Nach kurzem abflachen steigen die Heizölpreise

03.05.22 • 11:04 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich erneut gestiegen. Spitzenreiter im Aufwärtstrend ist heute Deutschland mit einem durchschnittlichen Anstieg von 4,3 Cent pro Liter. Die EU erwägt inzwischen ein Embargo russischen Öls mit Ausnahmen für einige Mitgliedsstaaten. Die OPEC konnte auch im April 2022 die selbstgesetzten Förderquoten nicht ausschöpfen. Laut Analysten gibt es ein Defizit von 214.000 B/T.

Die Rohölsorten Brent und WTI haben im Vergleich zum Schluss des Vortages etwas an Wert verloren, notieren allerdings aktuell oberhalb der Werte von gestern früh. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 104,47 Dollar, einem Minus von 0,61 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 106,84 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,74 Prozent. Der Euro hat dagegen sowohl im Vergleich zu gestern Früh als auch zum Schluss des Vortages an Wert eingebüßt und droht unter die psychologisch wichtige Marke von 1,05 Dollar zu rutschen. Aktuell wird ein Euro mit 1,0505 Dollar, einem Minus von 0,01 Prozent, gehandelt. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, werden Heizölkäufe durch den schwächeren Euro und die teureren Rohstoffpreise von zwei Seiten im Preis nach oben getrieben.

Nachdem Deutschland zuletzt in Aussicht gestellt hat sich doch an einem unmittelbaren Embargo russischen Öls beteiligen zu können, rutschten entsprechende mögliche EU-Sanktionen wieder in den Fokus des Öl-Marktes. Während ungefähr die Hälfte der russischen Ölexporte in die EU verkauft wird und entsprechendes Kapital für Russland generiert, importiert die EU ca. 26 Prozent ihres Öls aus Russland. Länder, die sich weiterhin gegen ein Ölembargo stellen sind aktuell Ungarn und die Slowakei. Die EU überlegt nun den beiden Staaten von den potentiellen Öl-Sanktionen freizustellen oder ihnen eine sehr lange Übergangsperiode einzuräumen. Ziel ist es damit dennoch ein entsprechendes Sanktionspaket verabschieden zu können. Da trotz des Angriffskrieges Russlands die EU immer noch der größte Kunde des Aggressors ist und damit indirekt den Krieg finanziert, würde ein solches Embargo in der EU sehr wahrscheinlich zu stark steigenden Heizölpreisen führen.

Ebenfalls preistreibend wirkt sich aus, dass die OPEC auch im April 2022 ihre selbstgesteckten Förderquoten nicht voll ausschöpfen konnten. Insgesamt wurden im April 28,58 Mio. B/T von den Mitgliedsstaaten gefördert. Dies sind ca. 40.000 B/T mehr als im März aber ca. 214.000 B/T unter dem selbstgesetzten Limit der OPEC. Besonders eingeschränkt hat die Zahlen die rückläufige Förderung in Nigeria und Libyen, wobei Libyen von den selbstgesetzten Einschränkungen der OPEC ausgenommen ist und dennoch in die gesamte Förderung hingerechnet wird. Im Rahmen des kommenden OPEC+ Meetings zwischen der OPEC und seinen Verbündeten, zu denen auch Russland gehört, geht der Markt davon aus, dass die OPEC wieder eine Anhebung der Förderquoten um 0,4 Mio. B/T beschließen wird. Während es sehr wahrscheinlich noch Potential für höhere Fördermengen in den Vereinigten arabischen Emiraten (VAE) und Saudi-Arabien gibt, sieht es bei den anderen Mitgliedern der OPEC+ eher düster aus. Dies bedeutet, dass die OPEC+ sehr wahrscheinlich weiterhin nichts gegen die Unterversorgung des globalen Marktes mit Öl unternehmen werden und Nachrichten über eine Untererfüllung der eigenen Quoten führt auch immer zu einer gewissen Preissteigerung.

In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise in allen drei Ländern gestiegen. Besonders hart trifft es Deutschland mit einem durchschnittlichen Anstieg pro Liter von 4,3 Cent. Dicht auf ist die Schweiz mit einem Anstieg von im Schnitt 2,65 Rappen pro Liter. Schlusslicht bildet Österreich. Hier ist der Anstieg mit durchschnittlich 0,45 Cent pro Liter Heizöl verhältnismäßig gering.

Das Bestellvolumen war am gestrigen Montag ungefähr drei Mal so hoch wie am Montag der Vorwoche. Hintergrund waren die kurzzeitig gesunkenen Heizölpreise in Deutschland bei bereits ab der Mittagszeit wieder anziehenden Preisen. Die Entwicklung der Preise ist aktuell schwer abzuschätzen, wird sich allerdings vermutlich Stück für Stück weiter nach oben arbeiten. Zwar drückt zum Beispiel die aufgrund von Corona stark einbrechende chinesische Ölnachfrage die Heizölpreise, auf der anderen Seite gibt es viele preistreibende Faktoren. Zum einen das potentielle Kompromiss-Öl-Embargo der EU, zum anderen die Produktionsausfälle in z. B. der USA, Russland und Libyen. -fr-

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