Heizölpreise sinken langsam, aber stetig

11.04.22 • 11:37 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 0,4 Cent bzw. Rappen gesunken. Experten befürchten aufgrund der Art wie die strategischen Reserven der USA freigegeben werden mittelfristig ein noch volatileres Verhalten der Ölpreise als bisher. Die Corona-Ausbrüche in China beeinträchtigen die Wirtschaft des Landes und senken den Ölbedarf.

Die Rohölsorten Brent und WTI starten mit leichten Abschlägen in die neue Woche. Die US-amerikanische Sorte WTI bleibt weiterhin deutlich unter der psychologisch wichtigen 100 Dollar pro Barrel Marke und nähert sich bisher mit kleinen Schritten der 90 Dollar Marke. Aktuell wird ein Fass WTI mit 95,45 Dollar, einem Minus von 2,52 Prozent, gehandelt. Die Nordseerohölsorte Brent hält sich derweil noch knapp über der 100 Dollar Marke. Aktuell wird ein Fass mit 100,10 Dollar, einem Minus von 2,25 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte im Verhältnis zum Dollar wieder etwa Boden gut machen. Aktuell wird ein Euro mit 1,0908 Dollar, einem Plus von 0,02 Prozent, gehandelt.

Nachdem die USA mit leichter Hilfe der International Energy Agency (IEA) die Rohölpreise durch Freigaben historisch hoher Mengen der strategischen Ölreserven kurzfristig gesenkt haben, kommt vermehrt Kritik an der Maßnahme auf. Die USA und IEA bringen 180 Mio. Barrel bzw. 60 Mio. Barrel verteilt über die nächsten sechs Monate verteilt auf den Markt. Verschiedene Experten haben bereits gewarnt, dass diese Maßnahmen das Problem einerseits nur abmildern und andererseits auch nur verschieben. Dies wiederum führt dazu, dass die strategischen Reserven mehrerer Länder sich auf Tiefstständen befinden und wieder aufgefüllt werden müssen. Ob in sechs Monaten wiederum genug Öl zur Verfügung stehen wird, ist fraglich und dies könnte wiederum zu massiven Preisanstiegen führen, weil es dann wiederum weniger Reserven gibt, um das verschobene Defizit abzufangen. Im Minimum erwartet der Markt mittelfristig eine noch höhere Volatilität der Preise als wir sie die letzten Monate gesehen haben.

Das sich erneut in China ausbreitende Corona-Virus ist ein weiterer mittelfristig preissenkender Faktor. Mehrere Städte des Landes stehen wegen Ausbrüchen unter Quarantäne. Maßnahmen wie z. B. Ausgangssperren führen dazu, dass die Menschen teilweise nicht mehr an Güter des täglichen Bedarfs, während die Wirtschaft Schwierigkeiten hat die benötigten Rohstoffe zu bekommen. Die Inflation macht den Menschen im Reich der Mitte ebenfalls zu schaffen, so dass auch hier die Zentralbank des Landes gegensteuern müsste. Da das Wirtschaftswachstum aufgrund von Corona allerdings bereits stark ausgebremst wird, wird hier noch gezögert.

In der D-A-CH-Region sind die Preise im Vortagesvergleich leicht gefallen. Mit einem Minus von durchschnittlich 0,05 Cent pro Liter profitieren die deutschen Heizölinteressenten heute am wenigstens, sind allerdings von allen drei Ländern auf dem durchschnittlich niedrigsten Preis. In Österreich fällt der Preisrückgang mit im Schnitt 0,4 Cent pro Liter Heizöl spürbarer aus und in der Schweiz können sich Kunden über einen durchschnittlichen Nachlass von 0,8 Rappen freuen.

Die Nachfrage war über das Wochenende sehr gering. Im Angesicht der Maßnahmen der USA und IEA, das Erstarken des Corona-Virus in China und der Tatsache, dass es kurzfristig sehr wahrscheinlich kein Embargo der EU gegen russisches Gas und Öl geben wird, entspannt aktuell die Heizölpreise. Seit dem aktuellen Höchststand diesen Jahres Anfang März sind die Heizölpreise deutlich gefallen, halten sich allerdings weiterhin auf einem historisch hohen Niveau. Das Problem des Angebotsdefizits an Rohöl auf dem Weltmarkt bleibt indes bestehen. Die o. g. Maßnahmen verschieben für eine Weile das Problem, lösen es allerdings nicht. Auch wenn russisches Öl nicht offiziell sanktioniert wurde, ist es bereits ein Ladenhüter dessen Kauf die privaten Einkäufer aus Angst vor Verlusten und Imageschaden bereits vermeiden. China hat bereits deutlich mehr Erfahrung mit seinen Corona-Maßnahmen und auch mehr Möglichkeiten als zu Beginn der Pandemie um die Ausbrüche zu bekämpfen. Somit ist eine kurzfristige und schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft und damit ein Anstieg des Ölbedarfs sehr wahrscheinlich. Die geleerten strategischen Reserven diverser Länder müssen ebenfalls mittelfristig aufgefüllt werden, wobei aktuell nicht absehbar ist, dass die Ölproduzierenden Länder überhaupt den normalen Bedarf der Weltwirtschaft zu diesem Zeitpunkt werden abdecken können. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 11.04.2022

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