Heizölpreis legt Verschnaufpause ein

22.04.22 • 09:38 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz stiegen die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 0,05 Cent bzw. Rappen pro Liter. Aufgrund extrem Verkäufer orientierter Konditionen hat Indien für die kommenden Monate seine Ölimporte aus Russland massiv zurückgefahren. Die US-amerikanische Finanzministerin warnt vor einem plötzlichen kompletten Embargo Europas von russischem Öl und Gas.

Die Rohölsorten Brent und WTI haben im Vortagesvergleich an Wert verloren, was Potential für heute sinkende Heizölpreise bietet. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI kostet aktuell 102,50 Dollar, ein Minus von 1,50 Prozent. Ein Fass der Nordseerohölsorte Brent wird aktuell mit 106,97 Dollar, einem Minus von 1,71 Prozent, gehandelt. Negativ für den Heizölpreis ist, dass der Euro im Vergleich zum Dollar wieder unter die 1,09 Dollar Marke gefallen ist. Dennoch konnte der Euro im Vergleich zum Vortagesschluss ein leichtes Plus von 0,05 Prozent verzeichnen und wird aktuell mit 1,0843 Dollar gehandelt. Da Öl in Dollar gehandelt wird, kann ein schwächerer Euro sämtliche Abschläge bei den Rohölkosten aufwiegen und ggf. sogar für steigende Preise sorgen.

Nach Beginn des Ukraine-Krieges haben viele Ländern und Firmen weltweit darauf verzichtet russisches Öl zu kaufen. Zuletzt gerat Indien in die Kritik, weil es seine russischen Ölimporte deutlich gesteigert hatte. In den Monaten seit Kriegsbeginn hat das Land fast so viel russisches Öl importiert wie im gesamten vergangenen Jahr. Dies wurde vom Westen, insbesondere den USA hart kritisiert, was die indische Regierung ignorierte. Nun jedoch hat es Russland selbst scheinbar geschafft, Indien dazu zubewegen seine Ölimporte zu reduzieren. Die indischen Raffinerien gaben in der letzten Ausschreibungsrunde des russischen Konzerns Rosneft keine Gebote ab. Hintergrund sei laut den Raffinerien, dass die Bedingungen „sehr eindeutig zu Gunsten der Verkäufer“ gewesen sein. Einerseits sollten sämtliche Lieferungen komplett vorab gezahlt werden und andererseits wurde eine Zahlung in Rubel verlangt. Dies sorgt zwar für Druck auf Russland, weil es einen seiner größten verbliebenen Abnehmer verliert, andererseits erhöht es auch den Druck auf die Weltwirtschaft, da es nun ein weiteres Energiehungriges Land gibt, dass mit dem Rest um die verbliebenen Ressourcen an Öl bietet.

Nachdem die USA in den letzten Wochen intensiv versucht hatten die EU zu einem Einfuhrstopp von russischem Öl und Gas zu drängen, kommen nun zur Vorsicht gemahnende Worte von der US-amerikanischen Finanzministerin Janet Yellen. Auch sie will, dass Europa seine Abhängigkeit von russischen Ressourcen beendet, sieht einen potentiellen sofortigen Schnitt allerdings als Gefahr für die Weltwirtschaft. Einerseits könnte dies die Ölpreise auf durchschnittlich 185 Dollar pro Barrel anziehen lassen und andererseits Russland mehr Geld in die Kasse spülen, da es mehr Dollar pro weiterhin verkauftem Fass verdienen würde. Damit unterstützt sie vor allem Deutschland, Ungarn und Österreich, europäische Mitgliedsstaaten, die ein Embargo bisher verhindert haben, aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von russischem Öl und Gas.

In der D-A-CH-Region ist der Heizölpreis im Vortagesvergleich nahezu stabil geblieben. Würde die Europäische Zentralbank (EZB) den Euro genauso stützen wie die US-amerikanische Notenbank (FED) den Dollar, hätten wir wahrscheinlich Preisrückgänge am heutigen Freitag sehen können. Im Vortagesvergleich zahlen Heizölinteressenten in der Schweiz durchschnittlich den gleichen Preis wie gestern. In Deutschland können sich Käufer derweil über ein minimales Minus von 0,05 Cent pro Liter Heizöl freuen. In Österreich ist es dagegen immerhin ein Rückgang von 0,1 Cent pro Liter Heizöl.

Das Bestellvolumen hat im Vergleich zum Vortag um ca. 15 Prozent zuleget, liegt allerdings unter dem in dieser Woche höchsten Wert vom Dienstag. Der Aufwärtstrend der Heizölpreise der letzten Wochen ist weiterhin ungebrochen, aufgrund des aktuellen Plateaus werden viele Heizölinteressenten allerdings den Preis genau im Auge behalten, um ggf. einen eventuellen Abschlag heute oder über das Wochenende nutzen zu können. Kurzfristig könnte es zu einem solchen kommen, mittelfristig spricht allerdings die globale Lage für weitere Preisanstiege. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Preis? Kein Problem! Sie sagen und welchen und wir informieren Sie per E-Mail bzw. Push-Nachricht, wenn dieser erreicht ist. In Ihrem Info-Center können Sie den Preis-Alarm aktivieren. HeizOel24 22.04.2022

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