Heizölpreis – Aufwärtstrend konnte sich bisher nicht durchsetzen

02.05.22 • 11:30 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich in der Regel gesunken. Über die höchste Reduktion können sich die Deutschen freuen mit einem durchschnittlichen Minus von 1,1 Cent pro Liter Heizöl. Die Erdgasproduktionskapazitäten der USA stoßen aufgrund fehlender Pipelines langsam an ihre Grenzen. Nachdem einige chinesische Raffineriebetreiber letzte Woche noch von einer Erholung der Öl-Nachfrage in China gerechnet hat, gehen die optimistischsten Marktbeobachter frühstens Mitte Mai von einer Erholung aus.

Die Rohölsorten Brent und WTI haben im Vortagesvergleich beide teils stark an Wert verloren, halten sich allerdings weiterhin bequem oberhalb der psychologisch wichtigen 100 Dollar pro Fass Marke. Ein Barrel der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 103,88 Dollar, einem Minus vom 0,39 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet aktuell 106,35 Dollar, ein Minus von 2,79 Prozent. Der Euro hat im Vergleich zum Dollar wieder leicht an Wert verloren. Ein Euro wird aktuell mit 1,0533 Dollar, einem Minus von 0,15 Prozent, gehandelt.

Langfristig preistreibend für die Heizölpreise könnte sich auswirken, dass das Wachstumstempo der Erdgasproduktion in den USA an Fahrt verliert. Die USA sind der weltweit größte Produzent natürlichen Gases und der zweitgrößte globale Exporteur. Zwar sind die Preise für US-amerikanisches Gas seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges um ca. 50% gestiegen, weil Europa sich nach anderen Quellen umschaut, um seine Abhängigkeit von russischem Gas zu vermindern, aufgrund fehlender Pipelines bahnt sich hier allerdings ein Engpass an. Als Vergleich in den Jahren von 2010 bis 2019 betrug das Wachstum der Gasproduktion durchschnittlich 36 Prozent. Diese Zahl sank in den letzten beiden Jahren auf durchschnittlich vier Prozent. Die vorhandenen Pipelines nähern sich einer hundertprozentigen Auslastung und größere Pipeline-Projekte wurden entweder abgebrochen oder durch beispielsweise Gerichtsverfahren verzögert. Wenn der potentielle Ausfall russischen Gases nicht durch Gas aus anderen Nationen abgefangen werden kann, werden die Firmen denen dies möglich ist, ggf. auf Öl als Alternative zurückgreifen und damit auch die Heizölpreise nach oben drücken.

Preisdrückend wird sich mittelfristig weiterhin das erstarkende Corona-Virus in China auswirken. Aufgrund der null Covid19 Strategie der chinesischen Regierung befinden sich Millionen Menschen in Quarantäne und in verschiedenen Lockdown-Maßnahmen. Dies führt dazu, dass der Bedarf des Landes im gesamten verringert. Auch in China wird der erste Mai gefeiert und läutet für viele Chinesen traditionell die Reise zur Familie ein. Diesen Mai erwarten Analysten, dass diese Besuche und der damit verbundene Verbrauch an Kraftstoffen im Vergleich zum Vorjahr deutlich sinken. Während der Kerosinbedarf im April diesen Jahres um ca. 50 Prozent und im März um ungefähr 40 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken ist, so ist die Nachfrage nach Benzin um durchschnittlich 18 Prozent im April und ca. 9 Prozent im März gefallen. Zwar hatten die chinesischen Raffinerien teils noch letzte Woche damit gerechnet, dass sich die Nachfrage des Landes ab Mai diesen Jahres erholt, allerdings hat sich selbst bei den optimistischsten Marktteilnehmern die Prognose für einen Anstieg auf frühstens Mitte Mai verschoben. Dies wiederum hängt davon ab, ob die null Covid19 Strategie der chinesischen Regierung noch aufgeht oder abgewandelt wird.

In der D-A-CH-Region haben sich die Heizölpreise über das Wochenende größtenteils in einer neutralen Seitwärtsbewegung mit leichten Abwärtstests gehalten. In Deutschland sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 1,1 Cent pro Liter gesunken. In der Schweiz sind es noch ein Minus von Minus 0,16 Cent und in Österreich ein leichtes Plus von im Schnitt 0,05 Cent pro Liter Heizöl. Aufgrund der globalen teils preissteigernden und teils preissenkenden Neuigkeiten wird sich der Heizölpreis wahrscheinlich auf dem seit April bestehenden volatilen Seitwärtstrend halten.

Das Bestellaufkommen war am Wochenende wie gewohnt im Verhältnis zur Woche niedrig. Insgesamt wurde allerdings ungefähr so viel bestellt wie am Wochenende zuvor. Die in Deutschland gesunkenen Preise haben auch gleich zu einem Ansturm auf die Heizölhändler geführt. Wie auch in den letzten Wochen befinden sich täglich zwischen sechs und acht Mal so viele Besucher auf HeizOel24 wie normalerweise üblich zu dieser Jahreszeit. Auch das Bestellvolumen befindet sich heute auf dem zwei bis dreifachem des historisch üblichen Niveaus. -fr-

HeizOel24-Tipp: Zehn praktische Tipps zur Senkung Ihrer Heizkosten finden Sie auf HeizOel24. HeizOel24 02.05.2022

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