Die USA senken eigenhändig die globalen Ölpreise

31.03.22 • 12:06 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sinken die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 3,2 Cent bzw. Rappen pro Liter. Die USA kündigen eine weitere Freigabe von Teilen ihrer strategischen Ölreserven in Höhe von 180 mio. Barrel an. Von russischer und ukrainischer Seite gab es Meldungen über teils intensivierte Kampfhandlungen in und um Kiew. In Deutschland wurde die erste Stufe des „Notfallplan Gas“ ausgerufen.

Die Rohölsorten Brent und WTI verlieren aktuell zum Vortag gut an Boden und werden somit günstiger. Die Nordseerohölsorte Brent, welche sich die letzten Wochen stabil über der 110 Dollar Marke gehalten hat, rutscht unter diese psychologisch wichtige Marke. Aktuell wird ein Fass Brent mit 109,21 Dollar gehandelt, einem Minus von 3,15 Prozent zum Vortag. Die US-amerikanische Rohölsorte WTI nährte sich mit einem großen Schritt nach unten der 100 Dollar Marke. Aktuell kostet ein Barrel 102,53 Dollar, ein Minus von 4,57 Prozent zum Vortag. Der Euro erstarkt weiterhin in minimalen Schritten im Vergleich zum Dollar. Aktuell wird ein Euro mit 1,1165 Dollar, einem Plus von 0,04 Prozent, gehandelt.

Die preisbestimmende Nachricht des heutigen Tages kommt aus den USA. Diese haben beschlossen den höchsten Wert in der Geschichte ihrer strategischen Rohölreserven für den Markt freizugeben. Die Rede ist aktuell von 180 Mio. Barrel. Dies würde 1 Mio. Barrel Rohöl mehr pro Tag für sechs Monate gleichkommen. Eine solche Menge hatte man sich beispielsweise als Resultat von den Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA zum Atomabkommen versprochen, entsprechend stark gaben die Preise heute nach. Zusätzlich tagen die Mitglieder der International Energy Agency (IEA) heute um 12 Uhr um ebenfalls über eine gemeinsame Freigabe von Teilen der jeweiligen strategischen Reserven zu beraten. Allein die potentielle US-amerikanische Menge würde den Ölmarkt mittelfristig stabilisieren und wurde entsprechend positiv aufgenommen. Dennoch bleibt die Kritik an solchen Maßnahmen, die auch die bisherigen kleineren koordinierten Freigaben von Teilen der strategischen Reserven verschiedener Länder überschattet hat. Es handelt sich nicht um mehr Förderung und damit nur um eine vorrübergehende Lösung in einem Markt, welcher seit Monaten dauerhafte Lösungen benötigt. Wie lang daher die preissenkende Wirkung anhält, bleibt abzuwarten.

Die Erfolge bei den Verhandlungen zum Ukrainekrieg wurden in den letzten Tagen von Seiten des russischen Chefunterhändlers Vladimir Medinsky gelobt und es war die Rede von einem Teilabzug der russischen Truppen aus dem Gebiet um Kiew. Es wurde bereits von direkten Gesprächen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern geredet. Die internationale Gemeinschaft und die Ukraine bleiben bei den Aussagen zu den Truppenabzügen allerdings skeptisch. Nachdem Moskau nach der Rückkehr der Unterhändler bereits die Aussagen von Medinsky relativierte, gab es nun von Seiten des tschetschenischen Vertrauten Putins, Ramzan Kadyrov, die Aussage, dass sich die Truppen nicht zurückziehen würden. Bestätigt wird dies durch Aussagen, dass die Angriffe auf Kiew und Tschernihiw unbeirrt fortgeführt und laut Aussagen des Bürgermeisters von Tschernihiw sogar intensiviert wurden. Je länger der Krieg anhält und je brutaler er geführt wird, desto wahrscheinlicher werden mögliche direkte Sanktionen gegen Russlands Energiesektor und damit steigende Heizölpreise.

In Deutschland hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bekannt gegeben die erste Stufe des „Notfallplans Gas“ umzusetzen. Robert Habeck der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sagte dazu, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland gegeben sei und es sich nur um eine Vorsorgemaßnahme handelt. Hintergrund ist, dass die G7-Staaten Russlands Ultimatum, zukünftige Gasimporte in Rubel zahlen zu müssen, abgelehnt. Obwohl die Versorgungssicherheit weiterhin gegeben und genug Gas laut BMWK auf dem Weltmarkt vorhanden sei, wurden bereits jetzt alle Verbraucher wirtschaftlicher und privater Natur dazu angehalten ihren Gasverbrauch bestmöglich zu reduzieren. Der Notfallplan Gasbeinhaltet drei Stufen. Die aktuelle Frühwarnstufe, die Alarmstufe und letztlich die Notfallstufe. Noch wirkt die US-amerikanische Nachricht der potentiellen Freigabe weiterer Teile der strategischen Reserven stärker auf den Preis, da die Gaspreise allerdings indirekt die Ölpreise beeinflussen, könnte sich diese Neuigkeit preissteigernd auswirken.

Preisbestimmend in der D-A-CH-Region ist heute die Ankündigung der USA einer möglichen weiteren und diesmal signifikanten Freigabe von teilen der dortigen strategischen Reserven. Dies führte in der Schweiz bisher zu einer durchschnittlichen Preisreduktion pro Liter Heizöl im Vergleich zum Vortag von 6 Rappen. Deutschland folgt mit einem aktuellen durchschnittlichen Nachlass von 3,2 Cent pro Liter. Schlusslicht bildet Österreich, hier gaben die Preise bisher im Schnitt nur um ca. 0,35 Cent pro Liter nach.

Die Nachfrage war gestern ca. fünf Mal so hoch wie am Vortag. Hintergrund waren hier sehr wahrscheinlich die stark gefallen Preise, bei denen sich bereits wieder ein signifikanter Anstieg gezeigt hatte. Ohne die spontane Ankündigung der USA zu der Freigabe von Teilen der strategischen Reserven, hätten sich die Heizölpreise sehr wahrscheinlich weiter gesteigert. Abzuwarten bleibt wie lang die preissenkende Wirkung erhalten bleibt. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Preis? Kein Problem! Sie sagen und welchen und wir informieren Sie per E-Mail bzw. Push-Nachricht, wenn dieser erreicht ist. In Ihrem Info-Center können Sie den Preis-Alarm aktivieren. HeizOel24 31.03.2022

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