 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt entwickelt sich dagegen weiterhin aufwärts und beendete den gestrigen Handel mit 1.281,50 Dollar, einem Plus von 1,89 Prozent. Damit ergibt sich tendenziell Aufwärtspotential für die heutigen Heizölpreise.

In Frankreich dauern die Streiks an den Raffinerien von TotalEnergies und Exxon Mobil an. Weiterhin sind ca. 60 Prozent der gesamten Raffineriekapazität des Landes bestreikt und selbst ein kurzfristiges Ende der Streiks würde die Situation nicht signifikant entspannen, da umfassende Wartungsarbeiten anstehen. Dennoch wächst nicht nur der Druck auf die bestreikten Unternehmen sich mit den Arbeitnehmern zu einigen. Auch die französische Regierung gerät zunehmend unter Druck. Die Streiks sorgen für steigende Preise z. B. bei Benzin und Heizöl, da die ausgefallene Eigenproduktion durch teure Importe ersetzt werden muss. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire ruft nach einer Einigung innerhalb der nächsten Stunden und plädiert dafür, dass die Franzosen nicht der Kollateralschaden der Streiks werden dürfen. Der Regierungssprecher Olivier Veran gibt derweil an, dass die französische Regierung die rechtliche Möglichkeit habe die Streiks zu beenden. Ob dabei ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss entstehen würde, bleibt fraglich. Die französische Regierung plant voraussichtlich die TotalEnergies darum zu bitten, dass diese ihren freiwilligen Tankrabatt von 20 Cent pro Liter Benzin fortzuführen, womit ein möglicher Interessenkonflikt entstehen könnte.

Aus den USA kommen weitere Neuigkeiten, welche den Ölpreis positiv oder negativ beeinflussen könnten. Nachdem der amtierende US-amerikanische Präsident Joe Bidden in den letzten Monaten regelmäßig Lobbyarbeit bei den OPEC-Mitglieder und allen voran Saudi-Arabien betrieben hat, um für eine Erhöhung der Ölproduktion zum Zwecke sinkender Preise zu werben, haben die USA die Ankündigung der OPEC+, die Förderquoten um 2,0 Mio. B/T zu senken denkbar schlecht aufgenommen. Robert Menendez, der Vorsitzende des US-amerikanischen Ausschusses für Außenpolitik, fordert nun Sanktionen gegen Saudi-Arabien. Er unterstellt dem Land, dass dieses durch seine Entscheidung den Krieg Russlands gegen die Ukraine mitfinanziert. Russland schafft es aktuell nicht seine Förderquoten im OPEC+ Bündnis auszunutzen und die Absenkung der Förderquoten wird im Realen unter anderem von Saudi-Arabien getragen. Als Resultat sinkt die verfügbare Menge auf dem Weltmarkt und das vorhandene Öl wird bei gleichbleibendem Bedarf teurer. Laut Mendez ist man entweder für oder gegen Russlands Angriffskrieg und alle Handlungen werden seitens der USA entsprechend bewertet. Ob sich dies tatsächlich in Sanktionen niederschlägt oder es sich nur um verbales Säbelrasseln handelt, ist dabei noch offen. Der Vorsitzende des Außenpolitikausschusses gibt an, dass er keine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien genehmigen wird, wenn das Land seine Position, im Bezug auf die Ukraine, nicht überdenkt. Unter anderem wurde von US-amerikanischen Kongressabgeordneten gefordert US-amerikanische Einheiten und Raketenabwehrsysteme aus Saudi-Arabien abzuziehen. Da die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der beiden Länder eng verflochten sind, bleibt allerdings abzuwarten, ob es nennenswerte Konsequenzen für Saudi-Arabien geben wird und ob diese dann nicht ebenfalls mit einschneidenden und ggf. Europa betreffenden Maßnahmen reagieren.

In der D-A-CH-Region sehen wir heute früh, trotz der im Einkauf teureren Preise für z. B. Heizöl, größtenteils ein Beibehalten der Heizölpreise. In der Schweiz sind die Preise im Schnitt um 0,05 Rappen pro Liter gestiegen, in Österreich halten sie sich auf dem Niveau des Vortages und in Deutschland sind sie sogar um im Schnitt 0,9 Cent pro Liter Heizöl gesunken.

Das Bestellvolumen des gestrigen Montages lag im Vergleich zu Montag der Vorwoche bei ca. einem Drittel der Bestellungen. Die stark gestiegenen Preise und teils bereits sehr langen Lieferzeiten bremsen hier die Nachfrage deutlich aus.

HeizOel24-Tipp: Sie können aufgrund Ihrer Arbeitszeiten nur nachmittags beliefert werden oder benötigen sofort Heizöl? Über den HeizOel24 Heizölrechner können Sie bei der Bestellung bestimmte Zeitfenster oder Expresslieferungen auswählen, passend für Ihren Bedarf! HeizOel24 11.10.2022

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