
Sinkende Rohölpreise drücken den Heizölpreis
22.06.22 • 10:32 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant
Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind teils sehr stark gefallen. Die Schweiz profitiert mit einem durchschnittlichen Rückgang von 5,05 Rappen pro Liter am meisten, gefolgt von Deutschland mit einem Rückgang pro Liter von durchschnittlich 1,9 Cent. Die Rohölsorten Brent und WTI starten beide unterhalb der wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Tag. Die USA überlegen eine zeitweise Aussetzung der Benzinsteuer einzuführen. Der Chef des US-amerikanischen Konzerns ExxonMobil geht davon aus, dass die aktuelle angespannte Angebotssituation für Ölprodukte noch die nächsten drei bis fünf Jahre halten wird.
Die Rohölsorten Brent und WTI mussten im Vortagesvergleich deutliche Verluste hinnehmen und starten beide unter der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Tag. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 103,47 Dollar, einem Minus von 5,65 Prozent zum Schluss des Vortages gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 108,87 Dollar gehandelt, einem Minus von 5,24 Prozent. Leider hat auch der Euro deutliche Verluste hinnehmen müssen und ist unter die psychologisch wichtige 1,05 Dollar Marke gefallen. Aktuell wird ein Euro mit 1,0474 Dollar, einem Minus von 0,58 Prozent, gehandelt.
Nachdem Vorbild Deutschlands überlegt nun auch die US-amerikanische Regierung die Bürger über das zeitweise Aussetzen der Benzinsteuer zu entlasten. Am heutigen Nachmittag wird der US-amerikanische Präsident Joe Biden voraussichtlich eine Erklärung zu dem Thema abgeben. Die aktuelle Regierung hat ihren Wählern schon seit längerem versprochen die steigenden Benzinpreise in den Griff zu bekommen und trotz enormer Anstrengungen ist ihr dies bisher nicht gelungen. Es stehen dagegen Wahlen in den USA an und der durchschnittliche Benzinpreis pro Galone (3,79 Liter) haben erstmals in der US-amerikanischen Geschichte die fünf Dollar Marke geknackt. Wie auch in Deutschland sprechen sich einige Politiker für den sofortigen und signifikanten Nutzen aus, während andere davon ausgehen, dass es nur Kosten aber keine Erleichterung bringen wird. Nichtsdestotrotz könnte eine solche Maßnahme den Verbrauch in den USA ankurbeln und damit die Knappheit auf dem Weltmarkt weiter anheizen.
Preistreibende Neuigkeiten für die Heizölpreise kommen auch aus der US-amerikanischen Wirtschaft. Der CEO des US-amerikanischen Unternehmens ExxonMobil Darren Woods sieht es als realistisch an, dass die Angebotssituation auf dem Ölmarkt für die nächsten drei bis fünf Jahre angespannt bleiben wird. Hintergrund sind hier seiner Meinung nach unter anderem die seit der Corona-Pandemie ausgebliebenen Investitionen im Ölsektor, speziell bei der Erschließung neuer Förderkapazitäten. Er sprach auf dem Wirtschafsforum in Katar, wo es neben dem Öl auch um Erdgas ging. Da viele Nationen seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine versuchen sich von russischen Energieträgern unabhängig zu machen, ist auch hier das Angebot knapp geworden. Katar ist wiederum einer der weltweit größten Erdgasexporteure und damit Anlaufstelle für viele ehemalige Nutzer russischen Gases. Im Gegensatz zum Öl, sind allerdings z. B. in Katar bereits Projekte zur Produktionssteigerung in Planung und Umsetzung.
In der D-A-CH-Region sehen wir heute Früh, trotz des schwächelnden Euros, deutliche Preisnachlässe beim Heizöl. Am meisten profitieren Kunden in der Schweiz. Hier sanken die Preise pro Liter Heizöl um durchschnittlich 5,05 Rappen. In Deutschland können sich Heizölkäufer über einen Rückgang von durchschnittlich 1,9 Cent pro Liter freuen. Einzig in Österreich setzt sich der flache Verlauf der Preise fort. Hier sparen Heizölinteressenten im Schnitt 0,1 Cent pro Liter.
Das Bestellvolumen lag gestern ca. zehn Prozent unter dem vom Montag. Angesicht der heute Vormittag stark gefallen Preise, wird sich dies sehr wahrscheinlich wieder umkehren. Bereits jetzt wurden im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vortages ca. 15 Prozent mehr Bestellungen getätigt. Ob die Preise zu der üblichen Anpassung in der Mittagszeit weiterhin dem Abwärtstrend folgen, ist ungewiss, weshalb sich die Heizölinteressenten jetzt versuchen, einzudecken, um nicht ggf. in einem Umfeld mit steigenden Preisen kaufen zu müssen. -fr-
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Börsendaten | Mittwoch 22.06.2022 10:32 Uhr | Schluss Vortag 21.06.2022 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 110,09
$
pro Barrel | 114,70
$
pro Barrel | -4,02% |
Gasöl | 1.273,25
$
pro Tonne | 1.298,00
$
pro Tonne | -1,91% |
Euro/Dollar | 1,0509
$
| 1,0534
$
| -0,24% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,9669
CHF
| 0,9657
CHF
| +0,12% (konstant) |
Heizölpreis | Mittwoch 22.06.2022 10:32 Uhr | Schluss Vortag 21.06.2022 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 146,68 € | 149,34 € | -1,78% |
Österreich | 156,83 € | 156,93 € | -0,07% |
Schweiz | 156,04 CHF | 162,25 CHF | -3,83% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | leicht steigend | ||
Heizöl | leicht steigend | ||
alle Angaben ohne Gewähr |