Wintercomeback stützt Heizölpreise

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 2,75 Cent bzw. Rappen pro Liter gestiegen. Die Mitglieder der IEA wollen die USA mit einer koordinierten Freigabe von Teilen der eigenen strategischen Ölreserven unterstützen. Nach der Tötung ukrainischer Zivilisten durch russische Soldaten, werden erneut Stimmen in der EU für Sanktionen gegen den russischen Energiesektor laut. Der Kälteeinbruch in Europa treibt die Heizölpreise mit an.

Die Rohölsorten Brent und WTI starten mit einem leichten Plus zum Vortag in den Montag. Die US-amerikanische Rohölsorte WTI konnte die psychologisch wichtige 100 Dollar Marke wieder überwinden und wird aktuell mit 100,41 Dollar, einem Plus von 0,84 Prozent, gehandelt. Die Nordseerohölsorte Brent baut ihren Abstand zu dieser Marke derweil weiter aus, ist allerdings auch noch weit vor der nächsten wichtigen Marke, den 110 Dollar pro Fass, entfernt. Aktuell wird ein Fass Brent mit 105,58 Dollar, einem Plus von 0,79 Prozent, gehandelt. Der Euro hat im Vergleich zum leicht nachgegeben. Aktuell wird ein Euro mit 1,1033 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,09 Prozent.

Nachdem die USA letzte Woche die Freigabe von 180 Mio. Barrel offiziell bestätigt haben, kündigte nun auch die Internation Energy Agency (IEA) an die USA zu unterstützen. Die Mitglieder der IEA wollen eine koordinierte Freigab mit den USA durchführen. Analysten rechnen damit, dass die IEA zusätzliche 30 bis 50 Mio. Barrel Rohöl zu den 180 Mio. Barrel der USA auf den Markt bringen könnten. Sollte dies offiziell bestätigt, könnten die Ölpreise etwas nachgeben. Da die spekulativen Mengen weit hinter denen der bereits durch die USA bestätigten zurückbleiben, wird der Effekt auf den Preis sehr wahrscheinlich verhalten sein.

Für den Ölpreis schlechte Nachrichten gibt es erneut aus Russland. Zum einen ist die dortige Ölförderung laut Insiderangaben von 11,08 mio. B/T auf 11,01 Mio. B/T gesunken. Da es letzte Woche Meldungen gab, dass die russischen Lager aufgrund fehlender Käufer fast vollständig gefüllt sind, könnte dies darauf zurückzuführen sein. Aktuell haben nur die USA und Großbritannien direkte Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt, allerdings wurde russisches Öl aufgrund des der Firmen befürchteten Imageschadens bereits zum Ladenhüter. Nach den Tötungen ukrainischer Zivilisten durch das russische Militär im Vorort Butscha, startete die Debatte um weitere Sanktionen gegen Russland in der EU erneut. Während der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck weiterhin Sanktionen gegen den russischen Energiesektor ablehnt, will die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht das Thema beim nächsten EU-Minister-Treffen thematisiert wissen. Das Sanktionen des russischen Energiesektors potentiell wieder von der EU besprochen werden und nun auch auf höchster Ebene in Deutschland Stimmen sich für ein Embargo aussprechen, wird den Ölpreis sehr wahrscheinlich wieder nach oben treiben.

In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich im Durchschnitt deutlich gestiegen. In Deutschland zahlen Heizölinteressenten durchschnittlich 4,5 Cent mehr pro Liter Heizöl. In der Schweiz sind es im Schnitt 4,05 Rappen mehr pro Liter. In Österreich dagegen können sich Heizölinteressenten über einen kleinen Preisrückgang von durchschnittlich 0,3 Cent gesunken.

Die Nachfrage stieg von Samstag auf Sonntag um ca. 25 Prozent. Hintergrund dürften die wieder deutlich gestiegenen Preise und Angst der Heizölinteressenten vor einem neuen Aufwärtstrend sein. Auch die erneute Rückkehr des Winters und deutlich gefallene Temperaturen und Schneefall dürften viele Heizölnutzer dazu bewogen haben den Tank zu befüllen. -fr-

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