
Heizölnotierungen geben nach - Ist die Preisspitze durch?
01.09.22 • 11:52 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus
Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz folgen der schwachen Börsentendenz der letzten Tage und sind bis zu zwei Cent bzw. Rappen je Liter schwächer in den September gestartet. Die regionalen Unterschiede in Bezug auf Preisentwicklung und -niveau bleiben allerdings hoch. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt entsprechend der Jahreszeit groß und steuert auf ihren saisonalen Höhepunkt zu. Gleicheztig zeigt der heimische Heizölmarkt vorsichtige Anzeichen der Entspannung - eine Ausnahme im Energiesektor.
An den internationalen Ölbörsen in New York und London bleiben Konjunktursorgen das bestimmende Thema. Die anhaltend hohe Inflation und die restriktive Coronapolitik Chinas trüben die Stimmung. Die US-Ölbestände entfalteten gestern einen geringen Einfluss auf die Preisbildung. Insbesondere bei Rohöl haben sich die Lagerbestände bereits seit Anfang 2022 stabilisiert und die kontinuierlichen Abbauten aus dem letzten Jahr sind kein Thema mehr. Passend dazu gestaltet sich die neueste Markteinschätzung der OPEC, die den Ölmarkt Ende 2022 und 2023 überversorgt sieht. Dies erhöht zunächst den Druck auf den Ölpreis, könnte aber problematisch werden, wenn die 23 Mitgliedsstaaten auf der anstehenden Sitzung am 5. September über Förderkürzungen beraten.
Die beiden Rohölsorten Brent und WTI können ihren kurzfristigen Aufwärtstrend aus dem August nicht bestätigen und verfallen wieder in den seit Juni vorherrschenden mittelfristigen Abwärtstrend. Beim Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) ist das Chartbild weniger eindeutig doch auch hier geht es tendenziell nach unten. Der Auch der Euro konnte gestern zulegen. Ölimporte werden dadurch tendenziell billiger. Er profitiert von Spekulationen über einen satten Zinsschritt von 0,75 Basispunkten der EZB als Reaktion auf die anhalten hohe Inflation und klettert sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Schweizer Franken.
Im Kontrast zur Ölpreisentwicklung am Weltmarkt steht weiterhin das Geschehen auf dem Heizölmarkt in der DACH-Region. Angefangen von ungünstigen Sonderfaktoren, wie Niedrigwasser auf vielen Flüssen und dem Raffinerieproblem im österreichischen Schwechat bis hin zum übergeordneten Thema der politischen Lossagung von russischem Öl und Gas gibt es zahlreiche Preistreiber. Zur anhaltend schwierigen Situation auf der Angebotsseite kommt nun der saisonale Höhepunkt der Heizölnachfrage. Die ersten kühlen Nächte lenken die Aufmerksamkeit auf die nahende Heizperiode und rufen in großer Zahl Verbraucher auf den Plan, die das Thema Brennstoffbeschaffung bisher verdrängt hatten. Aufgrund des hohen Preisniveaus geht auch die Zahl der Ratenkäufe mit monatlicher Zahlweise steil nach oben.
Nichtsdestotrotz keimt beim Heizöl Hoffnung auf und es sieht so aus, als sei die Preisspitze, die sich Ende August ausgebildet hat, vorerst durch. Während die haussierenden Großhandelspreise für Strom weiter Schlagzeilen machen und am Gasmarkt atemberaubend hohe Endkundenangebote mit über 40 Cent je kWh (entspricht umgerechnet ca. vier Euro je Liter Heizöl!) für Neuverträge die Runde machen, deutet beim Heizöl einiges auf eine Normalisierung hin. Zu den nachgebenden Weltmarktpreisen verbessert sich die Waren- und Logistikverfügbarkeit. Die Zahl der Haushalte, die sich bereits bevorraten hat, steigt täglich an. In Deutschland lief zum Monatswechsel zudem der dreimonatige Tankrabatt aus, der kurzfristig für zusätzliche Nachfrageverschiebungen sorgte. Mineralölunternehmen können ihren Fokus nun voll auf die Heizölauslieferung legen.
Verbraucher mit Heizölbedarf für den kommenden Winter sollten die Preisentwicklung weiterhin engmaschig beobachten und schauen, wie weit der eingeleitete Abschwung trägt. Wer auf niedrige Preise spekuliert sollte keine Wunder erwarten und die Lieferfristen beachten. Durch das hohe Bestellaufkommen der letzten Wochen sind die Wartezeiten weiterhin lang. - ok -
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Börsendaten | Donnerstag 01.09.2022 11:52 Uhr | Schluss Vortag 31.08.2022 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 94,06
$
pro Barrel | 96,49
$
pro Barrel | -2,52% |
Gasöl | 1.040,00
$
pro Tonne | 1.083,75
$
pro Tonne | -4,04% |
Euro/Dollar | 1,0029
$
| 1,0051
$
| -0,22% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,9767
CHF
| 0,9777
CHF
| -0,10% (konstant) |
Heizölpreis | Donnerstag 01.09.2022 11:52 Uhr | Schluss Vortag 31.08.2022 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 166,71 € | 169,08 € | -1,40% |
Österreich | 160,03 € | 159,75 € | +0,18% |
Schweiz | 159,05 CHF | 161,47 CHF | -1,50% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | leicht fallend | ||
Heizöl | leicht fallend | ||
alle Angaben ohne Gewähr |