USA geben Langzeitplan für Ölförderungsausbau bekannt

01.04.22 • 11:42 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland und der Schweiz stiegen die Heizölpreise im Vortagesvergleich, während sie in Österreich deutlich fielen. Im Durchschnitt fielen die Heizölpreise in der D-A-CH-Region um 1,75 Cent bzw. Rappen. Die USA haben die Freigabe von 180 Mio. Liter Öl aus den strategischen Reserven des Landes offiziell bestätigt und langfristige Maßnahmen bekannt gegeben die Angebotsknappheit zu bekämpfen. Die steigende Inflation in Europa sowie die nun festgeschriebene Forderung Russlands zukünftig Zahlungen für Gas nur noch in Rubel zu akzeptieren, bergen ein hohes Risiko für erneut steigende Ölpreise.

Die Preise für die Rohölsorten Brent und WTI gaben im Vortagesvergleich erneut deutlich nach. Aktuell wird ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI mit 98,09 Dollar, einem Minus von 3,04 Prozent, gehandelt. Damit ist WTI seit langem erstmals wieder unter die psychologisch wichtige 100 Dollar Mark gefallen. Die Nordseerohölsorte Brent nähert sich dieser Grenze ebenfalls mit großen Schritten. Aktuell kostet ein Fass Brent 102,59 Dollar, ein Minus von 4,38 Prozent. Der Euro gab im Vergleich zum Dollar leider noch und verteuert damit hierzulande den Heizölkauf etwas. Ein Euro wird aktuell mit 1,1057 Dollar, einem Minus von 0,1 Prozent, gehandelt.

Neben der inzwischen bestätigten Freigabe von 180 Mio. Barrel aus der strategischen Reserve hat die USA ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um auch längerfristig das Angebotsdefizit zu verringern. Die Freigabe soll dabei die Zeit bis zur gesteigerten inländischen Produktion überbrücken. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sank die US-amerikanische Ölproduktion zuerst von 13,1 Mio. B/T auf 9,7 Mio. BT und hat sich bisher erst wieder auf 11,7 Mio. B/T erhöht. In der Zwischenzeit soll die US-amerikanische Ölindustrie durch Strafgebühren dazu gedrängt werden ungenutzte Förderkapazitäten zu erschließen. Dabei kommt es durchaus zu Kritik der betroffenen Unternehmen. Diese weisen darauf hin, dass der erhoffte Ausbau genau wie alle anderen Industrien von den Engpässen in den Lieferketten betroffen ist. Ryan Lance, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens ConocoPhillips, sagte Anfang des Monats, dass bei einer heutigen Festlegung der Anhebung der internen Förderquoten erst in acht bis zwölf Monaten mit der tatsächlichen Förderung begonnen werden könne. Auch Experten äußern Kritik an den getroffenen Maßnahmen. Zwar wird eingeräumt, dass diese kurz- und mittelfristig den Ölpreis stabilisieren könnten, langfristig das Problem allerdings nicht nur verschieben, sondern ggf. verschlimmern, da dann auch noch die signifikant reduzierten strategischen Reserven aufgefüllt werden müssen. Wie lange der durch die US-amerikanischen Maßnahmen entstandene Abwärtstrend beim Heizöl anhält, bleibt deshalb abzuwarten.

Aufgrund des anhaltenden Ukrainiekrieges und der dadurch verschärften, aber bereits teilweise zuvor aufgrund der Corona-Pandemie existierenden Versorgungsengpässe, nimmt die Inflation in Europa in rasantem Tempo zu. Bspw. in Spanien stieg die Inflation von 7,6 Prozent im Februar auf 9,8 Prozent im März. In Deutschland stieg sie derweil auf 7,6 Prozent. Es wird jetzt davon ausgegangen, dass die für den Kontinent erwartete durchschnittliche Inflation von 6,6 Prozent diesen Freitag deutlich überschritten wird. Die europäische Zentralbank muss derweil machtlos zuschauen. Eine Anhebung der Zinsen, um die Inflation einzudämmen, würde die Bürger kurzfristig noch härter treffen, weil dies eine Rezession in Europa auslösen könnte.

Nachdem Russland angekündigt hatte, zukünftig Zahlungen für Gaslieferungen nur noch in Rubel zu akzeptieren, hat der Rubel viele seiner seit Kriegsbeginn gemachten Verluste wieder ausgleichen können. Gestern hat der russische Präsident Vladimir Putin ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, dass dies ab heute dem 01.04.2022 verbindlich festhält. Dies stellt einen Bruch der bestehenden Verträge dar laut denen die Lieferungen in Euro und gelegentlich in Dollar gezahlt werden sollten. Bisher fließen die Gaslieferungen nach Europa weiter und es wird vom Markt nicht davon ausgegangen, dass es zu Einschränkungen kommen wird. Die Vermutung ist, dass sich Russland damit vor Sanktionen gegen seinen Energiesektor absichern will, könnte auf der anderen Seite allerdings genau den gegenteiligen Effekt erzielen. Die Gaspreise steigen seither wieder und es ist zu erwarten, dass die Ölpreise deshalb ebenfalls wieder anziehen werden.

In der D-A-CH-Region steigen die Preise wieder an, nachdem die Euphorie über die Ankündigung der USA bei den Großhändlern wieder etwas verflogen ist. Einzig in Österreich gibt es heute den verspäteten Nachzug des Abwärtstrends der Heizölpreise der letzten Tage. Durchschnittlich sank hier der Heizölpreis pro Liter um 6 Cent zum Vortag. In der Schweiz stiegen die Heizölpreise pro Liter um durchschnittlich 0,15 Cent und in Deutschland um 0,65 Cent.

Die Nachfrage viel im Angesicht der erstmal positiven Nachrichten aus den USA und den noch aktuellen Corona-Einschränkungen in China um ca. 25 Prozent im Vergleich zum Vortag. Die Heizölkunden hoffen auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Vor allem in Deutschland könnte die russische Ansage, Gaslieferungen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen, kurzfristig wieder für explodierende Ölpreise sorgen, da Öl oft als günstigere Alternative zum Gas genutzt werden kann. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 01.04.2022

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