Afrika als neuer Hoffnungsträger für mehr Öl

22.07.22 • 11:12 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Österreich sind die Heizölpreise heute früh im Vortagesvergleich gesunken, während sie in der Schweiz und in Deutschland teils deutlich stiegen. Mit einem Anstieg von durchschnittlich 1,4 Cent trifft es deutsche Heizölinteressenten heute Vormittag am intensivsten. Während die Gaslieferungen über die Nordstream-1-Pipeline seit gestern wieder eingeschränkt funktionieren, scheint Russland nun zu verhindern, dass die fehlende Turbine aus Deutschland geliefert werden kann. Aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind westliche Investoren dabei mögliche neue Öl- und Gasquellen in Afrika zu erschließen.

Die Rohölsorten Brent und WTI starten zum Vortagesschluss mit deutlichen Gewinnen in den Tag, liegen allerdings deutlich unter ihren Starts vom Vortag. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 97,70 Dollar gehandelt, einem Plus von 1,18 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 105,42 Dollar, einem Plus von 1,47 Prozent, gehandelt. Der Euro musste dagegen leider Verluste zum Vortag hinnehmen und startet unterhalb der psychologisch wichtigen 1,02 Dollar Marke in den Tag. Dies ist traurig für Heizölnutzer hierzulande, da Öl in Dollar gehandelt wird und ein schwächerer Euro Importe verteuert, was wiederum letztlich höhere Preise für die Verbraucher bedeutet. Auch die eher unerwartet hohe Anpassung des Leitzinses um 0,5 Prozent durch die Europäische Zentralbank (EZB) konnte den Abwärtstrend der letzten Monate nicht stoppen. Aktuell wird ein Euro mit 1,0198 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,31 Prozent.

Nachdem die Gaslieferungen über die Nordstream-1-Pipline gestern wieder angelaufen sind, halten diese sich vorerst auf dem Niveau vor den Wartungsarbeiten mit einer ca. 40-prozentigen Auslastung. Russland begründet die geringe Auslastung mit einer fehlenden Turbine, welche aufgrund der Sanktionen gegen das Land lange in Kanada verblieben ist. Nach Gesprächen zwischen Kanada und Deutschland ist die Turbine inzwischen seit Anfang dieser Woche in Deutschland. Allerdings verzögert sich die Auslieferung nach Russland nach Angaben aus Deutschland, weil Russland verzögert. Russland wiederum behauptet weiterhin, dass nötige Dokumente fehlen würden. Derweil sanken die aus Deutschland nach Polen exportierten Gasmengen über die Yamal-Europe-Pipeline von gestern durchschnittlich 3.911.000 kWH/h auf aktuell durchschnittlich 2.652.767 kWh/h, so dass mehr Gas in Deutschland verbleibt. Polen hat sich wiederum aus Angst vor einer Situation, in der sich Deutschland nun befindet, weit früher unabhängiger von russischem Gas gemacht und wird unter der Reduktion nicht leiden.

Im Zuge der sanktionsbedingten Einschränkung russischer Gas- und Ölimporte in die EU, sieht sich der Block nach alternativen Quellen um. Besonders ins Interesse zurückgerutscht sind hierbei afrikanische Länder wie Namibia, Uganda und Südafrika. Nach aktuellen Schätzungen hat allein Namibia Kapazitäten dafür täglich 0,5 Mio. Barrel Rohöl zu produzieren. Auch bei den Gasexporten in die EU sehen Experten die Möglichkeit bis zu einem fünftel der russischen Exporte durch Afrika ersetzen zu lassen. Problematisch ist der Ausbau auf dem Kontinent wiederum da weltweit neue Projekte nur gestartet werden, wenn diese sich kurzfristig rentieren. Aufgrund der weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels würden sich Investitionen sonst nicht rechnen. Da allein die Projekte von Shell und TotalEnergies in Namibia mit elf Milliarden Dollar veranschlagt sind, ist das noch zögerliche Verhalten der Investoren verständlich.

In der D-A-CH-Region sind die Preise im Vortagesvergleich gestiegen. Einzig in Österreich können sich Heizölkunden über einen Rückgang von im Schnitt 0,5 Cent pro Liter freuen. In der Schweiz beträgt der durchschnittliche Aufpreis pro Liter Heizöl dagegen 0,5 Rappen und in Deutschland zahlen Heizölinteressenten im Durchschnitt 1,4 Cent mehr pro Liter.

Das Bestellvolumen sank im Vortagesvergleich erneut um ca. fünf Prozent. Im Zuge der Leitzinsanpassung der EZB und Wiederaufnahme der Gaslieferungen über die Nordstream-1-Pipeline sowie tendenziell sinkender Rohölpreise, hofften viele Kunden auf eine Preisumkehr. Aufgrund des Ukrainekrieges und der ohnehin physischen Knappheit von Ölprodukten auf dem Weltmarkt, konnte sich allerdings bisher keine Trendwende durchsetzen. Da auch Gas weiterhin Mangelware in der EU ist, kann man davon ausgehen, dass damit auch die Heizölpreise weiterhin mit nach oben gezogen werden. Hintergrund ist, dass Ölprodukte in einigen Industrien als Ersatz für Gas genutzt werden können. -fr-

HeizOel24-Tipp: Für alle, die bequem und effizient Ihren Füllstand kontrollieren wollen, empfehlen wir meX von HeizOel24. Per App können Sie jederzeit bequem von Ihrem Handy aus überprüfen, wie viel Öl sich noch im Tank befindet. Zusätzlich zeigt Ihnen die HeizOel24-App wie lang Ihr Füllstand noch ausreicht und informiert Sie, sollte Ihr Wunschpreis erreicht sein. HeizOel24 22.07.2022

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
92,27 €
Veränderung
-0,44 %
zum Vortag
92,27 €
/100l
Prognose
-0,48 %
zu morgen
Ø DE €/100l bei 3.000l | 06.03.2025, 09:33
$/Barrel +0,13%
Gasöl 667,50
$/Tonne +0,15%
Euro/Dollar 1,0801
$ +0,09%
US-Rohöl 66,49
$/Barrel +0,15%
Börsendaten
Freitag
22.07.2022
11:12 Uhr
Schluss Vortag
21.07.2022
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
104,01 $
pro Barrel
104,16 $
pro Barrel
-0,14%
Gasöl
1.043,75 $
pro Tonne
1.054,50 $
pro Tonne
-1,02%
Euro/Dollar
1,0158 $
1,0227 $
-0,67%
(etwas schwächer)
USD/CHF
0,967 CHF
0,9665 CHF
+0,05%
(konstant)
Heizölpreis
Freitag
22.07.2022
11:12 Uhr
Schluss Vortag
21.07.2022
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
150,07 €
148,41 €
+1,12%
Österreich
159,69 €
160,24 €
-0,35%
Schweiz
161,29 CHF
159,52 CHF
+1,11%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht steigend
Heizöl leicht steigend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Heizölpreis auf Dreimonatstief!
05.03.25 • 09:48 Uhr • Fabian Radant
Nach den gestrigen Heizölpreisrückgängen von bis zu 1,85 Cent bzw. Rappen pro Liter, können sich Heizölkunden über weitere Rückgänge von im Schnitt 0,15 Cent freuen. Die gestern eingeführten Strafzölle gegen mehrere wichtigen Handelspartner der USA wirken sich positiv auf den Euro aus und vergünstigen damit die Importe der in Dollar gehandelten Ölprodukte. Eine stärker als erwartete Ölproduktion der Weiterlesen
Ölpreise sinken dank OPEC+
04.03.25 • 09:02 Uhr • Fabian Radant
Die Ankündigung der OPEC+, tatsächlich mit dem im April geplanten Beginn der Rücknahme der Förderquotenkürzungen zu beginnen, sorgt für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Zusätzlicher Abwärtsdruck entsteht durch die Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Exporte und die Einführung von Strafzöllen auf kanadische und mexikanische Importe in die USA.Der Euro stagniert weiterhin bei 1,04 Dollar, während die Ölpreise Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
030 7017120
Newsarchiv