Heizölpreis – Aufwärtstrend ist da

29.04.22 • 10:44 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 0,45 Cent bzw. Rappen pro Liter gestiegen. Kälteeinbruch in den USA stoppt Ölproduktion im Bakkan-Fördergebiet. Sinopec, Chinas größter Raffineriebetreiber, geht von einer Nachfrageerholung im Reich der Mitte noch in diesem Quartal aus.

Die Rohölsorten Brent und WTI bauen weiter im Preis auf. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 105,37 Dollar pro Fass, ein Plus von 0,16 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird derweil mit 108,01 Dollar, einem Plus von 0,55 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte sich wiederum deutlich erholen, was das Aufwärtspotential der Heizölpreise heute bisher begrenzen konnte. Ein Euro wird aktuell mit 1,0571 Dollar, einem Plus von 0,67 Prozent, gehandelt.

Preissteigernde Nachrichten für den Heizölpreis kommen aus den USA. Hier ist aufgrund eines Kälteeinbruchs in den Fördergebieten des Schieferölgebietes Bakken die Produkten nach Schätzungen bisher um 800.000 B/T gesunken. Ein herber Schlag, da sich die Produktion der USA mit letzter Woche 11,9 Mio. B/T weiterhin unter dem Vor-Corona-Hoch von 13,1 Mio. B/T befindet. Es wird davon ausgegangen, dass die Förderung am Wochenende wieder aufgenommen werden kann, bei dem aktuellen globalen Angebotsdefizit ist allerdings jeder Tag ein starker Risikofaktor für die Weltwirtschaft.

Potentiell mittelfristig preissteigernde Nachrichten kommen von Chinas größtem Raffineriebetreiber Sinopec. Dieser rechnet mit einer moderaten bis starken Nachfrageerholung im zweiten Quartal 2022. Zwar sind beispielsweise die Lockdowns in Shanghai noch in Effekt, es soll nach knapp einem Monat nun allerdings doch mehr Lockerungen geben. Ob dies so kommt, bleibt abzuwarten, da erst vor kurzem die Maßnahmen verschärft wurden und Corona nun auch in der Hauptstadt Peking wieder präsenter wird. Anfang des Jahres definierte Sinopec die Auslastung seiner Anlagen noch als optimal, wenn diese mit einer Auslastung von 92,6 Prozent betrieben wurden. Aktuell wird eine Auslastung von 85 Prozent angestrebt, da die Nachfrage nach Ölprodukten stark zurück gegangen ist.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise weiterhin. Nur in der Schweiz gab es, nach der mit Abstand höchsten Preissteigerung vor zwei Tagen einen erneuten dazu moderaten Rückgang der Preise. Aktuell zahlen Schweizer Heizölkunden durchschnittlich 1,15 Rappen weniger pro Liter als am Vortag. In Deutschland müssen Interessenten dagegen durchschnittlich 1,7 Cent mehr pro Liter als noch am Vortag zahlen. In Österreich beläuft sich die durchschnittliche Steigerung auf 0,8 Cent pro Liter Heizöl.

Die Nachfrage ist im Zuge der ansteigenden Preise rückläufig. Gestern wurde ca. ein Drittel weniger Heizöl bestellt als noch am Vortag. Das milde Wetter und die steigenden Preise schrecken hier die Käufer ab. -fr-

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