Heizölpreise warten auf Richtungsimpuls

27.07.22 • 11:32 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Österreich verharren die Heizölpreise auf dem Niveau des Vortages, während sind in der Schweiz und Deutschland leicht gesunken sind. Die Nachlässe wiegen die starken Steigerungen des Vortages allerdings nicht auf. Am meisten profitieren Käufer in Deutschland, wo die Heizölpreise pro Liter um durchschnittlich 0,25 Cent gesunken sind. Die USA haben angekündigt weitere 20 Mio. Barrel Rohöl aus ihren strategischen Reserven freizugeben. Der Bericht des API wirkt durchweg preistreibend und zeigt einen höheren Benzin Bedarf bei gesteigerter Raffinerieauslastung. In der chinesischen Stadt Shenzhen steigen die Coronafallzahlen an und der Markt befürchtet einen weiteren Lockdown im Reich der Mitte, welcher die Ölnachfrage des Landes weiter senken würde.

Im Vergleich zu gestern Vormittag mussten sowohl die Rohölsorten WTI und Brent als auch der Euro starke Verluste hinnehmen. Alle drei starten allerdings im Vergleich zum Schluss des Vortages fester in den Handel. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 95,85 Dollar pro Fass gehandelt, einem Plus von 0,36 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 105,07 Dollar pro Fass, einem Plus von 0,35 Prozent, gehandelt. Der Euro sank gestern deutlich unter die psychologisch wichtige 1,02 Dollar Marke und wird aktuell mit 1,0141 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,23 Prozent.

Die USA kündigten an erneut 20 Mio. Barrel Rohöl aus ihren strategischen Reserven verkaufen zu wollen, um die Angebotssituation zu entspannen. Diese werden zusätzlich zu den bereits freigegebenen 180 Mio. Barrel auf den Markt gebracht. Dies soll bis September 2022 geschehen. Damit verbleiben noch 175,5 Mio. Barrel in den strategischen Reserven der USA. Von den bisher freigegebenen Mengen wurden bereits 125 Mio. Barrel verkauft und 70 Mio. Barrel ausgeliefert. Weiterhin ab Herbst 2022 wollen sich die USA Angebote einholen, um die ersten 60 Mio. Barrel wieder aufzufüllen. Damit dies nicht mit dem Bedarf der Wirtschaft konkurriert, sollen die tatsächlichen Käufe bzw. Lieferungen ab 2023 erfolgen. Tendenziell wirkt die erneute Freigabe damit preissenkend.

Dem gegenüber steht ein preistreibender Bericht des US American Petroleum Institute (API). Laut diesem kam es in sämtlichen Kategorien zu stärkeren Abbauten als vom Markt erwartet. Dieser erwartete bei den Rohölbeständen einen Abbau von 0,7 Mio. Barrel. Laut API betragen die Abbauten wiederum 4,0 Mio. Barrel. Einziger Lichtblick sind laut API Aufbauten von 1,1 Mio. Barrel im Zentrallager in Cushing. Der Markt erwartete auch einen Abbau von 0,1 Mio. Barrel bei den Benzinbeständen, welche laut API um 1,1 Mio. Barrel sanken. In Kombination spricht dies nach mehreren Wochen unterdurchschnittlicher Nachfrage in den USA für einen deutlichen Anstieg dieser und erhöhter Raffinerieauslastung.

Preissenkend sind wiederum Neuigkeiten aus der Stadt Shenzhen in China. In dieser sind hunderte größerer Unternehmen des Landes angesiedelt und es wurden strengere Corona-Eindämmungsmaßnahmen verhängt. Die Zahl der Neuinfektion stieg hier zuletzt wieder an und der Markt befürchtet deshalb einen weiteren Lockdown im Reich der Mitte und damit eine sinkende Ölnachfrage.

In der D-A-CH-Region überwiegen in der heutigen neutralen Ausgangslage am Vormittag vorerst leicht die preissenkenden Faktoren. Diese können die massiven Anstiege des letzten Tages allerdings nicht ausgleichen. In Österreich sind die Preise im Vergleich zum Vortagesschluss stabil geblieben. In der Schweiz können sich Heizölinteressenten über einen Nachlass von durchschnittlich 0,2 Rappen pro Liter freuen. In Deutschland liegt der durchschnittliche Rückgang bei 0,25 Cent pro Liter.

Im Angesicht der gestern rapide gestiegenen Preise startete die Nachfrage zunächst so stark wie am Vortag, ebbte allerdings im Laufe des Abends wieder ab. Insgesamt wurden ca. 10 Prozent weniger Bestellungen getätigt als am Vortag. Da die Nachrichtenlage heute vorerst neutral ist, halten sich aktuell viele Käufer noch zurück und hoffen auf weitere Preisnachlässe. Bisher wurden ca. 20 Prozent weniger Heizöl bestellt als am Vortag. Tendenziell bleibt es allerdings weiterhin unwahrscheinlich, dass es positive deutlich preissenkende Nachrichten geben wird und wir empfehlen daher Heizölkunden sich persönliche Preisober- und -untergrenzen zu definieren zu denen ein (Teil-)Kauf stattfinden soll. Seit Ende Mai kennen die Heizölpreise nur die Aufwärtsrichtung, nur selten unterbrochen von einer kurzen Talfahrt. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 27.07.2022

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