OPEC+ Meeting treibt Heizölpreise aufwärts

06.10.22 • 12:03 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, der Schweiz und Österreich sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich stark gestiegen. Mit einem Plus von durchschnittlich 2,25 Cent pro Liter in Deutschland am meisten. Die OPEC+ haben eine Kürzung der Förderquoten um 2,0 Mio. B/T beschlossen. Aktuell wird von einer daraus resultierenden effektiven Kürzung von ca. 1,0 Mio. B/T ausgegangen. Laut der Betreiberfirma OMV soll die österreichische Raffinerie in Schwechat bis Mitte des aktuellen Monats den Betrieb wieder aufnehmen.

Die Rohölpreise sind im Zuge des gestrigen OPEC+ Meetings deutlich in die Höhe geschossen, allerdings starten sie im Vortagesvergleich leicht unter den Werten des Handelsschlusses. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI wird aktuell mit 87,81 Dollar, einem Minus von 0,28 Prozent, gehandelt. Ein Fass der der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 93,48 Dollar, einem Minus von 0,33 Prozent, gehandelt. Der Euro musste im Vergleich zum gestrigen Vormittag Verluste hinnehmen und fiel zum gestrigen Handelsschluss sogar unter die psychologisch wichtige 0,99 Dollar Marke gerutscht, konnte diese zum heutigen Handelsstart allerdings wieder überwinden. Aktuell wird ein Euro mit 0,9914 Dollar, einem Plus von 0,31 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt konnte den gestrigen Handel im Vergleich zum Vortag erneut mit einem massiven Plus von 7,16 Prozent bzw. 1.182,25 Dollar beenden. Insgesamt ergibt sich damit weiteres Aufwärtspotential bei den Heizölpreisen im heutigen Tagesverlauf.

Im gestrigen Meeting der OPEC+ wurde eine Kürzung der Förderquoten um zwei Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Dies sorgte im ersten Schritt für steigende Ölpreise. Da das Bündnis im August dieses Jahres den eigenen Förderquoten um rund 3,6 Mio. B/T hinterherhinkte, werden die tatsächlichen Kürzungen vom de facto Anführer des Bündnisses Saudi-Arabien auf 1,0 bis 1,1 Mio. B/T geschätzt. Hintergrund ist, dass einige Mitglieder des Bündnisses die selbstgesteckten Ziele erfüllen konnten und andere mehr oder weniger stark hinter den eigenen Zielen zurückblieben. Der Westen wirft der OPEC+ nun vor die ohnehin bereits stark wankende globale Wirtschaft zu behindern. Die durch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine stark gestiegenen Energiepreise sind der Haupttreiber der aktuellen weltweit massiven Inflation. Das daraus resultierende rückläufige Wirtschaftswachstum senkt den Bedarf an Ölprodukten und durch die daraus resultierende sinkende Nachfrage wird das aktuelle Angebotsdefizit langsam wieder ausgeglichen und möglicherweise in einen Angebotsüberschuss geändert. Die damit sinkenden Preise sind für die Ölproduzierenden Länder nicht akzeptabel, weshalb das Bündnis die Kürzungen beschlossen hat.

Positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen wiederum aus Österreich. Seit dem dritten Juni diesen Jahres ist die dortige Raffinerie in Schwechat ausgefallen. Dadurch gab es in Österreich wiederholt ein zu geringes Angebot an Heizöl und Diesel. Teilweise waren Diesel und Heizöl nicht mehr oder nur rationiert zu bekommen. Während einer zur Generalüberholung gehörenden Prüfung, kam es zu Beschädigungen an der Hauptdestillationsanlage. Im Zuge der jüngsten Entwicklungen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 wurde daraufhin spekuliert, dass es sich bei dem Schaden an der Raffinerie um Sabotage handeln könne. Dafür gibt es laut der österreichischen Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst allerdings keinerlei Hinweise. Die Betreiberfirma der Raffinerie OMV geht derweil davon aus, dass der Betrieb innerhalb der ersten Oktoberhälfte diesen Jahres wiederaufgenommen wird. Ein genaues Datum konnte nicht genannt werden, da die Inbetriebnahme in mehreren Stufen über mehrere Tage erfolgt. Damit wird sich die Versorgungslage in der D-A-CH-Region kurzfristig wieder entspannen und zumindest ein kleines Gegengewicht zu den globalen Entwicklungen geschaffen.

Im Angesicht der gestrigen OPEC+ Entscheidung sind die Heizölpreise in der D-A-CH-Region vorerst deutlich gestiegen. Im Vortagesvergleich müssen deutsche Heizölnutzer den höchsten Aufschlag von durchschnittlich 2,25 Cent pro Liter einkalkulieren. Österreich folgt mit einem Aufpreis von durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter und die Schweiz hat mit einem Plus von 0,45 Rappen den geringsten Aufpreis zu verzeichnen. Allerdings sind die Heizölpreise sowohl in der Schweiz als auch in Österreich vom 04.10.22 auf den 05.10.22 deutlich stärker angestiegen. Im Schnitt lag der Aufpreis in der Schweiz hier bei 7,1 Rappen pro Liter und in Österreich bei 2,2 Cent.

Im Angesicht der massiv steigenden Preise, stieg gestern im Vergleich zum Vortag die Anzahl der Bestellungen mit ca. 15 Prozent stark an. Da es kurzfristig keine definitiven positiven Faktoren gibt, werden die Heizölpreise in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter steigen. Hoffnungsschimmer gibt es dennoch. Gering und noch sehr ungewiss würde sich eine Beendigung der Streiks in den französischen Raffinerien auswirken. Hier werden ca. 60 Prozent der Raffineriekapazitäten des Landes bestreikt und die Mengen müssen teurer importiert werden. Dies verknappt das Angebot auch hierzulande und treibt damit die Preise. Eine Einigung würde diese Kapazitäten dem Markt wieder zur Verfügung stellen, allerdings stehen die regelmäßigen Wartungsarbeiten an, so dass der Einfluss nicht zu groß wäre. Die potentielle Wiederinbetriebnahme der Raffinerie im österreichischen Schwechat sieht dagegen wahrscheinlicher aus und würde trotz der im Vergleich zu Frankreich geringeren Produktionsmenge für mehr Entspannung am Markt sorgen. -fr-

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